Windows Server 2008

Windows Server 2008
Windows Server 2008
Datei:Logo Microsoft Windows Server 2008.svg
Entwickler Microsoft
Version Build 6001
(27. Februar 2008)
Abstammung \ Windows NT
Chronik Windows NT 3.1
Windows NT 3.5
Windows NT 3.51
Windows NT 4.0
Windows 2000 (NT 5.0)
Windows XP (NT 5.1)
Windows Server 2003 (NT 5.2)
Windows Vista (NT 6.0)
Windows Server 2008 (NT 6.0)
Windows 7 (NT 6.1)
Architekturen IA-32, AMD64, IA-64
Lizenz Microsoft-EULA (Closed Source)
Website Windows Server 2008

Microsoft Windows Server 2008 ist ein Betriebssystem von Microsoft. Es ist der Nachfolger von Microsoft Windows Server 2003.

Am 27. Februar 2008 veröffentlichte Microsoft das Betriebssystem zusammen mit Microsoft Visual Studio 2008. Zuvor hatte die Software am 4. Februar 2008 den RTM-Status erreicht.[1] Ursprünglich war vorgesehen, den Microsoft SQL Server 2008 zum gleichen Termin zu veröffentlichen, dieser wurde jedoch nicht rechtzeitig fertig.[2]

Inhaltsverzeichnis

Entwicklungsgeschichte

Windows Server 2008 war bis zum 16. Mai 2007 als Windows Server, Codename Longhorn bekannt, als von Bill Gates auf der WinHEC der endgültige Produktname bekannt gegeben wurde.

Editionen

Windows Server 2008 ist in folgenden Editionen verfügbar:

  • Windows Server 2008 Express Edition (32- und 64-Bit)
  • Windows Server 2008 Standard Edition (32- und 64-Bit)
  • Windows Server 2008 Enterprise Edition (32- und 64-Bit)
  • Windows Server 2008 Datacenter Edition (32- und 64-Bit)
  • Windows Web Server 2008 (32- und 64-Bit)
  • Windows Server 2008 für Itanium-basierte Systeme (IA-64)

Am 12. November 2008 wurden weitere Versionen für kleine und mittelständische Unternehmen freigegeben:

Zusätzlich kann der Windows Server 2008 als textbasierter Core Server installiert werden, der nur Datei- oder Infrastrukturserverfunktionen unterstützt (Stand: Mai 2007).

Funktionen

Verwaltung

Für die Verwaltung des Server 2008 stehen mehrere Modi zur Verfügung. Der Servermanager ist eine Microsoft Management Console in der Version 3.0. Über den Servermanager können zentral die Rollen und Funktionen verwaltet werden. Zusätzlich gibt der Servermanager einen Überblick über den Systemzustand und anfallende Benachrichtigungen der Komponenten durch eine eingebettete Ereignisanzeige. Der Servermanager fasst damit mehrere Verwaltungstools von Server 2003 zusammen. Zusätzlich können Features und Rollen über den Manager installiert und deinstalliert werden.[3]

Der Server kann auch direkt über die MMC und eingebettete Snap-ins verwaltet werden.

Eine weitere Möglichkeit bietet die integrierte WMI-Schnittstelle. Der Host stellt Funktionen zur Verwaltung via Skript zur Verfügung.

Der Server lässt sich textbasiert auch über PowerShell administrieren. cmd.exe und Batch wird jedoch weiterhin unterstützt. Über PowerShell lassen sich auch vorhandene Skripte (.bat, vbs, perl) wiederverwenden.[4]

Active Directory

Active Directory wird zum Verwalten von Ressourcen und Benutzern verwendet. Zu den bereits bekannten DCO-Typen wurde ein RODC hinzugefügt. Der RODC ist ein Host für einen geschützten Active-Directory-Bereich. Diese Partition ist schreibgeschützt und kann damit in sicherheitskritischen Bereichen eingesetzt werden. In RODCS werden keine Kennwörter verwaltet. Delegate für die Verwaltung des RODC können an Gruppen und Domänenbenutzer verteilt werden. Damit können auch Benutzer ohne Administratorrechte den RODC verwalten.[3]

Umfassende Kennwort- und Sperrrichtlinien können innerhalb einer Domäne verteilt werden. Dadurch minimiert sich die Anzahl der benötigten Domänen in einem Netzwerk.[3]

Terminaldienste

Im Server 2008 wurden die Terminaldienste um einige Zusatzfunktionen erweitert:[5]

  • Auflösungen bis 1900 x 1200
  • Mehrere Monitore
  • Windows Portable Devices
  • Microsoft Point of Service für .NET
  • RemoteApp Bereitstellung eines Programmes als Terminalsitzung

Durch die Funktionalitäten können am Gastrechner lokale und Remoteanwendungen gemischt benutzt werden.[6]

Hyper-V

Mit Hyper-V stellt Microsoft eine Virtualisierungsumgebung bereit, die es IT-Unternehmen ermöglicht, komplette Serversysteme unter Windows Server 2008 zu virtualisieren. Hyper-V ermöglicht über eigene Verwaltungstools die Organisation sowohl der physikalischen als auch der virtuellen Ressourcen. Die Hyper-V-Umgebung wird mit Windows Server 2008 angeboten. Microsoft plant aber eine separate Hyper-V-Serverversion, die sich leicht in vorhandene IT-Umgebungen einbinden lässt.

Hyper-V isoliert dabei die Gastsysteme komplett vom Hostsystem. Dem System können dabei zur Laufzeit veränderbare Ressourcen angebunden werden. Damit können Hardwareressourcen wie z.B. Arbeitsspeicher, Prozessoren und Prozessorzeit sowie Netzwerkadapter dynamisch zur Laufzeit an die Anforderungen des Gastsystems angepasst werden.

Hyper-V unterstützt alle gängigen Prozessorarchitekturen (x86, x86-64, Itanium). Ein Gastsystem kann dabei bis zu acht Prozessoren zugewiesen bekommen.

Virtuelle Server unter Hyper-V unterstützen keine exklusive Zuweisung von PCI- und USB-Geräten.

Durch den Pass Through auf lokale Speicher können auch Hochlastsysteme in einem Gastsystem abgebildet werden.[7]

Windows PowerShell

Screenshot von Windows PowerShell

Windows Server 2008 ist das erste Windows-Betriebssystem, welches mit Microsofts objektorientierten Kommandozeileninterpreter Windows PowerShell ausgeliefert wird. PowerShell basiert auf dem .NET-Framework in der Version 2.0 und stellt eine moderne Alternative zum bekannten Kommandozeilenprogramm cmd.exe sowie dem Windows Script Host dar, welche dem Anwender weiterhin in vollem Umfang zur Verfügung stehen. Ähnlich wie in anderen Betriebssystem-Shells, wie beispielsweise Unix-Shells und dem bereits genannten cmd.exe, kann der Benutzer Befehle interaktiv an einer Kommandozeile ausführen und mit Hilfe von Pipes miteinander verknüpfen. Komplexe Shell-Skripte können in der eigens dafür entwickelten PowerShell Scripting Language geschrieben werden.

Datentransfer

Die Datendurchsatzrate konnte unter Windows Server 2008 und Windows Vista durch ein Redesign der Kommunikations-Stacks erhöht werden. Bei Verbindungen zwischen einem Server 2008 und Vista konnte gegenüber Server 2003 und XP SP2 eine Steigerung um den Faktor 3 gemessen werden.[8][9]

Failover Clustering

Das Clustermodell von Server 2003 wurde in das Failover Clustering unter Server 2008 überführt. Dabei können Clusternodes in unterschiedlichen Subnetzen liegen. Der Failovercluster unterstützt GPT mit maximal 128 Partitionen und kann dabei 18 Exabyte verwalten.[5] Das Failover-Clustering kann nur in der Enterprise- und DataCenter-Edition verwendet werden. Zusätzlich kann der Cluster über NFS für unixoide Clients genutzt werden. Der Cluster unterstützt das dynamische Hinzufügen von Ressourcen zur Laufzeit.[6]

Netzwerk-Lastverteilung

Die Netzwerk-Lastverteilung verteilt die Last auf mehrere Systeme. Server 2008 unterstützt dabei IPv4 und IPv6.

IIS 7.0

Hauptartikel: Microsoft Internet Information Services 7

Der IIS 7.0 dient als Webserver für statische und dynamischen Webseiten.

Sicherheit

Network Access Protection

Der integrierte Netzwerkszugriffschutz (Network Access Protection, NAP) bewertet fortlaufend die Zustände der Clients. Dadurch kann ein unsicherer Zugriff oder Zustand des Clients entdeckt werden und das Netz gesichert werden. Die NAP-Richtlinien verhindern zusätzlich, dass sich ein Client, der gegen diese Richtlinien verstößt, mit dem Server verbinden kann. NAP unterstützt dabei IPsec, VPN, DHCP, TS-Gateway und IEEE-802.1-Verbindungen.[10]

Firewall

Die integrierte Firewall unterstützt in dem neuen Verwaltungs-Snap-in sowohl die Richtlinien für IPsec als auch die Firewalleinstellungen. Dadurch sind überlappende Einstellungen durch ein gemeinsames Frontend leichter erkennbar.[10]

BitLocker

Für die Verschlüsselung der Daten hat Server 2008 das Tool BitLocker integriert. BitLocker ist für die Sicherheitsvorschriften für Daten in Unternehmen nach Sarbanes-Oxley und HIPAA geeignet. Dabei wird das gesamte System verschlüsselt. Komponenten, die vor dem Betriebssystemkern gestartet werden, sind durch eine Integritätsprüfung gesichert.[5]

CNG Cryptography Next Generation

Hauptartikel: NSA Suite B Cryptography

Server 2008 unterstützt CNG, ein für Entwickler kryptographischer Anwendungen entwickeltes SDK. Es ist der direkte Nachfolger der CryptoAPI und unterstützt die gängigen Suite-B-Algorithmen sowie ECC.[11]

Read only Domaincontroller RODC

Hauptartikel: Read Only Domain Controller

Der Domänencontroller von Server 2008 implementiert eine weitere Controllerstruktur in Form eines RODC. Der RODC ist ein Read-only Controller der keine Kennwörter abspeichert. Er kann optional durch zusätzliche Rollen verwaltet werden. Dadurch ist ein Einsatz in einem sicherheitskritischen Bereich möglich.[10]

Isolationsstrategien DC

Durch das Isolationsfeature können Domänen und Ressourcen isoliert verwaltet werden. Somit kann ein logisches Netzwerk innerhalb eines physikalischen Netzwerks komplett isoliert erstellt werden. Dazu sind zwei Isolationsmöglichkeiten implementiert: Die Domänenisolation verhindert den Zugriff von Clients außerhalb der isolierten Domäne, bei der Serverisolation werden, über IPsec gesteuert, nur Zugriffe von registrierten Clients zugelassen.[12]

Server Core

Hauptartikel: Microsoft Windows Server Core

Server, welche keine grafische Benutzeroberfläche benötigen, können als Core-Server installiert werden. Dabei wird ein Minimalsystem installiert, welches durch eine textbasierte Oberfläche administrierbar ist. Es werden nur benötigte Features eingebunden.

Systemanforderungen

Komponente Mindestanforderung
Prozessor •  Mindestens: 1 GHz (x86-Prozessor) oder 1,4 GHz (x64-Prozessor)
•  Empfohlen: 2 GHz oder höher
   Hinweis: Für Windows Server 2008 für Itanium-basierte Systeme ist ein Intel Itanium 2-Prozessor erforderlich.
Arbeitsspeicher •  Mindestens: 512 MB RAM
•  Empfohlen: 2 GB RAM oder mehr
•  Maximal (32-Bit-Systeme): 4 GB (Standard Edition) oder 64 GB (Enterprise und Datacenter Editionen)
•  Maximal (64-Bit-Systeme): 32 GB (Standard Edition) oder 2 TB (Enterprise Edition, Datacenter Edition und Itanium-basierte Systeme)
Festplatte •  Mindestens: 10 GB frei
•  Empfohlen: 40 GB (vollständige Installation) oder 10 GB (Server Core-Installation) frei
   Hinweis: Computer mit mehr als 16 GB Arbeitsspeicher erfordern mehr Speicherplatz für Auslagerung, Ruhezustand und Dumpdateien.
Laufwerk •  DVD-ROM-Laufwerk
Anzeige und Peripheriegeräte •  Super VGA (800 x 600) oder Monitor mit höherer Auflösung
•  Tastatur
•  Microsoft-Maus oder kompatibles Zeigegerät

Technische Spezifikation der Editionen

Funktion Express Web Standard Enterprise Datacenter Itanium
X86 Sockets 1 4 4 8 32 -
X64 Sockets 1 4 4 8 64 -
IA64 Sockets - - - - - 64
X86 RAM 1 GB 4 GB 4 GB 64 GB 64 GB -
X64 RAM 1 GB 32 GB 32 GB 2 TB 2 TB -
IA64 RAM - - - - - 2 TB
Hot Add Memory Nein Nein Nein Nein Nein Nein   Ja   Ja   Ja
Hot Replace Memory Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein   Ja   Ja
Failover Cluster Nodes Nein Nein Nein Nein Nein Nein 16 16 8
Terminal Services Gateway Nein Nein 250 Unbegrenzt Unbegrenzt Nein Nein
Virtual Image Use Rights Nein Nein Nein Nein 1 4 Unbegrenzt Unbegrenzt

[13] [14]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Windows Server 2008 kommt Ende Februar 2008
  2. Microsofts SQL-Server als Preview verfügbar
  3. a b c Technische Bibliothek zu Windows Server 2008 im MSDN
  4. Server Management, Microsoft Windows Server 2008 Product Information
  5. a b c Neuigkeiten bezüglich der Failovercluster unter Windows Server 2008, im MSDN
  6. a b Technische Übersicht über Windows Server 2008: Sicherheit & Richtliniendurchsetzung, Microsoft Technet
  7. Technische Übersicht über Windows Server 2008: Virtualisierung, Microsoft Technet
  8. Studie der Tollygroup zum TCP/IP-Stack
  9. Performance Enhancements in the Next Generation TCP/IP Stack, Microsoft MSDN
  10. a b c Network Access Protection, Microsoft MSDN
  11. Sicherheit auf dem Prüfstand: PKI-Verbesserungen in Windows, Microsoft MSDN
  12. Sicherheit und Schutz, Microsoft MSDN
  13. Versions-Vergleich Microsoft SQL Server 2008 (deutsch)
  14. Versions-Vergleich Microsoft SQL Server 2008 (englisch & ausführlicher)

Weblinks



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