- Winrar
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RAR (Roshal ARchive) Dateiendung .rar
MIME-Type application/x-rar-compressed
application/octet-stream
Magische Zahl 5261.7221.1A07.00 hex
Rar!\x1A\a\0 (ASCII-C-Notation)Entwickelt von Jewgeni Roschal Art Datenkompression Container für beliebige Dateien Website: rarlab.com RAR ist ein Algorithmus und Dateiformat zur Datenkompression, um den Speicherbedarf von Dateien für die Archivierung und Übertragung zu verringern. RAR hat je nach Dateiformat und der Anzahl der Dateien eine gute Kompressionsrate. Benannt wurde das Format nach seinem Erfinder, Jewgeni Roschal, der Name steht für Roshal ARchive. Die Archivdateien tragen üblicherweise die Endung
.rar
; der MIME-Typ istapplication/x-rar-compressed
.Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Durch die Technik der progressiven bzw. soliden Archivierung werden die ausgewählten Dateien nicht einzeln, sondern alle zusammen komprimiert. Dieses Verfahren findet sein Vorbild in komprimierten Tarballs.
Der Vorteil besteht darin, dass auch Redundanzen zwischen mehreren Dateien eliminiert werden können, was bei vielen kleineren gleichartigen Dateien den größten Effekt entfaltet. Außerdem brauchen so weniger formatspezifische Informationen gespeichert zu werden. Der Nachteil besteht in der Fehleranfälligkeit des gepackten Archivs, da es als Ganzes intakt sein muss, um einzelne Dateien zu extrahieren. Um diesen Nachteil etwas auszugleichen kann ein sogenannter Recovery Record mitabgespeichert werden, mit dem fehlerhafte RAR-Archive gegebenenfalls in begrenztem Umfang repariert werden können.
Außerdem können bei mehrteiligen Archiven, die bei RAR Multiple Volumes heißen, sogenannte Spiegelarchive (Rekonstruktionsarchive) erstellt werden, von denen jedes genauso groß ist wie das größte der einzelnen Teilarchive. Liegen ein zehnteiliges Archiv und zwei Spiegelarchive vor und wurden zwei beliebige Teilarchive beschädigt, so können diese mit Hilfe der beiden Spiegelarchive vollständig rekonstruiert werden. Diese Prozedur funktioniert sogar dann, wenn ein Teilarchiv nicht nur beschädigt, sondern nicht vorhanden ist. Allerdings müssen immer mindestens so viele Rekonstruktionsarchive wie beschädigte bzw. fehlende Archive vorhanden sein, damit dieses Verfahren angewandt werden kann.
RAR unterstützt Verschlüsselung der komprimierten Daten mittels des Advanced Encryption Standards und das Verschlüsseln der Dateinamen, so dass man ohne Kenntnis des Passwortes auch nicht auf den Inhalt eines Archivs schließen kann. Es können außerdem Alternate Data Streams eines Dateisystems (z.B. NTFS, HFS, HPFS) mitgespeichert werden, was dieses Format auf entsprechenden Systemen als backuptauglich qualifiziert. Besonders effektiv arbeitet das Programm beim komprimieren von Textformaten wie .txt. So lässt sich eine 100MB große Textdatei binnen weniger Sekunden auf weniger als 100kb reduzieren. Bildformate wie JPG werden jedoch weniger komprimiert, da diese schon von Haus aus relativ stark verkleinert wurden.
Verbreitung
Da die Entwickler seit jeher die lizenzkostenfreie Übernahme der Entpackroutinen gestattet haben und dafür erforderliche Routinen im Quelltext bereitstellen, wird das Dekomprimieren von RAR-Archiven inzwischen von nahezu jedem Multiformat-Packprogramm und auf einer Vielzahl von Betriebssystemen unterstützt. Die Erstellung von RAR-Archiven, also der Kompressionsalgorithmus, ist jedoch nicht zur Übernahme freigegeben und auch nicht öffentlich dokumentiert. Offiziell unterstützen deshalb nur die vom RAR-Hersteller selbst veröffentlichen Programme WinRAR, RAR für DOS, RAR für Linux usw. diese Funktionalität. Eine frühere Version des RAR-Formats wurde allerdings von den Autoren der Programme SpeedCommander und Squeez reproduziert, weshalb diese ebenfalls RAR-Archive der inzwischen veralteten Version 2 erzeugen können. Eine Garantie, dass so erstellte RAR-Dateien zu jeder RAR-Implementation kompatibel sind, kann es aber nicht geben.
Obwohl RAR eine große Fangemeinde hat, konnte es sich trotz der höheren Packrate und der überlegenen Funktionen (u. a. native Splittung in mehrere Teildateien) gegenüber dem weitverbreiteten ZIP-Format nur vereinzelt durchsetzen. Ein Hauptgrund ist, dass RAR, anders als ZIP, ein proprietäres Dateiformat ist und nur der Dekompressionsalgorithmus vollständig dokumentiert und quelloffen verfügbar ist. Hinzu kommt, dass RAR zwar deutlich besser als ZIP komprimiert, es mittlerweile aber ähnlich leistungsstarke, dabei aber quelloffene Formate wie etwa 7z gibt. Der ausschlaggebende Grund der geringeren Verbreitung ist aber wohl, dass das ZIP-Format bereits vor Entwicklung des RAR-Packers große Verbreitung gefunden hatte und somit RAR immer gegen einen großen Bestand vorhandener Archive ankämpfen musste. (siehe Pfadabhängigkeit).
Trotzdem hat das RAR-Format in den letzten Jahren im Internet ganz erheblich an Bedeutung gewonnen, und im Usenet werden Binärdateien bereits seit längerer Zeit nahezu ausschließlich in (zumeist mehrteiligen) RAR-Archiven verbreitet. Zudem sind nahezu alle von Release Groups verbreiteten sog. Warez in diesem Format gepackt. Der Grund dafür könnte darin liegen, dass in diesem Bereich naturgemäß wohl keine Lizenzgebühren für das Benutzen des Komprimierers gezahlt werden, während eine Firma beim Einsatz von RAR diese Gebühren entrichten müsste.
Siehe auch
Weblinks
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