Willis O'Brien

Willis O'Brien

Willis H. O’Brien * 2. März 1886 in Oakland, Kalifornien, USA; † 8. November 1962 in Los Angeles, Kalifornien, USA) war ein US-amerikanischer Tricktechniker. Er gilt als Pionier der Stop-Motion-Technik, bei der Modelle, beispielsweise von Dinosauriern, von Einzelbild zu Einzelbild geringfügig verändert und fotografiert werden.

Inhaltsverzeichnis

Beruflicher Werdegang

Seine erste Anstellung fand Willis O’Brien, der ursprünglich Boxer werden wollte, als Comiczeichner bei der Zeitung San Francisco Daily World. Nachdem er sich kurzfristig als Marmorbildhauer betätigt hatte, drehte er 1917 seinen ersten Film The Dinosaur and the Missing Link.

Nach dem Erfolg dieses Film, in dem er bereits die Stop-Motion-Technik einsetzte, wurde er von der Edison Company eingestellt, für die er bis 1917 mehrere Kurzfilme realisierte. Nach dem Ende seiner Arbeit für die Edison Company produzierte O’Brien für den Produzenten Herbert M. Dawley The Ghost of Slumber Mountain, der 1919 in die Kinos kam und ein Kassenschlager wurde.

Dadurch konnte er sich an ehrgeizigere Projekte wagen und stellte 1925 für die Firma First National Pictures den Film Die verlorene Welt auf die Beine, die Verfilmung eines Abenteuerromans des Sherlock Holmes-Erfinders Arthur Conan Doyle.

In den folgenden Jahren jedoch scheiterten einige von O’Briens Projekten, unter anderem wegen der wirtschaftlichen Rezession und des Interesses am aufkommenden Tonfilm. Für die Firma RKO Pictures, zu der er 1929 gewechselt war, plante er eines seiner ehrgeizigsten unvollendeten Projekte: den Dinosaurierfilm Creation von 1931.

Die verlorene Welt und Creation gelten als wichtige Vorarbeiten für eines von O’Briens berühmtesten Werken, den Klassiker King Kong und die weiße Frau, der 1933 unter der Regie von Merian C. Cooper und Ernest B. Schoedsack entstand. Im selben Jahr beaufsichtigte O’Brien die Spezialeffekte in der Fortsetzung The Son of Kong.

Nach der Vollendung seiner Arbeit an Der Untergang von Pompeji (1935) und Dancing Pirate (1936) scheiterte Gwangi, ein Saurierfilm-Projekt von 1941/42. Dieser Film wurde 1969 von einem weiteren Trickeffekte-Pionier, dem O’Brien-Schüler Ray Harryhausen, als Gwangis Rache in die Tat umgesetzt.

Mit diesem arbeitete Willis O’Brien erstmals 1946 für Panik um King Kong (Regie: Merian C. Cooper) zusammen. Für diesen Film, der von einem Riesenaffen handelt, gewann O’Brien 1950 einen Oscar. Ein weiteres ‚Affenfilm‘-Projekt, eine 1952 geplante Neuverfilmung von King Kong und die weiße Frau, scheiterte jedoch.

Später war Willis O’Brien an den Spezialeffekten in Die Tierwelt ruft (1956), The Black Scorpion (1957) und Das Ungeheuer von Loch Ness (1959) beteiligt.

Zuletzt wirkte O’Brien an Stanley Kramers Film Eine total, total verrückte Welt mit. In O’Briens Todesjahr 1962 wurde sein Traumprojekt King Kong vs. Frankenstein nach vielen Umwegen vom japanischen Regisseur Inoshiro Honda als Die Rückkehr des King Kong verfilmt.

Privatleben

Willis O’Brien, Nachfahre irischer Einwanderer, heiratete 1925 Hazel Ruth Collette. Aus der Ehe gingen die Söhne William und Willis Jr. hervor. Die Scheidung erfolgte 1930. 1933 erschoss Hazel Ruth Collette, die an Tuberkulose und Krebs litt, die gemeinsamen Söhne; ihr Selbstmordversuch scheiterte.

1934 heiratete er seine zweite Ehefrau Darlyne Prenett, die ihn überlebte. O’Brien starb 1962 an den Folgen eines Herzinfarktes.

Filmographie (Auswahl)

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Willis O’Brien auf theOscarSite.com

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