Winterschachtelhalm

Winterschachtelhalm
Winter-Schachtelhalm
Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale)

Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale)

Systematik
Abteilung: Gefäßsporenpflanzen (Pteridophyta)
Klasse: Equisetopsida
Ordnung: Schachtelhalmartige (Equisetales)
Familie: Schachtelhalmgewächse (Equisetaceae)
Gattung: Schachtelhalme (Equisetum)
Art: Winter-Schachtelhalm
Wissenschaftlicher Name
Equisetum hyemale
L.

Der Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Schachtelhalme (Equisetum).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Winter-Schachtelhalm ist ein immergrüner Chamaephyt. Die harten, rauen, meist unverzweigten Sprosse erreichen eine Wuchshöhe von 30 bis 150 cm und einen Durchmesser von 4 bis 6 mm; der Durchmesser der Zentralhöhle beträgt etwa 2/3 bis 9/10 des Stängeldurchmessers. Ährentragende und unfruchtbare Sprosse unterscheiden sich nicht; beide sind dunkelgrün ohne Seitenäste. Die Scheiden sind eng anliegend, bis 15 mm lang mit früh abfallenden Zähnen. Die Sprosse haben 15 bis 25 Rippen; jede Rippe hat zwei Kanten, zwischen denen eine flache Vertiefung liegt. Die bis zu 12 mm lange Ähre läuft in einer kleinen Spitze aus; die Sporen werden von Juni bis August gebildet.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 216.

Equisetum hyemale hybridisiert mit weiteren Arten der Untergattung Hippochaete.

  • Equisetum × moorei Newman = Equisetum hyemale × Equisetum ramosissimum
  • Equisetum × trachydon A.Braun = Equisetum hyemale × Equisetum variegatum
  • Equisetum × ferrissii Clute = Equisetum hyemale × Equisetum laevigatum

Verbreitung und Standort

Der Winter-Schachtelhalm ist circumpolar und nord-eurasiatisch bis submediterran verbreitet. In Deutschland und angrenzenden Gebieten ist die Art verbreitet bis selten. In einigen deutschen Bundesländern gilt sie als gefährdet bis stark gefährdet.

Der Winter-Schachtelhalm kommt oft in größeren Beständen in Auwäldern, Quellmooren, Gebüschen und Waldsäumen vor, die von Grund- oder Sickerwasser geprägt und oft wechselfeucht sind. Er bevorzugt nährstoff- und basenreiche, milde bis mäßig saure Lehm- und Tonböden (Gleyböden) und ist ein tiefwurzelnder Wasserzugzeiger. Die Art kommt in der planaren bis collinen Höhenstufe vor, erreicht im Schwarzwald aber auch Höhen bis 800 m und in den Alpen bis 1370 m.

Nach Ellenberg ist er der Winterschachtelhalm eine Halblichtpflanze, ein Mäßigwärmezeiger, intermediär kontinental verbreitet, ein Feuchtezeiger, ein Schwachsäure- bis Schwachbasezeiger und eine Verbandscharakterart der Erlen- und Edellaub Auenwälder (Alno-Ulmion).

Inhaltsstoffe

Der Winterschachtelhalm enthält das Alkaloid Palustrin neben anderen Begleitalkaloiden. Er gilt deshalb als giftig.

Verwendung

Neuerdings werden Winterschachtelhalme in Gärtnereien für Trockensträuße verwendet („Schlangengras“). Auch als Zierpflanze an Gartenteichen wird die Art eingesetzt.

Literatur

  • Jäger, E. J. & K. Werner: Exkursionsflora von Deutschland / begr. von Werner Rothmaler. Band 4: Gefäßpflanzen: kritischer Band. 9. Auflage, Spektrum, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-0917-9
  • Oberdorfer, E.: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage, Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5
  • H. Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen. 5. Auflage, Ulmer- Verlag, 1996
  • Römpp: Lexikon Naturstoffe, Georg Thieme Verlag 1997, ISBN 3-13-749901-1
  • Roth/Daunderer/Kormann: Giftpflanzen Pflanzengifte. 4. Auflage.
  • R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. 6. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2005, ISBN 3-494-01397-7

Weblinks

Bilder: [1] [2] [3]


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