Windhaag (Gemeinde Alland)

Windhaag (Gemeinde Alland)
Wappen Karte
Wappen von Alland
Alland (Österreich)
DEC
Alland
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Niederösterreich
Politischer Bezirk Baden (BN)
Fläche 68,71 km²
Koordinaten 48° 3′ N, 16° 5′ O48.05833333333316.080555555556331Koordinaten: 48° 3′ 30″ N, 16° 4′ 50″ O
Höhe 331 m ü. A.
Einwohner 2.486 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 36 Einwohner je km²
Postleitzahl 2534
Vorwahlen 0 22 58
Gemeindekennziffer 3 06 01
AT127
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Hauptstr 176
2534 Alland
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Johann Grundner (ÖVP)
Gemeinderat (2005)
(21 Mitglieder)
15 ÖVP, 4 SPÖ, 1 BFA, 1 ALL
Lage der Marktgemeinde Alland

Alland ist eine Gemeinde im Bezirk Baden in Niederösterreich, etwa 20 km südwestlich von Wien.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Marktgemeinde Alland liegt am Oberlauf der Schwechat, im westlichen Teil des Helenentals und des Industrieviertels. Der Talkessel um Alland bildet das Zentrum des Erholungsgebiets Wienerwald an der Allander Autobahn-A21. Der höchste Berg ist mit 834 m der Hohe Lindkogel.

Gemeindegliederung

Die Gemeinden Alland und Raisenmarkt wurden im Jahr 1972 zur Großgemeinde Alland zusammengeschlossen und diese wurde im Jahr 2002 vom Nö. Landtag unter Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll zur Marktgemeinde erhoben.

Die Gemeinde Alland umfasste die Katastralgemeinden

Die Gemeinde Raisenmarkt umfasste die Katastralgemeinden

Die Gemeinde Alland umfasst damit 68,67 km² und ist mit ihren zwölf Katastralgemeinden die flächenmäßig größte im Bezirk Baden.

Nachbargemeinden

Wanderkarte Großgemeinde Alland
Alland von W aus der Luft am 22. März 2005
Gemeindehaus und Festsaal Alland vorm Buchberg
Blick über den westlichen Teil von Alland - Lutterkordtgasse, Wagenhof - vom Buchberger Steinbruch.
Babenbergerhaus, Alland Nr.33
Gedeckter Steg und Schluckerdenkmal
Babenbergerhaus, Alland Nr.32
Alte Viehtränke
Altes Forstambt
Alter Bergwerksstollen im Buchberg
Historischer Steinbruch am Buchberg
Einer der letzten Greißler mit Maria-Theresienkonzession - Ein lebendes Denkmal
Das Restaurant Alte Mühle in Alland
Das Landgasthaus zum Buchfink am Hauptplatz in Alland
Die Allander Pizzeria Alfonso gegenüber vom Gemeindehaus
Die Schwechat beim gedeckten Steg

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Allands, Geschichte des Wienerwalds, Kampf um Alland 1945

Das 1000 Jahre alte, ländliche, waldreiche Alland stand im 12. Jahrhundert im Besitz der Babenberger und war zu Zeiten der Habsburger landesfürstliches Jagdrevier. Der Ortsname leitet sich von der Bezeichnung Adelathe oder adel achte - was adeliger Besitz bedeutet - ab.

Das katholisch geprägte Gebiet wurde um 1850 selbständig und 1972 entstand durch die Eingliederung von zwölf Dörfern und einigen Hausrotten die heutige Gemeindestruktur. Kronprinz Rudolf starb 1889 in Mayerling, einem Ortsteil Allands. Im Fin de siècle wurde der Ort zu einer beliebten Sommerfrische und Kurort, vorwiegend der Wiener, im Wienerwald.

Einwohner, Häuser

In der Gemeinde wird - mit Ausnahme von etwa 30 Eigentums- und Gemeindewohnungen - ausschließlich in Ein- bzw. Zweifamilienhäusern gewohnt.

In der Gemeinde Alland leben heute 2385 Personen (lt.Volkszählung 2005) mit Hauptwohnsitz und etwa 600 Personen mit Nebenwohnsitz, gesamt somit circa 3000 Personen in 1000 Häusern mit 1200 ordentlichen Haushalten.

Vor 1919 waren 229 Häuser in Alland. Bis 1960 stieg die Zahl auf 360, bis inklusive 1980 stieg die Zahl auf 653 - bedingt auch durch die Gemeindezusammenlegung 1972 - und 1991 gab es 852 Häuser.

Die Bevölkerungszahl betrug im Jahr 1900 insgesamt 2285 Personen, nahm kriegsbedingt bis ins Jahr 1961 auf 1867 Personen ab und stieg seither stetig. Besonders die Autobahnanbindung - seit den 70er Jahren - hat den Zuzug von Wien gefördert.

Kultur, Sehenswürdigkeiten

  • Der Allander Rundwanderweg - mit seinen zahlreichen Bildstöcken und Marterln - ist mit vielen Hinweistafeln über die geschichtlichen Hintergründe ausgestattet.
  • Das Babenbergerhaus, Alland Nr. 33 (vermutlich war das die Meierei) und das Herrenhaus der Babenberger, Nr. 32 - hier wurde Friedrich I. von Baden, der Sohn von Hermann VI. von Baden und Gertrud von Babenberg, der Nichte Herzog Friedrichs des Streitbaren von Österreich, des letzten Herrschers aus dem Haus der Babenberger, im Jahr 1249 geboren. Gleich daneben liegt der
  • Gedeckte Steg über die Schwechat aus dem Jahr 1745, und das
  • Schluckerdenkmal im Gemeindepark gegenüber der Apotheke erinnert an den Armen Schlucker.
  • Die Tropfsteinhöhle im Buchberg (dem Wappenmotiv Allands) mit dem Skelett eines 10.000 Jahre alten Bären.
  • Die Allander Kirche- Urpfarre des Wienerwaldes mit dem sagenumwobenen Grabstein, der das Abbild eines am Rücken liegenden Hundes - aus dem eine Lilie emporwächst - trägt.
  • Die Pestsäule mit dem Massengrab von Pestopfern an der Wagenhofstraße ( siehe auch: Geschichte Allands).
  • Die Türkenhasel - ein Naturdenkmal und ebenfalls Wappenmotiv Allands - zeugt von einem Gemetzel an der Bevölkerung. Der ca. 450 Jahre alte Baum steht am Weißenweg.
  • Das Alte Forstambt- liegt gleich daneben.
  • Die historischen Gebäude der ehemaligen Lungenheilstätte- jetzt Rehabilitationszentrum der Pensionsversicherungsanstalt- in Groisbach.
  • Der Spiel- und Sportplatz Treffpunkt A neben der Schwechat.
  • Das Schloss Mayerling in Mayerling.
  • Die Wallfahrtskirche in Maria Raisenmarkt.
  • Die Ruine Arnstein, Arnsteinhöhle und Arnsteinnadel.

Verkehr, Tourismus

Per Auto über die Allander Autobahn (Wiener Außenring Autobahn, A21) von der West- und Südautobahn (in ca. 20 min. von Wien), auf Bundes- und Landesstraßen aus Richtung Mödling, Baden, Altenmarkt im Triestingtal und Klausen-Leopoldsdorf.

Busverbindungen gibt es aus allen genannten Städten und eine Haltestelle des Wieselbus.

Für Wanderer und Trekker gibt es Weitwanderwege nach Alland: Via Sacra, Beethoven-Weitwanderweg, Wegerl im Helenental, Niederösterreichische Barockstraße.

Wirtschaftliche Situation

Land- und Forstwirtschaft

Die Landwirtschaft hatte große Bedeutung, doch nimmt diese immer mehr ab. Im Jahr 1980 gab es noch 105 landwirtschaftliche Betriebe, im Jahr 1990 nur mehr 99 Betriebe und diese Zahl sinkt weiter. Vollerwerbsbauern gibt es nur mehr 13, Nebenerwerbsbauern gibt es immerhin noch 76. Den letzten Trends folgend, setzen die Bauern verstärkt auf Pferde und Reiten, bemühen sich um die Errichtung eines Reitwegenetzes und betreiben teilweise biologische Landwirtschaft. Der Ab-Hof-Verkauf hat in den letzten Jahren stark an Gewicht gewonnen.

Die lange forstwirtschaftliche Tradition geht auf die Babenberger zurück. Erstmals wurde 1396 ein Forstamt urkundlich erwähnt, wo der Wienerwald in mehrere Forstämter unterteilt war. Um 1500 wurde das Forstwesen des Gebietes des Wienerwaldes neu organisiert und wurden fünf „Waldbereiturigen“ in Klosterneuburg, Breitenfurt, Purkersdorf, Wiener Neustadt und Alland unterteilt. Das "Waldamt Alland" wurde um 1700 erbaut und diente der Forstverwaltung bis zum Jahr 1997 als Arbeitsstätte. Seit dem Jahr 1997 ist das Forstamt aufgelassen und die Allander Bundesforste werden von Breitenfurt aus verwaltet.

Genossenschaften gibt es in Alland keine. Es gibt die Agrargemeinschaft der Allander Urhausbesitzer, welche 27 Mitglieder zählt. Die Agrargemeinschaft Untermeierhof zählt fünf Mitglieder.

Banken, Post

Es gibt drei Geldinstitute in Alland: die P.S.K., die Volksbank und die Raiffeisenkasse. Die Postsparkasse gibt es in Alland seit dem Jahr 1883, die Raiffeisenkasse Alland (seit 1991 Raiffeisenkasse Guntramsdorf) gibt es seit dem Jahr 1894, die Volksbank schließlich seit 1962. Eine weitere Zweigstelle der Raiffeisenkasse wird in Klausen-Leopoldsdorf betrieben.

Gewerbe, Industrie, Ärzte

Grundsätzlich war die Gemeinde Alland immer land- und forstwirtschaftlich ausgerichtet. Dennoch hat es in der Geschichte verschiedenste Gewerbe gegeben, die wieder verschwunden sind. So etwa die Glashütte und die Zementerzeugung, die Kalköfen, die Mühlen und die Schmieden.

Nicht nur Alland, sondern auch in Maria Raisenmarkt gab es ein Sägewerk und in Maria Raisenmarkt zusätzlich eine Stockerzeugung. Geschürft wurde früher nach Gips und nach Kohle, allerdings ohne nachhaltigen Erfolg.

Heute (2002) präsentieren sich in Alland 68 Klein- und Kleinstbetriebe. Die bedeutendsten sind:

  • Die beiden Landesbetriebe Straßenmeisterei und Brückenmeisterei Alland betreuen die A21, die Landesstraßen im Gemeindegebiet und die Brücken bis Schwechat (ca. 75 Mitarbeiter).
  • Die Kuranstalt Rehabilitationszentrum Alland - ehemals Tuberkulose- bzw. Lungenheilstätte - in Groisbach der Pensionsversicherungsanstalt (ca. 100 Mitarbeiter).

Industrielle Einrichtungen gibt es in der Gemeinde Alland keine.

Gastronomie

Um das Jahr 1950 gab es in Alland 19 Gastwirtschaften, heute sind es noch immer 18 Gaststätten, von denen sieben zusätzlich auch Zimmer vermieten. Zur bedeutendsten Gaststätte zählt die Autobahnraststätte an der A21 Wiener Außenringautobahn, welche im Jahr 1991 feierlich eröffnet wurde, die sich auf der Reise von Deutschland nach Ungarn großer Beliebtheit erfreut.

Besonders hervorzuheben ist das Drei-Hauben Lokal Gasthaus "Kronprinz" Mayerling der Familie Hanner. Herrn Heinz Hanner wurde die Auszeichnung "Koch des Jahres 1997" von "Gault-Millau" verliehen. In dem Lokal und Hotel der Spitzengastronomie diniert die in- und ausländische Prominenz.

Alland gehört seit dem Jahr 1972 zur Kategorie der Fremdenverkehrsgemeinden. Es gibt elf Zimmervermieter, davon zwei Privatzimmervermieter, eine Frühstückspension, und einmal Ferien am Bauernhof. Insgesamt stehen den Gästen so 135 Betten zur Verfügung.

Die Auslastung ist saisonbedingt hauptsächlich im Sommer gegeben, mit 20 % aber relativ gering. Die Nächtigungszahlen der Gemeinde werden allerdings um die Werte des Kriegsopferheimes im Helenental mit 108 Betten und des Erholungsheimes der Franziskanerinnen in Mayerling erhöht. In diesen Heimen wird eine Auslastung von knapp 50 % erreicht.

Statistisch werden in Alland pro Jahr etwa 30.000 Übernachtungen gezählt.

Dennoch sind die Besucher von Alland größtenteils Tagesausflügler, Biker und Oldtimerfans, welche die hügelig-kurvigen Straßen und die zwölf markierten Wanderwege, den Kulturwanderweg nach Baden, den Beethovenweitwanderweg oder das Wegerl im Helenental besuchen. Besonders attraktiv für Gäste sind neben den international bekannten Kulturstätten in Mayerling die Tropfsteinhöhle im Buchberg von Alland.

Bedeutung hat nun wieder verstärkt die Via Sacra, die Heilige Straße, ein alter Pilgerweg nach Mariazell. Die Gemeinden Alland, Altenmarkt an der Triesting, Gaaden, Heiligenkreuz und Kaumberg haben sich zusammengeschlossen und die Via Sacra neubelebt. So wird regelmäßig ein Veranstaltungskalender herausgebracht und eine eigene Konzertreihe veranstaltet.

Vereine, Sport, Veranstaltungen

  • Die Schwechat ist ein beliebtes Sportfischerrevier und bietet einige Badeplätze sowohl in Alland als auch im Helenental.
  • Festsaal der Gemeinde Alland (err. 1988)- bietet etwa 120 Personen Platz und wird für Ausstellungen, Vorträge, Konzerte, Adventmarkt und Theateraufführungen genutzt.
  • Fußballklub SC Alland: Der Fußballverein wurde 1947 gegründet und spielt in der 2. Klasse Triestingtal Meisterschaft und fördert besonders die Jugendarbeit. Die Vereinsfarben sind aufgrund der guten Verbindung der Gründer zum SK Rapid Wien grün-weiß. Die besten Platzierungen des Vereins waren 1977 und 1991 der Meistertitel in der 2. Klasse Ost Mitte. Im Jahr 2005 spielen neben der Kampfmannschaft eine U-23, eine U-16, eine U-14, eine U-12, eine U-10 sowie eine U-8. Der Fußballplatz des SC Alland verfügt über ein Hauptfeld und einen Trainingsplatz.
  • Sechs Reithöfe in Glashütten, Alland, Maria Raisenmarkt und Zobelhof
  • Tennisplatz beim GH Marienhof in Mayerling
  • Sauna Alland in den Kellerräumlichkeiten der Hauptschule Alland.
  • Männergesangsverein Alland, gegr.1878: Der MGV Alland ist ein unpolitischer Verein zur Pflege des Volks- und Kunstliedes.
  • Der Chor Intermezzo unter der Leitung von Volksschuldirektorin Angela Neiss ist eine junge Gruppe von Allander/innen, die gerne moderne Lieder und insbesondere Spirituals singt. Dieser Chor organisiert Liederabende und Konzerte und singt öfters bei kirchlichen Anlässen.
  • Der Kirchenchor Alland unter der musikalischen Leitung von Hans Schwarz ist der "Seniorenclub" unter den Sängern, die noch gelegentlich Auftritte in der Kirche bei Festen oder Begräbnissen bestreiten.
  • Musikkapelle Maria Raisenmarkt unter der musikalischen Leitung von Berthold Hacker ist konzentriert auf die musikalische Begleitung von Festen.
  • Freiwillige Feuerwehren in Alland, Groisbach und Maria Raisenmarkt.
  • Rotes Kreuz Alland - Rettungsdienststelle

Kirche, Schulen, Kindergarten

Bereits im 8. Jahrhundert gab es im Ort Alland - nach der Überlieferung - eine Holzkirche, die im 11. Jahrhundert in Stein gebaut wurde. Die gegenwärtige Kirche ist eine dreischiffige Hallenkirche mit spätgotischen Formen, dem heiligen Georg und der heiligen Margarethe geweiht.

Seit dem Jahr 1726 gibt es eine Schule in Alland.

  • Hauptschule Alland (err. 1973): Der Schulsprengel umfasst die Gemeinden Alland, Heiligenkreuz und Klausen-Leopoldsdorf. Vereinzelt besuchen die Hauptschule Alland auch Schüler aus den Gemeinden Gaaden, Altenmarkt an der Triesting oder Altlengbach. In dem Gebäude der Hauptschule wurde 1980 ein Hallenbad eröffnet, das leider durch das verheerende Hochwasser im Juli 1997 völlig zerstört wurde. Da der Platzmangel in der Hauptschule sehr akut war, wurden die im Keller befindlichen Räumlichkeiten des ehemaligen Hallenbades in Klassenräumlichkeiten umgebaut und so einem teuren Zubau aus dem Weg gegangen, was enorme Einsparungen für den Schulsprengel bedeutete. Im Jahr 2002 besuchten 165 Schüler die Schule und wurden von 16 Lehrern in acht Klassen unterrichtet.
  • Die Volksschule Alland (err. 1902) wurde im Krieg zerstört, im Jahr 1950 wieder aufgebaut und im Jahr 1995 mit einem modernen Turnsaal erweitert. Derzeit (2002) werden in der Volksschule in sieben Klassen 150 Schüler von acht Lehrern unterrichtet und die Musikschule beherbergt.
  • Der Kindergarten in Alland ist eine private Stiftung des Freiherrn Max von Vittinghoff-Schell und seiner Gemahlin Gräfin Maria Belcredi aus Anlass des 40. Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef. Im Jahr 1889 begannen die mit der Führung des Kindergartens beauftragten Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul mit dem Betrieb. Im Jahr 2003 wurde der Neubau des Nö. Landeskindergartens auf dem historischen Areal beendet und in Betrieb genommen.

Persönlichkeiten

Weblinks

Galerie


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