Winnt

Winnt
Microsoft Windows NT
Windows NT
Entwickler Microsoft
Version 6.0 (Vista)
(30. Januar 2007)
Abstammung \ Windows NT
Chronik Windows NT 3.1

Windows NT 3.5
Windows NT 3.51
Windows NT 4.0
Windows 2000 (NT 5.0)
Windows XP (NT 5.1)
Windows Server 2003 (NT 5.2)
Windows XP Prof. x64 (NT 5.2)
Windows Vista (NT 6.0)
Windows Server 2008 (NT 6.0)

Windows 7 (NT 6.1)
Architekturen Intel IA-32, MIPS, Alpha, PowerPC, Sun SPARC, Intel i860, Intel i960
Lizenz Microsoft EULA (Closed Source)
Website www.microsoft.com

Windows NT ist ein Betriebssystem des Unternehmens Microsoft. Seit seiner Version 5.0 wird das Kürzel NT nicht mehr in der Vermarktung, sondern nur noch intern verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Entwicklung an Windows NT begann, als die Allianz zwischen IBM und Microsoft zur Produktion von OS/2 aufbrach.

Verantwortlicher Leiter

Leiter des NT-Projekts wurde David N. Cutler. Er war maßgeblich an der Entwicklung des Betriebssystems VMS beteiligt gewesen und galt als einer der renommiertesten Entwickler von Betriebssystemen überhaupt. Microsoft warb ihn und Mitglieder seines Teams von DEC ab und setzte sie auf die Entwicklung eines neuen Betriebssystems an. Diese Abwerbung beantwortete DEC mit einer Klage, die Microsoft durch die Zahlung von 150 Millionen Dollar und die Zusage, mit Windows NT auch Alpha-Prozessoren zu unterstützen, beilegen konnte.

Ziele

Cutler setzte sich zwei wesentliche Ziele für Windows NT. Ihm ging es darum, Zuverlässigkeit zu erreichen – eine abstürzende Anwendung sollte nicht mehr das gesamte System zum Absturz bringen können. Diese Stabilität war unter Betriebssystemen wie VMS längst üblich. Auch wichtig war Portabilität – Windows NT sollte auf allen modernen Computerarchitekturen lauffähig sein. Außerdem sollte Windows NT, ähnlich wie es der Mach-Kernel konnte, als Basis für verschiedene Betriebssysteme gleichzeitig dienen und so z. B. Windows-, MS-DOS-, OS/2- und POSIX-Programme gleichzeitig ablaufen lassen können. Der Arbeitstitel während der Entwicklung hieß demnach auch Portasys.

Namensgebung

Nach Aussage des früheren Microsoft-Mitarbeiters Mark Lucovsky stand NT ursprünglich für N-Ten. Dies war der Codename für den in Entwicklung befindlichen Prozessor Intel i860. Er war als Plattform für NT gedacht, lag jedoch nicht bei Microsoft vor. Deshalb wurde auf einem Emulator entwickelt. Zu Vermarktungszwecken wurde das Kürzel später in New Technology umgedeutet.[1]

Die erste ausgelieferte Version hatte die Versionsnummer 3.1. So sollte ein Bezug zu Windows 3.1 hergestellt werden, das die gleiche grafische Benutzeroberfläche besaß.

Nach Windows NT 4.0 wurde das Kürzel NT und die Versionsnummer im Produktnamen fallen gelassen. Die Nachfolgeversionen werden Windows 2000, Windows XP, Windows Server 2003, Windows Vista und Windows Server 2008 genannt. Alle geben in der Umgebungsvariablen OS als Betriebssystem Windows_NT an. Windows 2000 weist noch im Startbildschirm mit dem Text „Auf NT-Technologie basierend“ auf die Verwandtschaft hin.

Architektur und Subsysteme

Cutler hatte seine zwei Primärziele erreicht: Das neue Betriebssystem war stabil, lief aufgrund seiner modularen Entwicklung auf mehreren Plattformen (MIPS und x86, später auch PowerPC und Alpha) und bot verschiedenen Programmarten Unterstützung. Es liefen sowohl 16-Bit-Windows-3.x-Programme als auch Programme für das neue 32-Bit-Windows-NT-API sowie textbasierte OS/2-Software und POSIX-1.0-kompatible Programme. Über die Jahre fand hier allerdings wieder eine Rückentwicklung statt. Die OS/2- und POSIX-Versionen wurden zunächst nicht weiter gepflegt und später entfernt. Die Versionen für PowerPC[2], MIPS und Alpha wurden eingestellt, dafür kamen später IA-64- und x64-Versionen hinzu.

In den ersten NT-Versionen läuft das GDI zusammen mit den anderen Subsystemen auf Ring 3 der Intel-Privilegstufe außerhalb des Kernel-Bereichs. Dadurch ist der Betriebssystemkern selbst vor Abstürzen in den Programmen geschützt. Ab NT 4.0 läuft das Grafiksubsystem aus Geschwindigkeitsgründen teilweise direkt im Betriebssystemkern, womit Fehler in Grafiktreibern moderne Windows-NT-Versionen zum Absturz bringen können. Windows Vista verwendet mit dem neuen Grafiktreiber-Modell allerdings wieder Userspace-Treiber.

Windows NT besitzt einen modularen Aufbau. Die unterste Ebene bildet die Hardwareabstraktionsschicht (engl. Hardware Abstraction Layer, abgekürzt HAL). Darauf bauen der eigentliche Betriebssystem-Kern (ein Hybridkernel) und die Subsysteme auf. Der Betriebssystemkern kümmert sich um die Vergabe des Arbeitsspeichers und der Rechenzeit. Auf den Kern setzen die Subsysteme auf. Dem Win32-Subsystem kommt dabei die größte Bedeutung zu, da es sich auch um den Aufbau der grafischen Benutzeroberfläche kümmert und die Signale der Eingabegeräte verarbeitet. In den Enterprise- und Ultimate-Editionen von Windows Vista sind die Microsoft Windows Services for UNIX in Form eines POSIX-kompatiblen Subsystems für UNIX-basierte Applikationen enthalten.

Aus Kompatibilitäts- und Geschwindigkeitsgründen, vor allem für Spiele, entwickelte Microsoft die DOS-basierte Betriebssystemlinie Windows 3.x/9x neben NT zunächst weiter. Erst mit Windows XP wurde die DOS-basierte Linie aufgegeben, wobei Windows XP einen reinen NT-Betriebssystemkern hat.

Unterstützung neuer Techniken

Bereits die erste Windows-NT-Version war vollständig von MS-DOS losgelöst. Aus Gründen der Abwärtskompatibilität konnten allerdings ältere 16-Bit-DOS-Programme wie beispielsweise der MS-DOS-Kommandozeileninterpreter Command.com in einer Virtual DOS Machine ausgeführt werden. Programme, die direkt (also ohne das Subsystem von Windows) auf die Hardware zugreifen, werden aus Sicherheitsgründen nicht mehr ausgeführt. Zusätzlich stand dem Anwender ein weiterentwickelter, vollständig 32-Bit-fähiger Kommandozeileninterpreter namens cmd.exe zur Verfügung. Außerdem unterstützte Windows NT bereits in der Version 3.1 das Dateisystem NTFS (New Technology File System) und verfügt seit jeher über einen 32-Bit-Kernel.

Versionsgeschichte

NT Version Vermarktungsname Editionen Veröffentlichungsdatum RTM-Build
3.1 Windows NT 3.1 Workstation, Advanced Server Juli 1993 511
3.5 Windows NT 3.5 Workstation, Server September 1994 807
3.51 Windows NT 3.51 Workstation, Server Mai 1995 1057
4.0 Windows NT 4.0 Workstation, Server, Server Enterprise Edition, Terminal Server, Embedded, Small Business Juli 1996 1381
5.0 Windows 2000 Professional, Server, Advanced Server, Datacenter Server Februar 2000 2195
5.1 Windows XP Home Edition, Professional, Media Center Edition, Tablet PC Edition, Starter Edition, Embedded, N-Editionen (Home Edition, Professional; Windows-Versionen ohne Windows Media Player) August 2001 2600
5.2 Windows Server 2003 Small Business, Small Business Premium, Standard, Enterprise, Datacenter, Web März 2003 3790
5.2 Windows XP Professional x64 Edition Windows XP Professional x64 Edition April 2005 3790
6.0 Windows Vista Starter, Home Basic, Home Premium, Business, Enterprise, Ultimate, N-Editionen (Home Basic, Business) Januar 2007  6000
6.01 Windows Server 2008 Standard, Enterprise, Datacenter, Web Server, IA64-Edition Februar 2008 6001
6.1 Windows 7 Ultimate RC1 Mai 2009 7100

Siehe auch

Literatur

  • G. Pascal Zachary (1996): Der Krieg der Codes. Hoffmann und Campe Verlag (engl. Original: Showstopper!, 1994) ISBN 3-455-11038-X

Einzelnachweise

  1. Paul Thurrott: Windows Server 2003: The Road To Gold. Part One: The Early Years. 24. Januar 2003. Abgerufen am 29. März 2007.
  2. heise online: „Microsoft gibt PowerPC-Port von NT auf“ vom 10. Februar 1997

Weblinks


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