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Christa Winsloe (* 23. Dezember 1888 in Darmstadt; † 10. Juni 1944 bei Cluny, Frankreich) war eine deutsch-ungarische Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Dramatikerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Christa Winsloe wurde als Tochter eines Offiziers geboren. Als ihre Mutter sehr früh starb, kam sie in ein Mädcheninternat. Dass diese Zeit für sie schrecklich gewesen sein muss, manifestiert sich in ihrem gesamten späteren Werk.
1913 heiratete sie den wohlhabenden ungarischen Grundbesitzer Baron Ludwig Hatvany – trotz ihrer wohl schon damals manifesten Homosexualität. Die Ehe hielt nur wenige Jahre. Danach zog Winsloe nach München und fing an zu schreiben, Feuilletons für Zeitungen und erste Bühnenstücke, die jedoch keinen Anklang finden. Erst mit ihrem Stück Gestern und Heute landete sie 1930 einen Bühnenerfolg. Nach diesem Erfolg ging sie nach Berlin, um an der dortigen lesbischen Kultur teilzuhaben, und sich zur Gänze dem Schreiben zu widmen.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, begab sich Winsloe, die seit ihrer Heirat ungarische Staatsbürgerin war, mehr und mehr auf Reisen, und versuchte auch im Ausland als Schriftstellerin Fuß zu fassen. Unter anderem versuchte sie sich als Drehbuchautorin in Hollywood, wo sie jedoch keinen Erfolg hatte. Enttäuscht kehrte Christa Winsloe nach Europa zurück, wo sie sich schließlich in Südfrankreich niederließ. Hier lebte sie mit ihrer Lebensgefährtin, der Schweizer Schriftstellerin Simone Gentet, zusammen.
Am 10. Juni 1944 wurden die beiden im Wald von Cluny von fünf Franzosen erschossen. Im Prozess gegen die Täter, der 1948 stattfand, gaben die Täter an, im Auftrag der Résistance gehandelt zu haben, weil Winsloe mit den deutschen Besatzern kollaboriert habe. Obwohl dieser Vorwurf jeder Grundlage entbehrte, wurden die fünf Täter aus Mangel an Beweisen freigesprochen.
Werke
Christa Winsloe schrieb das Theaterstück Gestern und Heute, über die lesbische Liebe einer Internatsschülerin zu ihrer Lehrerin, mit der sie sich ihre Jugendjahre als Zögling im Kaiserin-Augusta-Stift in Potsdam von der Seele schrieb. Das Stück wurde 1930 uraufgeführt, und wurde ein solcher Erfolg, dass es unter dem Titel Mädchen in Uniform 1931 verfilmt wurde. Das Drehbuch dazu schrieb sie ebenfalls. Allerdings veränderte der Regisseur Carl Froelich das Ende und lenkte den Blick weniger auf die lesbische Beziehungsgeschichte als auf die Kritik am Erziehungssystem der damaligen Zeit. Christa Winsloe verfasste daraufhin 1933 das „Buch zum Film“: In Das Mädchen Manuela korrigierte sie das Happy End des Films.
1958 entstand ein Remake des Films Mädchen in Uniform unter der Regie von Géza von Radványi, mit Romy Schneider, Lilli Palmer und Therese Giehse in den Hauptrollen.
Literatur
- Christa Winsloe: Mädchen in Uniform, Daphne Verlag 1999, ISBN 3891370334
Weblinks
- Literatur von und über Christa Winsloe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lespress:Christa Winsloe und die Mädchen in Uniform
- Christa Winsloe in Lesbengeschichte.de
- Kritik zu Mädchen in Uniform
Personendaten NAME Winsloe, Christa KURZBESCHREIBUNG deutsch-ungarische Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Dramatikerin GEBURTSDATUM 23. Dezember 1888 GEBURTSORT Darmstadt STERBEDATUM 10. Juni 1944 STERBEORT bei Cluny
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