- Windows Preinstallation Environment
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Microsoft Windows PE (kurz WinPE) ist ein abgespecktes Windows-Betriebssystem basierend auf Windows XP SP1, SP2, Windows Server 2003 oder Windows Vista, das sich von verschiedenen Medien wie CD-ROM, USB-Stick, Remote Installation Services, der lokalen Festplatte oder von einer PXE-kompatiblen Boot-Umgebung booten lässt.
Inhaltsverzeichnis
Überblick
Das „PE“ in Windows PE steht für „Preinstallation Environment“, was wörtlich übersetzt „Vorinstallationsumgebung“ bedeutet. Gedacht ist Windows PE vor allem für Computerhersteller und -administratoren. Es soll die vollautomatische Installation eines Windows-Systems auf einem neuen Computer ermöglichen, auf dem bisher noch kein Betriebssystem installiert wurde. Windows PE bietet einen einfachen Kommandozeileninterpreter und benötigt nur ca. 120-130 MByte Speicherplatz. Nach dem Start lassen sich z. B. Festplatten partitionieren und formatieren oder Netzwerklaufwerke verbinden, von denen dann eine Windows-Installation gestartet werden kann.
Entwicklung
Folgende Versionen sind mittlerweile auf dem Markt verfügbar:
- „Windows PE 1.0“ war die erste von Microsoft veröffentlichte Version. Es basierte auf Windows XP. Nach kurzer Zeit wurden sämtliche Informationen darüber von der Microsoft-Homepage entfernt, weil man mit Hilfe von Windows PE die kompletten NTFS-Sicherheitsrichtlinien umgehen konnte.
- „Windows PE 1.1“ folgte kurze Zeit später. Booten über die Windows Recovery Console wurde ab dieser Version nicht mehr offiziell unterstützt. Diese Version basiert noch auf Windows XP oder Windows XP SP1.
- „Windows PE 1.2“ hatte eine erweiterte API-Unterstützung und ein komplettes VBScript-Environment. Diese Version basierte auf Windows XP, Windows XP SP1 oder Windows Server 2003.
Microsoft machte mit den darauffolgenden Versionen einen Schritt in eine komplett neue Richtung und änderte nebst den Versionsnummern auch das Lizenzierungsmodell von Windows PE, um es auch Resellern zu erlauben, Windows PE direkt auf mitgelieferten CDs an den Kunden weiterzugeben.
- „Windows PE 2004“ basierte erstmals nur noch auf Windows XP SP2. Bei dieser Version kamen PnP-Treiberunterstützung und WMI-Funktionen hinzu.
- „Windows PE 2005“ unterstützt auch PXE-Bootumgebungen von Drittherstellern. Ein erweiterter RAM-Disk-Support kam dazu, bei dem die komplette CD in den RAM geladen wird. Dies ermöglicht das Entfernen der CD im laufenden Betrieb. Die 2005er Version basiert auf Windows XP SP2 und Windows 2003 Server.
- „Windows PE 2.0“ ist Teil des Windows Automated Installation Kit 1.0 für Windows Vista und kostenlos herunterladbar (siehe auch Weblinks).
- „Windows PE 2.1“ ist Teil des Windows Automated Installation Kit 1.1 für Windows Vista SP1 und Windows Server 2008 und ebenfalls kostenlos herunterladbar (siehe auch Weblinks).
Möglichkeiten von Windows PE
- Begrenzte Win32 Application Programming Interface (APIs)
- Eine Kommandozeile (cmd.exe)
- Windows Scripting Host (WSH)
- HTML-Applikationen (HTA)
- ActiveX Data Objects (ADO)
- Netzwerk
- Mass Storage Subsystem
- NTFS-Partitionsverwaltung
- Spezielle Hardware-Treiber für Hardware-Diagnosen
- Boot via PXE-Protokoll (alle Versionen mit Microsoft RIS-Server, ab Version 2004 per ISO-Image Transfer)
- Plug and Play Treiber
- benötigt nur 130 MB
Nicht unterstützte Funktionen
- Windows-Dateifreigaben
- IPX/SPX
- Bis Version 2004: third-party Preboot Execution Environment (PXE)
- Anmerkung: Mit Version 2004 wurde ein Booten von einem per PXE übertragenen ISO Images unterstützt. Davor war Booten per PXE nur über einen Microsoft Remote Installation Services (RIS) Server oder einer alternativen Lösung mit entsprechender BINL Unterstützung möglich.
- Boot von einer Floppy Diskette
- Bis Version 1.2: Boot von einem USB Flash Stick
- Microsoft .NET Framework oder Common Language Runtime (CLR) Programme
- Nur 32 Bit Windows PE: Windows on Windows 32 (WOW32)
- Keine 16 Bit Applikationen auf 32 Bit Systemen
- Nur 64 Bit Windows PE: Windows on Windows 64 (WOW64)
- keine 32 Bit Applikationen auf 64 Bit Systemen
- Teilweise fehlende API Komponenten:
- Access Control
- Active Directory Services Interfaces (ADSI)
- DirectX
- NetShow Theater Administration
- OpenGL
- Energieoptionen (Power Options)
- Drucken und Druckwarteschlange (Printing and Print Spooler)
- Still Image
- Bandsicherung (Tape Backup)
- Terminaldienste (Terminal Services)
- Benutzerprofile (User Profiles)
- Arbeitsstation (Window Station) und Desktop
- Bis Version 2004: Windows Management Instrumentation (WMI)
- Windows Multimedia
- Windows Shell
Lizenzierung
Lizenztyp Desktop-Software Server-Software Open License/Academic Open Select License/Academic Select Open Value Select License SAM • • Open Value Companywide Option • • Campus and School Agreement/Academic Select SAM* • • EA/EA Subscription • • Siehe auch
Weblinks
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