- Winterthour
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Winterthur Basisdaten Kanton: Zürich Bezirk: Winterthur BFS-Nr.: 0230 PLZ: 8400–8411, 8352, 8482 UN/LOCODE: CH WIN Koordinaten: (698805 / 261852)47.4999938.750002439Koordinaten: 47° 30′ 0″ N, 8° 45′ 0″ O; CH1903: (698805 / 261852) Höhe: 439 m ü. M. Fläche: 68.05 km² Einwohner: 96'462
(31. Dezember 2007)[1]Website: www.stadt.winterthur.ch Karte Winterthur (lat.: Vitudurum; frz.: Winterthour; im Volksmund auch Winti genannt) ist eine Stadt und politische Gemeinde im Kanton Zürich in der Schweiz sowie Hauptort des gleichnamigen Bezirks. Mit 100'000 Einwohnern ist Winterthur die sechstgrösste Stadt des Landes und die zweitgrösste des Kantons. Die frühere Industriestadt ist heute als Dienstleistungs-, Kultur- und Freizeitzentrum mit 16 Museen bekannt. Der Hauptbahnhof bewältigt die drittgrösste Zug- und Personenfrequenz der Schweiz; 15 km südwestlich befindet sich der Flughafen Zürich.
Die in der Nordostschweiz an den Flüssen Töss und Eulach gelegene Stadt wird oft als Tor zur Ostschweiz bezeichnet. Winterthur und die umliegenden Gemeinden verstehen sich trotz der Nähe zu Zürich, das 20 km südlich liegt, als eigene Agglomeration mit mehr als 123'000 Einwohnern. Das spinnenförmig zwischen sieben bewaldeten Hügeln liegende Stadtgebiet wird im Süden von der Töss umflossen. Richtung Südosten erstreckt sich das als Erholungsgebiet beliebte obere Tösstal, während gegen Norden das teilweise noch stark landwirtschaftlich geprägte Zürcher Weinland anschliesst.
Winterthur wurde im Jahre 1180 gegründet und erhielt 1264 das Stadtrecht durch die Habsburger, jedoch waren die Grafen von Kyburg die eigentlichen Stadtgründer. In der ehemaligen Industriestadt sind die Unternehmen Sulzer, SLM und Rieter oder ihre Nachfolgeorganisationen bis heute tätig, jedoch nicht mehr in ihrer einstigen Grösse. Die Stadt ist heute auf den Dienstleistungssektor ausgerichtet und Sitz der Winterthur Group.
Geographie
Winterthur liegt in der Nordostschweiz nördlich von Zürich. Die Stadt liegt am Ausgang des Tösstals und damit am Rande des Zürcher Oberlandes, das im Südosten liegt. Im Norden befindet sich das Weinland, das sich bis nach Schaffhausen erstreckt.
Das Stadtgebiet wird von den Flüssen Eulach, Töss und dem Mattenbach durchflossen; die Eulach und der Mattenbach sind jedoch über weite Strecken kanalisiert. Weil in Winterthur abgesehen von wenigen Teichen kein See vorhanden ist, beträgt der Gewässeranteil auf Gemeindegebiet gerade mal 0.6 Prozent. Die grosse Eulachschotterebene, in der die Stadt liegt, ist von mehreren bewaldeten Hügeln umgeben, die die Kernstadt von fast allen Seiten einrahmen (Eschenberg, Brüelberg, Wolfensberg, Lindberg). Im südlich des Stadtzentrums gelegenen Stadtwald Eschenberg befinden sich auf zwei Lichtungen, eine Sternwarte und der Wildpark Bruderhaus. Am südlichen Rand des Lindbergwaldes liegt der Goldenberg, ein Aussichtspunkt über die Stadt, an dessen Hang Weinbau betrieben wird.
Der höchste Punkt der Stadt ist der Hulmen mit 687 m, der tiefste liegt an der Grenze zu Pfungen unterhalb der Kläranlage Hard mit 393 m. Die Stadt hat eine Waldfläche von 2'637 ha, was 38.8 Prozent der Stadtfläche entspricht. Damit hat Winterthur im Vergleich zu anderen Schweizer Städten den höchsten Waldanteil. Aufgrund des grossen Gemeindegebiets ausserhalb der Stadtgrenzen beträgt der Anteil an Acker, Wiesen und Weiden 27.9 Prozent. Das tatsächlich bebaute Stadtgebiet beträgt lediglich 32 Prozent des Gemeindegebiets.[2]
Stadtkreise
→ Hauptartikel: Stadtteile der Stadt Winterthur
Winterthur besteht aus den sieben Stadtkreisen Stadt, Mattenbach, Oberwinterthur, Seen, Töss, Veltheim und Wülflingen.
Der Kreis Stadt trennt die Gemeinde Winterthur von Nord nach Süd. Neben der Altstadt umfasst sie den Heiligberg und die Hälfte des Eschenberg-Waldes im Süden und des Lindbergs im Norden sowie weitere Kreise wie das Tössfeld oder Neuwiesenquartier.
Die fünf Kreise „Oberwinterthur“ im Nordosten, „Seen“ im Südosten, „Töss“ im Südwesten, „Veltheim“ im Norden und „Wülflingen“ im Nordwesten waren ehemals eigenständige Gemeinden, die alle am 1. Januar 1922 eingemeindet wurden. Diese Ortsteile haben bis heute ein ausgeprägtes Eigenleben. Der jüngste Stadtkreis Mattenbach hingegen wurde erst 1973 zum Stadtteil erklärt, als im Gebiet immer mehr neue Überbauungen entstanden. Er wurde zwischen den damaligen Kreisen „Stadt“ und „Seen“ geschaffen.
Nachbargemeinden
Winterthur grenzt an 15 Gemeinden in drei Bezirken (inkl. Bezirk Winterthur). Im Nordwesten grenzt der Stadtteil Wülflingen an die Gemeinden Pfungen, Neftenbach sowie an einer schmalen Stelle an Hettlingen. Weiter im Norden liegt Seuzach, das von Winterthur etwa zur Hälfte umschlossen wird. Im Nordosten grenzen die Gemeinden Dinhard, Rickenbach, Wiesendangen und im Osten Elsau alle an den Stadtteil Oberwinterthur. Südöstlich an Seen grenzend befinden sich Schlatt und Zell. An der Südgrenze am Stadtwald Eschenberg befinden sich die zum Bezirk Pfäffikon gehörenden Gemeinden Kyburg und Illnau-Effretikon, sowie westlich der Kempt Lindau. Südwestlich grenzt Winterthur an Brütten und Oberembrach (Bezirk Bülach).
Stadtbild
Den Ruf einer „Gartenstadt“ verdankt Winterthur primär seiner Stadtplanung aus der Zwischenkriegszeit, daneben aber auch einem relativ grossen Bestand an Schrebergärten.
1926 hat Stadtplaner Albert Bodmer einen Zonenplan geschaffen, der nach dem Vorbild der englischen Gartenstadt aufgebaut war. Dadurch gab es bei den vielen Neubauten kleine private Gärten, die Grünflächen in der Stadt bewahrten. Jedoch blieb Bodmer weniger als zehn Jahre im Amt, da die Stadt dem neuen Zeitgeist in der Stadtplanung folgen wollte. 1964 verschwand die Idee einer Gartenstadt dann völlig mit einem neuen „modernen“ Zonenplan. Ein Ergebnis dieses Zonenplans waren unter anderem Überbauungen in Mattenbach – nicht zuletzt dank diesen Überbauungen wurde Mattenbach zum Stadtteil ernannt. Erst später nach der Rezession in den 1970er-Jahren besann die Stadt sich auf die alten Werte zurück und revidierte den Zonenplan. Für diese Leistung erhielt Winterthur 1999 den Wakker-Preis des Schweizerischen Heimatschutzes als Auszeichnung für die Erhaltung der traditionellen Wohnformen.
Die drei höchsten Gebäude der Stadt sind das Sulzer-Hochhaus, das Swisscom-Hochhaus und das KSW-Hochhaus des Kantonsspitals Winterthur, wobei das Sulzer-Hochhaus mit seinen damals 92.4 Metern Höhe von 1966 bis 2003 das höchste Hochhaus der Schweiz war. 2007 wurde es um zwei zusätzliche Stockwerke aufgestockt und hat neu eine Höhe von 99.7 Metern. Das Hochhaus ist aber immer noch wenige Meter kleiner als der Messeturm Basel, das höchste Hochhaus der Schweiz. Das Sulzer- und das Swisscom-Hochhaus (90 m), das KSW-Hochhaus (50 m) und vor allem die zwei Türme der Stadtkirche (55 m), die immer wieder Sujet auf Ansichtskarten und Bildern der Stadt sind, prägen das Winterthurer Stadtbild.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung:
Einwohner gemäss Einwohnerkontrolle Winterthur[3]Jahr Einwohner 1850 13'651 1900 40'961 1930 53'925 31.12.1950 66'925 31.12.1960 80'352 31.12.1970 92'722 31.12.1980 87'885 31.12.1990 88'075 31.12.2000 91'243 31.12.2007 99'307 03.07.2008 100'000 Mit 100'000 Einwohnern[4] seit Juli 2008 ist Winterthur die sechstgrösste Stadt der Schweiz und die zweitgrösste im Kanton Zürich.[5][6] Am 3. Juli 2008 registrierte die Eulachstadt die 100'000-ste Einwohnerin und promovierte damit zur Grossstadt.[7][8] Obwohl sie unter den Schweizer Städten mit über 30'000 Einwohnern zu den wachstumsstärksten zählt, wird ihre weitere Bevölkerungszunahme bis 2030 gemäss offiziellen Prognosen[9] bis 2030 mit knapp zehn Prozent leicht unter dem kantonalen Durchschnitt liegen.
Winterthur gilt nicht als Vorort von Zürich, sondern bildet das Zentrum einer eigenständigen Agglomeration mit den zwölf umliegenden Gemeinden Brütten, Dättlikon, Dinhard, Elsau, Henggart, Hettlingen, Neftenbach, Pfungen, Rickenbach, Seuzach, Wiesendangen und Zell.
Die Ausländerquote bewegt sich seit 1970 um 20 Prozent und beträgt per Ende 2007 23,7 Prozent.Davon stammen 20,6 Prozent aus Italien, 15,8 Prozent aus Deutschland und 26,7 Prozent aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens. Insgesamt stammen rund drei Viertel der Ausländer aus Europa.[10]
Religionen
Ende 2007 waren 37'251 Einwohner (37,5 Prozent) evangelisch-reformiert, 26'850 (27,0 Prozent) römisch-katholisch, 11'208 (11,3 Prozent) islamisch und 3'028 orthodox (3,0 Prozent). Die übrigen Glaubensrichtungen stellen 5,2 Prozent der Bevölkerung. Evangelische Freikirchen sind stark vertreten. Die restlichen 16,0 Prozent der Bevölkerung sind als konfessionslos gemeldet.[11] In Winterthur unterhält die islamisch-albanische Gemeinschaft eine Moschee.
In Winterthur gibt es sieben reformierte Kirchengemeinden: Mattenbach (Unterer Deutweg), Oberwinterthur (Hohlandstrasse), Seen (Kanzleistrasse), Töss (Stationsstrasse), Veltheim (Feldstrasse), Winterthur-Stadt (Untere Briggerstrasse) und Wülflingen (Lindenplatz). Römisch-katholisch Pfarrgemeinden gibt es ebenfalls sieben: Pfarrei Herz Jesu(Unterer Deutweg), San Francesco (St. Galler-Strasse), St. Josef (Nägelseestrasse), St. Laurentius (Oberfeldweg), St. Ulrich (Seuzacherstrasse), St. Urban (Seenerstrasse), sowie St. Peter und Paul (Tellstrasse).
Zu den Freikirchen zählen die Advent-Gemeinde (STA), die Freie Evangelische Gemeinde (FEG), die Evangelisch-methodistische Kirche (EMK) in der Trollstrasse, die GvC in der Parkarena und die Arche-Gemeinde. Zudem gibt es auch eine Gemeinschaft der Heilsarmee.
Neben den christlichen Religionsgemeinschaften gibt es auch eine islamische Glaubensgemeinschaft, einen türkischen Verein, eine islamisch-albanische Gemeinschaft, zwei türkisch-islamische Kulturvereine und einen türkisch-alevitischen Verein in Winterthur-Hegi, der das grösste alevitische Kulturzentrum in der Schweiz ist.
Politik
Winterthurs Politik war im 19. Jahrhundert von einer Abneigung gegenüber Zürich geprägt und von der Gruppierung der so genannten Demokraten dominiert. Diese standen – als Teil der radikaldemokratisch-freisinnigen Bewegung – für einen relativ starken Staat ein, während andere Teile dieser Bewegung wie etwa der Zürcher Freisinn eher wirtschaftsliberale Positionen vertraten. Die in der französischsprachigen Schweiz als École de Winterthour bezeichnete Politik der Demokraten hinterliess auch in der Bundesverfassung nachhaltige Spuren und gilt als treibende Kraft des 1878 gescheiterten Nationalbahn-Projekts einer zusätzlichen Ost-West-Eisenbahntransversalen unter Umgehung von Zürich. In der Eulachstadt selber überdauerte die starke Stellung der ab 1941/42 in einer eigenen Kantonalpartei politisierenden Demokraten bis zur 1971 vollzogenen Wiedervereinigung mit dem Freisinn zur Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP).
Exekutive
Mitglieder des Winterthurer Stadtrates (2006–2010) Name Departement Partei Ernst Wohlwend (seit 1992) Kulturelles und Dienste, Stadtpräsident SP Pearl Pedergnana (seit 2001) Schule und Sport SP Walter Bossert (seit 2002) Bau SP Maja Ingold (seit 2002) Soziales EVP Verena Gick-Schläpfer (seit 2002) Finanzen FDP Michael Künzle (seit 2005) Sicherheit und Umwelt CVP Matthias Gfeller (seit 2006) Technische Betriebe Grüne Die Exekutive in der Stadt Winterthur ist der Stadtrat. Er besteht aus sieben Mitgliedern und wird alle vier Jahre durch das Volk neu gewählt. Sitz des Stadtrates ist das 1865–1869 nach den Plänen von Gottfried Semper erbaute Stadthaus an der Stadthausstrasse am Altstadtrand. In ihren besten Zeiten stellten die Demokraten alle sieben Stadträte und bis 1971 immerhin noch deren drei (inkl. Präsident). Die ab 1900 aufkommenden Sozialdemokraten vermochten schon bald im Stadtrat Einsitz zu nehmen und ihre Vertretung nach und nach auf drei Sitze auszudehnen. Heute besteht in der Exekutive eine rot-grüne Mehrheit aus drei SP-Vertretern und einem Grünen. Stadtpräsident ist der seit 1992 als Stadtrat amtierende SP-Politiker Ernst Wohlwend.
Stadtpräsidenten
- 1939–1966: Hans Rüegg (Demokraten)
- 1966–1990: Urs Widmer (Demokraten/FDP)
- 1990–2002: Martin Haas (FDP)
- Seit 2002: Ernst Wohlwend (SP)
Legislative
Die Legislative in der Stadt Winterthur ist der Grosse Gemeinderat. Er besteht aus 60 Mitgliedern, die sich im Jahr 2006 auf zehn Parteien verteilt haben und wird, wie der Stadtrat, alle vier Jahre durch das Volk neu gewählt. Der Gemeinderat hält seine Sitzungen montagnachmittags im Rathaus. Der Winterthurer Gemeinderat wird seit 2006 mit dem neu eingeführten Wahlsystem „doppelter Pukelsheim“ gewählt, das eine gerechtere Sitzverteilung ermöglichen soll.
Partei 2006 2002 1998 Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) 19 21 21 Schweizerische Volkspartei (SVP) 11 14 10 Freisinnig-Demokratische Partei (FDP) 9 10 11 Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) 6 4 4 Grüne Partei der Schweiz 5 4 4 Evangelische Volkspartei (EVP) 5 4 5 Grünliberale Partei (glp) 2 - - Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) 1 1 1 Alternative Liste (AL) 1 1 - Schweizer Demokraten (SD) 1 1 - Freiheits-Partei der Schweiz (FP) - - 2 Landesring der Unabhängigen (LdU) - - 1 Die andere Partei (DaP) - - 1 Judikative
Als Bezirkshauptort des nach der Stadt benannten Bezirks ist das Bezirksgericht Winterthur in der Stadt ansässig. Es befindet sich im Bezirksgebäude. Das Sozialversicherungsgericht des Kantons Zürich hat als einziges Kantonalgericht seinen Sitz in Winterthur, in der Nähe des Hauptbahnhofs.
In Winterthur gibt es ein Gefängnis mit Kapazität für 48 Insassen, vorwiegend für Untersuchungs- und Sicherheitshaft. Es wurde im Rahmen der Sparmassnahmen vom Regierungsrat zum 31. März 2004 geschlossen, musste jedoch bereits im September 2004 wegen der Überbelegung in den übrigen Haftanstalten wieder provisorisch in Betrieb genommen werden. Am 1. Juli 2005 nahm das Gefängnis wieder regulären Vollbetrieb auf, einzig das Catering wurde als Sparmassnahme ausgelagert.
Verwaltung
Zurzeit beschäftigen die sieben Departemente der Stadtverwaltung rund 5000 Mitarbeiter. Das Sozialdepartement verfügt als grösste Einheit über 1400 Mitarbeiter.
Als Stadtschreiber und Vorsteher der Stadtkanzlei amtet seit dem Jahr 2000 Arthur Frauenfelder.
Wappen
Die Blasonierung lautet: „In Silber ein roter Schrägbalken, begleitet von zwei schreitenden roten Löwen.“ Das Stadtwappen ist vom Wappen der Kyburger abgeleitet. Die erste Version eines Winterthurer Wappens erscheint 1252 auf dem Siegel der Stadt, das sowohl vom dazumaligen Schultheiss als auch von den übrigen Bürgern verwendet wurde. Es zeigt ein ähnliches Wappen wie heute, jedoch ohne den oberen Löwen. 1276 schliesslich taucht das vollständige Wappen der Kyburger, also inklusive dem oberen Löwen, im Siegel des Schultheisses Wezzel auf. Daraus lässt sich schliessen, dass Rudolf von Habsburg, der zu dieser Zeit deutscher König war und das Erbe der ausgestorbenen Kyburger angetreten hatte, 1275 der Stadt erlaubte, das Kyburger Wappen als Stadtwappen zu führen. Die ältesten Belege für farbige Versionen der Wappen gehen auf die Zeit vor 1467 zurück, auf zwei Bogenschildern und einem Banner. In Winterthur selbst gilt das Schild von 1493 in der Sakristei der Stadtkirche als frühester Nachweis.
Partnerstädte
Winterthur ist mehrere Städtepartnerschaften eingegangen. Die Verbindungen zu diesen Orten konzentrieren sich vor allem auf kulturellen Austausch und behördliche Verbindungen. Teilweise werden aber auch Verbindungen im wirtschaftlichen und sportlichen Bereich gepflegt.
- Hall in Tirol (seit 1948)
- Yverdon-les-Bains (seit 1969)
- La Chaux-de-Fonds (seit 1981)
- Pilsen (seit 1994)
Die Partnerschaften mit Yverdon-les-Bains und La Chaux-de-Fonds wurden eingegangen, um sprachliche Unterschiede zu überbrücken und den Austausch zwischen der Welsch- und der Deutschschweiz zu fördern. Die Partnerschaft mit Hall in Tirol entstand nach dem 2. Weltkrieg, als die Schweiz beim Wiederaufbau mithalf. Winterthur belieferte Hall in Tirol, das damals noch Solbad-Hall hiess, mit Eisenbahnwagen voller Sachspenden und Lebensmittel. Pilsen, die jüngste Partnerstadt, kam durch behördliche Hilfe aus Winterthur zustande, als dort die ersten freien Wahlen wieder anstanden.
Wirtschaft
Die Stadt erlangte vor allem durch ihre einst blühende Maschinenindustrie mit Unternehmen wie Sulzer, SLM, Rieter und Geilinger internationale Berühmtheit. Über die Grenzen der Stadt bekannt ist das Handelshaus Volkart, das heute nur noch teilweise in Winterthur tätig ist. Auch bekannt war, bis zum Zusammenbruch im Jahr 2003, der Mischkonzern der Familie Erb. Heute haben die ehemals grossen Industriefirmen nur noch Bruchteile ihrer ehemaligen Grösse, so haben sich viele ehemalige Abteilungen der Sulzer selbstständig gemacht.
Winterthur ist einer der Ursprungsorte der früheren Schweizerischen Bankgesellschaft (Fusion der Toggenburger Bank mit der Bank in Winterthur zur damaligen Schweizerischen Bankgesellschaft im Jahre 1912) welche 1998 mit dem Schweizerischen Bankverein zur UBS AG fusionierte. Das Gründungsgebäude liegt an der Stadthausstrasse und ist noch heute eine Geschäftsstelle der UBS AG. Im Juni 2006 veräusserte die Credit Suisse die Winterthur-Gruppe an den französischen Axa-Konzern, der Nummer zwei im europäischen Versicherungsmarkt. Die Traditionsmarke Winterthur wird in einer Übergangsphase als AXA Winterthur beibehalten. Axa hat jedoch angekündigt, den Zusatz Winterthur mittelfristig streichen zu wollen und nur noch als Axa aufzutreten.
Seit den 1980er-Jahren hat die Winterthurer Wirtschaft einen grossen Umbruch erlebt, zuerst den Wandel von der Maschinen- zur Dienstleistungsindustrie (Versicherungen und Banken), in den 1990er-Jahren schliesslich mit dem Verkauf der Winterthur-Versicherungen an die Credit-Suisse-Gruppe und daran anschliessenden ständigen Restrukturierungen auch einen teilweisen Niedergang dieses Wirtschaftszweiges. Die Swica hat ihren Sitz in Winterthur.
Mit einem Stadtmarketing, dem ersten einer Schweizer Stadt, wurde ab 1992 versucht, diesen Wandel in eine Entwicklungs- und Ansiedlungspolitik für neue Industriezweige sowie kleinere und mittlere Betriebe (KMU) umzusetzen. Das amerikanische Medizinaltechnik-Unternehmen Zimmer nahm seinen Sitz für Europa, Asien und Australien in Winterthur. Auch kleinere Firmen im Hightech-Bereich siedelten sich an.
In Winterthur sind zudem zwei grössere Lehrbetriebe ansässig. Das aus den ehemaligen Sulzer-Lehrbetrieben entstandene Ausbildungszentrum Winterthur (azw) ist der grösste Ausbilder im Kanton. Der zweite grössere Lehrbetrieb mit eigener Berufsschule ist die msw-winterthur. Sie ist der drittgrösste Lehrbetrieb dieser Art in der Schweiz. Beide Lehrbetriebe zusammen bilden pro Jahr 250 Lehrlinge aus.
Medien
Zeitungen
Auflagenstärkste Zeitung Winterthurs ist Der Landbote. Die frühere Winterthurer AZ wurde in die Wochenzeitung Stadtblatt umgewandelt und von Januar bis Juni 2008 als lokale Sonntagszeitung kostenlos in alle Haushaltungen verteilt. Wegen Fehlkalkulationen im Anzeigemarkt musste sie ihr Erscheinen jedoch nach über 100 Jahren einstellen. Weitere Gratiswochenzeitungen sind der Winterthurer Stadtanzeiger und die Winterthurer Zeitung, eine indirekte Nachfolgerin der Winterthurer Woche.
Radio
In Winterthur sind die Radiosender Radio Top und Radio Top Two ansässig. Zudem hat der Bundesrat 2007 auf Betreiben des Trägervereins von Radio Stadtfilter entschieden, dass Winterthur eine zweite Festkonzession erhalten soll. Radio Stadtfilter, das zeitweise bereits auf Sendung war, hat diese Lizenz Anfang Juli 2008 zugesprochen bekommen und ging am 7. März 2009 um 0:00 Uhr auf Sendung.
Fernsehen
Bis 1999 hatte der heute in Frauenfeld beheimatete Fernsehsender Tele Top seinen Sitz in Winterthur. Heute besteht hier eine Lokalredaktion. Der Sender wurde 1986 als Lokalfernsehen für Winterthur gegründet und hiess bis 1999 Winti TV. Tele Züri, der Regionalsender der Stadt Zürich, kann in Winterthur ebenfalls empfangen werden.
Verkehrsanbindung
Schienenverkehr
Der Winterthurer Hauptbahnhof ist ein bedeutender Eisenbahn- und Busknotenpunkt. Er erzielt nach Zürich HB (300'000) und Bern (145'000) mit 122'000 Bahnreisenden pro Tag die schweizweit dritthöchste Benutzerfrequenz. Es führen Hauptlinien (mit IC- und S-Bahn-Zügen) nach
- Effretikon–Zürich HB (über mehrere Routen)
- Wil–St. Gallen (–München (D))
- Frauenfeld–Weinfelden–Romanshorn/Konstanz (D)
und Nebenlinien (S-Bahn) nach
- Andelfingen–Schaffhausen (Rheinfallbahn)
- Bauma–Rapperswil (Tösstalbahn)
- Bülach–Zurzach–Koblenz–Waldshut (D) und
- Etzwilen–Stein am Rhein.
Diese Strecken werden von zehn Linien der S-Bahn Zürich bedient. Dabei stossen die Kapazitäten in Richtung Zürich zwischen Winterthur und der Verzweigung Hürlistein an Grenzen. Das im Rahmen der ersten Auflage von Bahn 2000 vorgesehene Projekt eines durchgehenden Tunnels zwischen Winterthur und Bassersdorf vermochte nicht zu überzeugen und fiel einer Sparrunde zum Opfer. Über Nachfolgeprojekte wird diskutiert. Des Weiteren steht für die Strecke Richtung Schaffhausen langfristig ein Doppelspurausbau mittels eines zweispurigen Lindbergtunnels zur Debatte.[12]
Auf Winterthurer Gemeindegebiet befinden sich neben dem Hauptbahnhof neun weitere S-Bahn-Haltestellen: Winterthur-Töss, Winterthur-Wülflingen, Oberwinterthur, Winterthur-Wallrüti, Winterthur-Grüze, Winterthur-Seen, Winterthur-Hegi, Reutlingen und Sennhof-Kyburg. Die beiden letztgenannten Haltepunkte befinden sich in so genannten Aussenwachten von Winterthur ausserhalb des städtischen Siedlungsgebiets.
Auf dem kantonalen Richtplan sind zwei weitere Haltestellen zu finden: Zum einen die Haltestelle Försterhaus an der Linie Richtung Zürich. Diese soll, sobald die Strecke auf vier Spuren ausgebaut ist, zur Erschliessung der aufstrebenden Quartiere in Töss dienen. Mittel- bis langfristig ist zudem eine Haltestelle für Oberseen geplant, um die boomenden Quartiere Oberseen und Gotzenwil zu erschliessen.
Auf stadträtlicher Ebene wurde die Idee einer Stadtbahn geäussert, ähnlich dem Erfolgsmodell der Stadtbahn Zug. Sie soll die bestehenden stadtinternen Bahnhöfe im 15-Minuten-Takt verbinden und den Busverkehr entlasten. Zudem sollen zu den 10 existierenden Bahnhöfen (von denen 8 für die neue Bahn genutzt werden sollen) 4 weitere hinzukommen, namentlich die beiden bereits oben genannten Haltestellen Töss-Försterhaus und Oberseen und die beiden neuen Wülflingen-Strickhof und Oberwinterthur-Technorama. Bis die Stadtbahn allerdings eingeführt werden kann, muss der Stadtrat beim Zürcher Verkehrsverbund Überzeugungsarbeit leisten und somit ist die Realisierung noch unsicher.
Nahverkehr
Die städtische Verkehrsgesellschaft Stadtbus Winterthur, die in den Zürcher Verkehrsverbund integriert ist, betreibt ein Busnetz mit zwölf stadtinternen und mehreren regionalen Buslinien. Diese sind (mit Ausnahme einiger Zubringerlinien) am Hauptbahnhof miteinander verknüpft. Der so entstandene Busbahnhof ist der grösste des Kantons und (nach Sion, Luzern und Bern) einer der grössten der Schweiz. Es verkehren sechs Nachtbuslinien ab dem Hauptbahnhof in der Freitag- und Samstagnacht.
Die Durchmesserlinien 1, 2 und 3 werden mit Trolleybussen betrieben. Bis um 1950 verkehrten in Winterthur noch Trams.
Individualverkehr
Winterthur ist ein Verkehrsknotenpunkt am Ausgang des Tösstals und des Kempttals und verbindet das Weinland mit dem übrigen Kanton Zürich. Mehrere Hauptachsen führen in die Altstadt.
Die Autobahn A1 umfährt die Stadt im Westen und Norden mit den Ausfahrten Winterthur-Töss, Winterthur-Wülflingen, Winterthur-Ohringen/Veltheim und Oberwinterthur. Zudem befindet sich im Norden die Autobahnverzweigung Winterthur-Nord mit der Autostrasse A4 nach Schaffhausen und nordöstlich die Autobahnverzweigung Winterthur-Ost mit der Autobahn A7 nach Kreuzlingen. Es steht immer wieder eine Südumfahrung der Stadt durch den Eschenberg zur Diskussion. Sie ist zwar noch im Richtplan eingetragen, jedoch ist der Bau in weite Ferne gerückt.[13] Der Bau dieser Südumfahrung ist äusserst umstritten.
Winterthur wird von vielen Radwegen mit einer Gesamtlänge von 175 km durchzogen. Deshalb wird Winterthur auch als „Velostadt“ bezeichnet.[14]
Die Altstadt Winterthurs ist eine Fussgängerzone und kann nur unter Einschränkungen befahren werden. Sie ist die grösste zusammenhängende Fussgängerzone der Schweiz.[15]
Flugverkehr
Wenige Kilometer südwestlich von Winterthur befindet sich in Kloten der Flughafen Zürich, der grösste Flughafen der Schweiz. Nahezu alle Schnellzüge nach Zürich, eine S-Bahn-Linie und eine Buslinie verbinden Winterthur mit dem Flughafen. Die Fahrzeit mit dem Zug beträgt 12 bis 16 Minuten.
Ausserdem gibt es im Quartier Hegmatten in Oberwinterthur seit 1964 einen Segelflugplatz mit Graspiste, der vom lokalen Segelflugverein betrieben wird.
Geschichte
Frühzeit
Die archäologisch nachweisbare Geschichte Winterthurs geht bis in die Bronzezeit zurück, von der allerdings nur spärliche Funde zeugen. Der Name der späteren römischen Siedlung Vitudurum in Oberwinterthur gibt einen Hinweis auf eine keltische Ansiedlung, da der Name dem Keltischen entstammt. Jedoch sind bis heute keine eindeutig keltischen Siedlungsspuren auf Stadtgebiet überliefert. Man vermutet, dass auf dem Kirchhügel in Oberwinterthur, mit wenigen Unterbrüchen, seit der Jungsteinzeit gesiedelt wurde.
Römische Siedlung Vitudurum (Antike)
→ Hauptartikel: Vitudurum
In römischer Zeit bestand im heutigen Oberwinterthur wahrscheinlich zuerst eine Siedlung (römisch Vicus), die dann laut einer Inschriftentafel 294 n. Chr. mit einem Kastell befestigt wurde wegen andauernder Überfälle der Alemannen auf die Siedlung. Vitudurum befand sich an einer wichtigen Römerstrasse, die von Vindonissa zum Bodensee führte. Die römische Siedlung hat reiche archäologische Aufschlüsse und zahlreiche Funde geliefert und ist heute ein Schwerpunkt der archäologischen Forschung im Kanton Zürich, es werden auch immer wieder neue Fundstellen aufgedeckt. Man nimmt an, dass in Vitudurum verschiedene Werkstätten wie Schmieden, Töpfereien, Gerbereien existiert haben. In der Siedlung gab es auch einen Tempel (fanum), eine Therme und ein Wasserleitungssystem. Die archäologischen Funde lassen sich bis um 400 n. Chr. nachweisen, jüngere Fundstücke gibt es nicht mehr. In dieser Zeit zogen die Römer von der Rheingrenze ab und verliessen auch Vitudurum.
Das Römerkastell Vitudurum hatte eine Inschriftentafel, die vielleicht das Tor des um 294 n.Chr. errichteten römischen Kastells schmückte. Diese Tafel wurde später nach Konstanz gebracht, wo sie beim einfachen Volk wie ein Heiligtum verehrt wurde, da die Einwohner der Stadt im Mittelalter die Inschriftentafel als Nachweis für die Gründung von Konstanz durch Kaiser Constantius I. hielten. Heute ist das Stück jedoch wieder in Winterthurer Besitz und im Rathaus ausgestellt (man kann die Tafel vom Rathausdurchgang her sehen). Auf dieser Inschriftentafel ist das Jahr 294 n. Chr. als Grundsteinlegung für Vitudurum angegeben. Jedoch ist das die Grundsteinlegung des Kastells Vitudurum, denn eine römische Siedlung hat hier wohl bereits 1 n. Chr. existiert.
Gründung von Winterthur und die Kyburger (600–1264)
Das mittelalterliche Winterthur (das zuerst noch Niederwinterthur hiess), die heutige Altstadt, wurde etwa vier Kilometer westlich des alten Vitudurum angelegt. Erste Siedlungen gab es an der Stelle schon im 6. oder 7. Jahrhundert; der älteste Vorgängerbau der heutigen Stadtkirche St. Laurentius geht auf einen einfachen hölzernen Saalbau des 7./8. Jahrhunderts zurück. Dass sich die Siedlung Winterthur gut entwickelte, hatte mehrere Gründe. Es lag einerseits am wichtigen Handels- und Verkehrsweg der Region. Zudem verband/verbindet es zwei Marktgebiete: das Tösstal und das Flachland.
Der erste schriftliche Beleg der Stadt geht auf eine Urkunde von 919 zurück. Dort taucht erstmals ein Ortsname auf: „Niederwinterthur“. Laut Inhalt dieses Dokumentes gehört die besagte Ortschaft zur Kirche Oberwinterthur und muss dieser den Zehnten abliefern. Zwischen den Siedlungen in Niederwinterthur und dem heutigen Stadtteil Oberwinterthur dürfte es einen richtigen Konkurrenzkampf gegeben haben. Aus dem Jahr 1180 stammt eine zweite Urkunde, in der in der heutigen Kernstadt eine städtische Siedlung urkundlich unter dem Namen „Niderunwinterture“ belegt ist. Es wurde unter dem Bischof von Konstanz ein Kaufvertrag abgeschlossen, der die Kapelle Winterthur von der Kirche Oberwinterthur loslöst. Laut der Urkunde gehörte Grund und Boden von Niederwinterthur nun den Grafen von Kyburg, deren Löwen Winterthur heute im Wappen führt. Zudem gewährten die Kyburger Winterthur das Marktrecht. Wann Niederwinterthur den Namen Winterthur genau übernahm, ist unklar. Man darf annehmen, dass sich der Name spätestens kurz nach der zweiten Urkunde um 1180 in Winterthur geändert hat, vielleicht auf Einfluss der Kyburger hin.
Im Jahr 919 fand vor Winterthur die Schlacht bei Winterthur statt, bei der das Herzogtum Schwaben seine Ansprüche gegenüber dem Hochburgund für den Thurgau und Zürichgau sichern konnte. Zu dieser Zeit waren die Herren über Winterthur noch aus der Stammlinie der Udalrichinger, die Winterthur auch in ihren Titeln trugen. Die Stadt kam schliesslich im 11. Jahrhundert als ein Mitgift aus der Vermählung von Hartmann I. von Dillingen und Adelheid, wahrscheinlich Tochter des letzten Herren der Stadt, Adalbert II. von Winterthur, in den Besitz von Hartmann I., der sich nun fortan nach seinem neuen Hauptsitz «von Kyburg» nannte.
Für die Grafen von Kyburg wurde Winterthur dann wie zu ihrer Hauptstadt. Die Grafen lagerten ihre Steuer- und Zehnteneinnahmen in Winterthur. Die Stadt wurde befestigt mit Wall, Graben und Wachtürmen, der Aufbau der Stadt wurde gezielt und systematisch gefördert, was man heute am Aufbau der Altstadt erkennen kann. Die Kyburger gelten deshalb bis heute noch als die Stadtgründer, obwohl Winterthur das Stadtrecht erst von den Habsburgern zugesprochen bekam, die das Erbe der Grafen von Kyburg antraten, nachdem die männliche Linie der Kyburger 1264 ausgestorben war.
Winterthur im Spannungsfeld zwischen Habsburg und Eidgenossenschaft (1264–1476)
Die Stadt entwickelte sich seit dem frühen 13. Jahrhundert stark. Die Befestigungsanlagen wurden bis zum Unter- und Obertor ausgedehnt. Das Geschlecht der Kyburger starb schliesslich 1264 aus; die Stadt ging somit in den Besitz der Nachfolger und Erben über, der Habsburger. Infolgedessen erhielt Winterthur von den Habsburgern am 22. Juni 1264 das Stadtrecht[16], das ihnen unter anderem ein alleiniges Marktrecht im Umkreis von zwei Stunden (das sind etwa 8 km) und ein eigenes Gericht zuerkannte.
Im April 1292 besiegten die Habsburger in der Schlacht bei St. Georgen vor den Toren der Stadt die Zürcher, die die Stadt Winterthur gerne in ihrem Gebiet gesehen hätten. Durch die Zugehörigkeit zu Habsburg entwickelten sich auch keine Zünfte, die Einfluss auf die Politik und Entwicklung der Stadt genommen hätten wie im verfeindeten Zürich. Später tauchte mit der alten Eidgenossenschaft eine neue Bedrohung auf. Schliesslich hatte Winterthur von 1415 bis 1442 die Chance der Reichsfreiheit. Jedoch gelang es der Stadt nicht, diese Stellung im Alten Zürichkrieg zu halten, und fiel Habsburg-Österreich zu, was der Stadt indessen immer noch lieber war, als der Eidgenossenschaft anzugehören. Die von der neuen Herrschaft versprochene Hilfe und Besserung trat jedoch nicht ein; vielmehr wurde die Stadt mehrmals verpfändet. 1460 kam es im Zusammenhang mit der Eroberung des Thurgaus durch die Eidgenossen erneut zu einer Belagerung, der die Stadt wiederum standhielt. Dies konnte aber nicht verhindern, dass das nunmehr vollständig von der Eidgenossenschaft umschlossene Winterthur zunehmend unter eidgenössischen Druck geriet und infolge der notorischen Geldnot der Habsburger 1467 endgültig an die Stadt Zürich verpfändet wurde. Winterthurs Stadtmauern fassten zu dieser Zeit rund 2'200 Einwohner.
Winterthur unter Zürcher Herrschaft (1476–1798)
Die Herrschaft der Stadt Zürich behagte den Winterthurern nicht; mit der Verpfändung verliessen etliche einflussreiche und wohlhabende Familien die Stadt. Diese versuchte, sich mehrmals aus der Verpfändung auszulösen, um ein selbstständiger Ort der Eidgenossenschaft werden zu können (was einem späteren eigenen Kanton gleichgekommen wäre).
Die Herren aus Zürich traten diesen Versuchen mit Entschiedenheit entgegen und behinderten die Stadt in ihrer territorialen Entwicklung. Winterthur erlebte zwar in dieser Zeit einen wirtschaftlichen Aufschwung, wurde jedoch von Zürich aus immer wieder schikaniert. So wurde zum Beispiel das Marktrecht eingeschränkt und der Handel mit Gütern wie Salz, Seide oder Wolle verboten. Bei anderen Gütern, in deren Herstellung Winterthur stark war, wurde der Verkauf an Stadtzürcher mit Bussen belegt, so etwa bei den berühmten Winterthurer Kachelöfen. Die Gründung einer Buchhandlung wurde erst 1772 erlaubt, jene einer Druckerei blieb bis zum Ende der alten Zürcher Herrschaft untersagt.
Ende der Herrschaft durch die Franzosen (1798–1799)
Mit dem Ende der Alten Eidgenossenschaft und dem Einzug napoleonischer Truppen am 5. Mai 1798 ging die zürcherische Herrschaft zu Ende. Einige feierten die Ankunft der Franzosen als Befreiung und stellten in der Altstadt Freiheitsbäume auf, andere blieben der Revolution gegenüber skeptisch eingestellt. Die Franzosen machten die Stadt zum Truppenlager und verlangten von Winterthurs Bevölkerung (3000 Bewohner) beispielsweise die Lieferung von 12'000 Paar Militärschuhen. Nachdem 5000 eiligst in Strassburg bestellte Schuhe wegen mangelhafter Qualität zurückgewiesen wurden, konnte Schlimmeres nur mit schmerzhaften Ersatzzahlungen und Geschenken an bestimmte Einzelpersonen abgewendet werden. Während des Koalitionskrieges wurde Winterthur kurzfristig von Österreichern und Russen besetzt. Im Gefecht bei Winterthur am 27. Mai 1799 besiegten österreichische Truppen ein französisches Heer; das Gefecht war ein Vorspiel zur Ersten Schlacht von Zürich. Nach einer Niederlage am 25. September 1799 räumten die russischen Truppen als letztes fremdes Heer ihr Lager im Tössfeld.
Winterthur als Industriestadt (19. Jahrhundert)
Um die Jahrhundertwende wurden in und um Winterthur mehrere Firmen gegründet, die die Stadt die nächsten 150 Jahre wesentlich prägen sollten: 1778 entstand in Winterthur die erste chemische Fabrik der Schweiz unter Johann Sebastien Clais, 1795 wurde auf dem Gebiet des ehemaligen Klosters Töss das Handelsunternehmen und spätere Maschinenfabrik J. J. Rieter & Cie. gegründet und 1802 nahm in Wülflingen mit der Spinnerei Hard die erste mechanische Spinnerei und Fabrik der Schweiz ihren Betrieb auf. 1834 eröffnete Johann Jacob Sulzer die Eisengiesserei, welche den Grundstein des späteren Grossunternehmens Sulzer AG bilden sollte.
In dieser Zeit des Wandels wurden die militärisch überholten Befestigungsanlagen der Stadt mehr und mehr als Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung empfunden. 1800 wurden die Schanzen niedergelegt und bis 1835/39 war der letzte Stadtgraben aufgefüllt. Nun konnte in grossem Stil ausserhalb der Stadtmauern gebaut werden, und die Stadt erlebte dadurch einen markanten Wachstumsschub.
Die Stadt an der Eulach wurde immer bedeutender und entwickelte sich zu einer international bekannten und bedeutenden Wirtschaftsmacht. Innerhalb kurzer Zeit stieg die Einwohnerzahl der Stadt von 3'000 auf 20'000 an. Auch die Quartiere profitierten von dem Wirtschaftsaufschwung und wuchsen stetig. Die Stadt versuchte erneut, sich von Zürich abzugrenzen, und so entstanden zu dieser Zeit mächtige private und öffentliche Repräsentationsbauten, so zum Beispiel das Stadthaus, das vom berühmten Architekten Gottfried Semper erbaut wurde.
Winterthur spielte ab 1869 eine massgebliche Rolle in der kantonalen Politik und führte namentlich die Opposition gegen den Wirtschaftsliberalismus Zürichs an. Zürich war der Hort der freisinnigen Politik, während Winterthur die Hochburg der Demokraten war. Zur besten Zeit 1869 bestand der Winterthurer Stadtrat aus sieben Demokraten, und sie stellten beide Ständeräte des Kantons Zürich. Damit war Winterthur mitunter massgeblich an der Schaffung einer neuen demokratischen Bundes- und Kantonsverfassung beteiligt, womit 1878 politisch das „Eschersche“ System des Zürcher Freisinns besiegt wurde. Winterthur blieb bis 1971, bis zur Fusion mit ihren Rivalen, den Freisinnigen, die Hochburg der Demokraten; sie waren nach der SP immer die zweitstärkste Partei in der Stadt.
Ein besonders augenfälliges Beispiel für das Winterthurer Emanzipations- und Konkurrenzstreben gegenüber Zürich stellen die Bestrebungen dar, ein eigenes Eisenbahnnetz aufzubauen, das Zürich ins Abseits stellen sollte. Die Winterthurer Demokraten erreichten, dass die Schweizerische Nationalbahn (SNB) mit Kantonsgeldern und in Konkurrenz zur „freisinnigen“ Nordostbahn den Bau einer Strecke vom Bodensee bis zum Genfersee in Angriff nehmen konnte. Die Nordostbahn hatte ihrerseits bereits 1855 mit der Strecke Oerlikon–Winterthur–Romanshorn eine erste Bahnlinie nach Winterthur eröffnet. Mit der Nationalbahn wollte man eine von der öffentlichen Hand getragene Volksbahn schaffen, die vom mächtigen Eisenbahnmonopolisten Alfred Escher und der Finanzaristokratie des Zürcher Freisinns unabhängig war. Diese verstanden es allerdings, den planerischen Spielraum der SNB durch gezielten Erwerb von Konzessionen für weitere Bahnprojekte einzugrenzen und so etwa die geplante Stichbahn zum Anschluss von Zürich zu vereiteln. 1878 wurde die SNB zwangsliquidiert. Die Anlagen gingen an die Nordostbahn über, und die Passiven wurden den beteiligten Städten Winterthur, Baden, Lenzburg und Zofingen belastet. Für Winterthur sollte sich die Tilgung der Schuldenlast bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts erstrecken.
Die Stadt hat im 19. Jahrhundert ihr Aussehen komplett geändert: Überall waren Fabriken entstanden, das Dorf Töss war mit der Stadt durch die Fabrikareale der Sulzer und der 1871 gegründeten Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik verbunden, ebenso war schon das Gebiet zwischen Veltheim und der Stadt verbaut.
Wachstum im 20. Jahrhundert
Die Maschinenindustrie stellte 60 % der Arbeitsplätze, Winterthur war eine „Stadt der Arbeit“. So gab es in der Stadt immer weniger Platz und die umliegenden Gemeinden gehörten schon praktisch zu Winterthur. Es entstanden Strassenbahnlinien in die umliegenden Gemeinden. Die erste Linie führte 1898 nach Töss. Auch bezogen drei Gemeinden (Veltheim, Töss und Wülflingen) bereits finanzielle Hilfe, da die ehemaligen kleinen Bauerndörfer mit der schnellen Industrialisierung nicht mithalten konnten und zu wenig Geld für die nötige Infrastruktur hatten. Die Sozialdemokraten haben schon früh auf diese Sache hingewiesen und kämpften für eine Eingemeindung der fünf Vororte, um ein „Grosswinterthur“ zu schaffen. Auch wurde schon in gewissen Bereichen der Politik zusammengearbeitet und koordiniert. Veltheim wollte bereits seit 1889 die Eingemeindung, jedoch ging weder die Stadt noch der Kanton darauf ein. Immerhin hatten sie mit dieser Initiative die provisorische finanzielle Unterstützung durch die Stadt erreicht. Erst 1916 wurde die ganze Sache konkret: Die fünf Vororte Winterthurs starteten eine Eingemeindungsinitiative. 1919 wurde der Initiative in allen Orten zugestimmt. Am 1. Januar 1922 war es soweit: Töss, Wülflingen, Veltheim, Seen und Oberwinterthur wurden eingemeindet und die Bevölkerungszahl Winterthurs wuchs damit auf über 50'000 Einwohner an.
Die Wirtschaftskrise der 1930er-Jahre traf die Stadt besonders hart, da der grösste Teil der Arbeitsplätze von der Metall- und Maschinenindustrie gestellt wurde mit Firmen wie Sulzer, SLM oder Rieter. In fünf Jahren verloren ein Drittel der Bevölkerung ihre Arbeit. Die Stadt wendete als Folge davon viele Millionen für Notstandsbeschäftigungen der Arbeiter auf. Aber immerhin blieben grössere politische Grabenkämpfe zwischen den Lagern aus. Das lag daran, dass die eigentlich „bürgerlichen“ Demokraten in Winterthur eine sozialliberale Stellung vertraten und so weniger in Konflikt mit der SP kamen, die damals schon eine ganze Zeit lang die tonangebende Partei in der Stadt war. Auch hatten die Freisinnigen im Gegensatz zum übrigen Kanton Zürich, wo sie mit ihrer streng wirtschaftsliberalen Politik Konflikte verursachten, kaum etwas zu sagen. Dies ermöglichte eine politisch gute Bewältigung der Krise sowie auch anderer politischer Schwierigkeiten über die Jahre hinweg, so zum Beispiel der Generalstreik 1918, der in der Stadt dank der einheitlichen sozialen Politik deutlich weniger heftig ausfiel als in anderen Schweizer Städten. Politisch ist Winterthur somit im 20. Jahrhundert bis heute eine rote Stadt, in der die SP die Nase vorne hat (auch wenn es nie wie in Zürich eine absolute Mehrheit gab).
Die Stadt erholte sich während des zweiten Weltkriegs gut von der Wirtschaftskrise, so dass es nach dem Krieg ein Mangel an Arbeitnehmern gab. Winterthur erfuhr eine zweite Blütezeit: Bis 1972 wuchs die Bevölkerung auf 95'000 an, konnte jedoch die 100'000er-Marke nicht knacken. Jedoch hat sich die Bevölkerungszahl damit innerhalb von 40 Jahren fast verdoppelt. Sie fiel aber infolge der Rezession wieder auf 86'000 zurück und fing erst anschliessend wieder zu wachsen an. Winterthur wurde während dieser Zeit zu einer Dienstleistungs- und Handelsstadt, während der sekundäre Sektor immer weniger Prozent der Angestellten beschäftigte. In diese Zeit fällt auch der Bau des Sulzer-Hochhauses 1966, dem damals grössten Hochhaus der Schweiz und Wahrzeichen von Winterthur. Es sollte fast 40 Jahre lang ungeschlagen das höchste Hochhaus bleiben und ist heute noch, auch wenn inzwischen um ein paar Meter geschlagen, eines der grössten Hochhäuser der Schweiz. Mit dem Swisscom-Hochhaus erhielt Winterthur 1999 ein zweites Hochhaus in der gleichen Grössenkategorie.
Gegenwart
Die Stadt hat weiterhin eine kontinuierliche Einwohnerentwicklung und überschritt am 3. Jul. 2008 die 100'000-Einwohner-Grenze. Quartiere mit reger Bautätigkeit sind vor allem Oberseen, Dättnau und Hegi. Letzteres erhielt 2006 einen eigenen Bahnhof.
Weitergehende Veränderungen gibt es im Sulzer-Areal. Dieses ehemalige Industrieareal und Zeichen einer ehemals mächtigen Industriestadt wird seit Mitte der 1990er-Jahren umgebaut und umgenutzt. Es entstanden und entstehen neue Wohnungen wie moderne Lofts, Freizeiteinrichtungen wie die Trendsportanlage Block mit der Kartbahn Tempo-Drom und das Kulturlokal Kraftfeld, Einkaufsmöglichkeiten, Schul- und Geschäftsräumlichkeiten. Mitte 2008 begann der Umbau des ehemaligen Kesselhauses beim Pionierpark in ein grosses Einkaufszentrum mit Kinos. Etwa zur gleichen Zeit startete die Erstellung des Einkaufszentrums "Lokwerk" im Süden des Areals.
Auf dem Archareal beim Hauptbahnhof wird ein neues Gebäude mit dem Hotel Sheraton, Verkaufsläden, ein Restaurant mit Blick auf das Sulzer-Areal Stadtmitte und Mietwohnungen erstellt. Geplant ist ein Baubeginn anfangs 2009 und die Eröffnung auf das Frühjahr 2011. Die Investitionssumme beträgt rund 200 Millionen Franken. [17]
Zuvor wollte der Stadtrat auf diesem Areal für die Stadtverwaltung, welche zurzeit ihre Amtsstellen auf etwa 50 Gebäude verteilt hat, ein neues Stadthaus bauen, um sie zu zentralisieren, bekam dann aber durch den Grossen Gemeinderat eine Abfuhr mit der Begründung, man könne an dieser zentralen Lage etwas erstellen, was viel Publikum anzieht. Die Stadtverwaltung prüft nun ihre Zentralisierung auf dem Sulzer-Areal Stadtmitte (Superblock).
Bildung
Der gesetzliche Schulunterricht besteht in Winterthur aus einer sechsjährigen Primarschule und der dreijährigen Oberstufe. Das Schulsystem der Oberstufe ist nicht in der ganzen Stadt einheitlich. In den meisten Winterthurer Schulkreisen gibt es die dreiteilige Sekundarstufe, in manchen Schulkreisen wurde jedoch die gegliederte Sekundarstufe eingeführt. Es gibt in Winterthur 59 Kindergärten, 39 Primarschulen und zwölf Oberstufenschulen[18]. Im Durchschnitt besuchen etwa 8000 Schüler[19] die obligatorische Volksschule, wobei der Kindergarten freiwillig ist.
Höhere Schulen
Winterthur ist ein regionales Bildungs- und Schulzentrum. Es sind mehrere grössere Schulen in der Stadt ansässig, die über die normale Schulpflicht (Primar- und Sekundarstufe) hinausgehen.
Die berühmteste Schule in der Stadt ist die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), die bis September 2007 Zürcher Hochschule Winterthur (ZHW) (ehemals Technikum Winterthur) hiess. Sie ist die grösste Fachhochschule im Kanton und unterhält in Winterthur fünf von acht Departemente. Die ZHAW ist damit die grösste Mehrsparten-Fachhochschule der Schweiz. Ein Teil der Hochschule ist im 1874 gegründeten Technikum untergebracht, das das grösste und älteste Technikum in der Schweiz ist. Die zweite in Winterthur ansässige Fachhochschule ist die Zürcher Hochschule der Künste (bis 2007 Hochschule für Musik und Theater, früher Musikschule und Konservatorium Winterthur). Im Schuljahr 2006/07 wurde die Hochschule von 3462 Studierenden [19] besucht.
Ebenfalls in der Stadt, genauer im Schlosstal, ist die Schweizerische Technische Fachschule ansässig.
Die drei Mittelschulen in Winterthur sind die Kantonsschulen Im Lee (Kurzzeitgymnasium und zweisprachige Maturität), Rychenberg (Langzeitgymnasium und Fachmittelschule) und Büelrain (Wirtschaftsgymnasium, Handelsmittelschule und Informatikmittelschule).
Des Weiteren sind in Winterthur mehrere Berufsschulen beheimatet: Die KV Business School, die Berufsbildungsschule Winterthur (BBW) und das Zürcherische Ausbildungszentrum Gesundheit (ZAG).
Kunst und Kultur
Bibliotheken
Die Winterthurer Bibliotheken sind in einem Bibliotheksnetz mit acht Bibliotheken organisiert. Es besteht aus den sechs Kreisbibliotheken in Oberwinterthur, Hegi, Töss, Seen, Veltheim und Wülflingen, der Studienbibliothek (Museumstrasse 52) und der Stadtbibliothek am Kirchplatz. Die Stadtbibliothek wurde im Jahre 1660 als Bürgerbibliothek gegründet und war lange im alten Stadthaus untergebracht. 1916 zog die Stadtbibliothek in das neu gebaute Museumsgebäude ein und blieb dort bis 2003. Im Sommer 2003 wurde eine Trennung zwischen Studienbibliothek und Stadtbibliothek vorgenommen. Die Studienbibliothek blieb mit den Sondersammlungen alter Bücher, Wappensammlung und Handschriften im Museumsgebäude, die Stadtbibliothek zog zusammen mit der ehemaligen Kreisbibliothek Altstadt an den Kirchplatz in die beiden neu umgebauten Liegenschaften Tösserhaus und Blumengarten. Die so entstandene Freihandbibliothek ist die grösste der Schweiz[20].
Die Winterthurer Bibliotheken gehören zu den wenigen Bibliotheken der Schweiz, die eine fraktale Aufstellungsweise eingeführt haben. Auch waren sie die ersten Bibliotheken Europas, die ihre Medien mit RFID-Labels diebstahlgesichert haben und damit eine Selbstausleihe und -rückgabe ermöglicht haben. Mit ihrem Projekt Integrationsbibliothek haben sie den Zürcher Bibliothekspreis 2004 gewonnen.
In Winterthur gibt es zudem drei Ludotheken: Die Ludotheken Altstadt, Oberwinterthur und Seen.
Im System der Winterthurer Bibliotheken findet sich auch der Katalog der Musikhochschule und der „Musikschule und Konservatorium“. Im Zuge der Änderungen am Hochschulstandort Winterthur öffnet sich die Bibliothek mit ihrem Bestand an ausleihbaren Noten und Büchern für die Öffentlichkeit.
Museen
Winterthur gilt als „Stadt der Museen“ mit insgesamt 18 Museen. Ein Teil davon hat vor allem bei Kunstinteressierten eine Bedeutung. Mehrere Kunstsammler wohnten in Winterthur und präsentierten später ihre Sammlungen der Öffentlichkeit, so Oskar Reinhart und das Ehepaar Hahnloser. Auch heute lebt mit Bruno Stefanini ein grösserer, wenn auch umstrittener Kunstsammler in der Stadt. Das mit Abstand am meisten besuchte Museum ist das Technorama der Schweiz. Ein Teil der Museen (die bedeutendsten; hier die ersten sieben Einträge in der Liste ausgenommen das Technorama) werden zudem von einem privat ermöglichten Museumsbus ab Hauptbahnhof stündlich angefahren. Es gibt einen Museumspass, mit dem zu allen Museen der Stadt Zutritt gewährt wird.
In neuster Zeit gibt es auf politischer Ebene aus Marketinggedanken Bestrebungen, die Kunstmuseen oder zumindest einen Teil davon zusammenzulegen und die Werke zentralisiert zu präsentieren. Dies wird aber hart kritisiert.
Eine Liste der Winterthurer Museen:
- Museum Oskar Reinhart «Am Stadtgarten» (600 Werke deutscher, schweizerischer und österreichischer Künstler vom 18. bis 20. Jahrhundert)
- Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz» (Eine der bedeutendsten Privatsammlungen des 20. Jahrhunderts im ehemaligen Wohnhaus des Sammlers, Hauptwerke der alten Meister und der französischen Malerei des 19. bis frühen 20. Jahrhundert, insbesondere des Impressionismus)
- Kunstmuseum Winterthur (moderne Kunstsammlung der Schweiz mit Werkgruppen vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart)
- Villa Flora – Sammlung Hahnloser (Französische Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts in der ehemaligen Privatvilla des Sammlerehepaars)
- Technorama der Schweiz (Technisches Museum) (ein Science Center mit jährlichen Wechselausstellungen)
- Fotomuseum Winterthur
- Naturmuseum Winterthur (Naturwissenschaftliche Sammlungen)
- Münzkabinett und Antikensammlung der Stadt Winterthur, Villa Bühler
- Museum Briner und Kern, Rathaus (holländische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts, Bildnisminiaturen)
- Fotostiftung Schweiz (Fotoarchiv zusammen mit dem Fotomuseum)
- Kunsthalle Winterthur, Waaghaus
- Museum Lindengut (Stadtgeschichte, Wohnkultur des 18. und frühen 19. Jahrhunderts)
- Schloss Hegi
- Schloss Mörsburg, Winterthur-Stadel
- Internationales Baum-Archiv IBA (seit Herbst 2007 geschlossen)
- Historisches Archiv der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM)
- Gewerbemuseum Winterthur (angewandte Kunst, Handwerk, Industrie und Design)
- Uhrensammlung Kellenberger, Gewerbemuseum
Musik und Orchester
Die älteste musikalische Organisation in Winterthur ist das 1629 gegründete Musikkollegium Winterthur, welches dem vom aufstrebenden Bürgertum gepflegten blühenden Musikleben eine organisatorische Struktur verlieh. Anekdotisch ist in diesem Zusammenhang ein Zwischenhalt Mozarts 1777 auf seinem Weg nach Mannheim und Paris zu erwähnen. 1875 wurde im Rahmen des Musikkollegiums das Stadtorchester Winterthur ins Leben gerufen, das in den 1920er-Jahren unter Hermann Scherchens Leitung Bekanntheit erlangte und heute 50 bis 60 Konzertveranstaltungen pro Jahr gibt. Weiterhin besteht ein von Reto Parolari aufgebautes Orchester für gehobene Unterhaltungsmusik. Nicht mit dem Stadtorchester zu verwechseln ist die bereits 1872 gegründete Stadtmusik, ein Blasorchester. In der Stadtjugendmusik Winterthur (SJM) mit Blasmusik- und Tambouren-Formationen, dem Winterthurer Jugendsinfonieorchester (WJSO) und dem Jugendorchester Jump@prova spielen junge Musiker. Des Weiteren gibt es 13 Musikvereine.
Der berühmte Blockflötist und Dirigent Maurice Steger (*1971) wurde in Winterthur geboren und erlebte hier seine frühe Kindheit. Die bekanntesten (Independent-)Pop-Bands sind die Gruppen «Plankton» und «My Name Is George». Die Rapperin «Big Zis» wurde ebenfalls in der Stadt geboren. Überregionale Aufmerksamkeit erreichte im Punk-/Rockabilly-Bereich die Gruppe «The Peacocks». Auch die drei Winterthurer Punkbands «Snotty Checkbones», «Transmartha» und «Hukedicht» (2006 aufgelöst) haben sich überregional einen Namen in der Szene gemacht. Weiterhin ist besonders in der Bluesszene Gitarrist Paul Camilleri bekannt.
Theater
In der Stadt gibt es mehrere Theater. Das Casinotheater, das seinen Namen einem ehemaligen Casino verdankt, ist ein Comedyhaus an der Stadthausstrasse. Das Theater am Stadtgarten, hinter dem Stadtgarten, ist das grösste Gastspieltheater der Schweiz. Weiter gibt es das Theater am Gleis, ein Theater für engagierte Kleinkunst das sich in unmittelbarer Bahnhofnähe befindet. Das Kellertheater Winterthur veranstaltet Theateraufführungen und Lesungen. Das älteste Theater der Stadt ist das seit 1865 bestehende Sommertheater. Im Waaghaus existiert ein Marionettentheater. Für Kinder gibt es im Keller des Schuhgeschäfts Peterhans ein Kasperlitheater.
Zudem existiert das Theater Kanton Zürich (TZ) mit Sitz in Winterthur. Dieses wird von den Gemeinden des Kantons getragen und organisiert regelmässig Vorstellungen, unter anderem in Winterthur.
Burgen und Schlösser
Es gibt vier Burgen/Schlösser bei Winterthur und eine Burgruine. Die grösste und berühmteste Burg ist die Kyburg, die ausserhalb des heutigen Gemeindegebiets liegt. Sie war jedoch die Residenz der Stadtgründer, der Grafen von Kyburg, und befand sich später im Besitz der Habsburger, welche Winterthur das Stadtrecht zusprachen. Weitere wirkliche Winterthurer Burgen sind die Mörsburg bei Stadel, das Schloss Hegi und das Schloss Wülflingen. Auf einer Anhöhe über dem Totentäli bei Wülflingen lässt sich die Burgruine Alt-Wülflingen aufspüren, deren Besitzer später das Schloss Wülflingen erbauen liessen.
Veranstaltungen
In Winterthur gibt es zahlreiche Veranstaltungen. Ende Mai sind die Afro-Pfingsten in der Stadt, in denen es einen afrikanischen Markt und einige Konzerte gibt. Jeweils am letzten Juniwochenende wird das Stadtfest zum Stadtrecht Winterthurs, das Albanifest, veranstaltet. Es ist das europaweit grösste jährlich stattfindende Altstadtfest[21]. St. Alban ist einer der drei Stadtheiligen und der Namensgeber des Albanifestes. Im August/September finden die Winterthurer Musikfestwochen statt. Es ist ein zweiwöchiges Musik- und Kulturfestival in der Altstadt von Winterthur, vorwiegend in der Steinberggasse mit vielen Gratis-Konzerten und Vorführungen. Es finden jeweils drei bis vier kostenpflichtige Konzerte über zwei Wochen verteilt statt. Grösstenteils im August finden auch die „Dorffeten“ (Dorffeste) der ehemaligen Dörfer Veltheim, Wülflingen, Töss, Seen und Oberwinterthur statt. Anfang November wird die grösste Kurzfilmveranstaltung der Schweiz durchgeführt, die Internationalen Kurzfilmtage Winterthur. Auch im November/Dezember findet in den Eulachhallen die Winterthurer Messe statt. Während des Dezembers gibt es auf dem Neumarkt in der Altstadt einen Weihnachtsmarkt, der jeweils drei Wochen dauert und vor Weihnachten endet.
Kulturzentren
Der 1988 gegründete Musikklub Albani in der Altstadt ist der älteste Musikklub der Schweiz. Seit November 1992 wird auch die Alte Kaserne für kulturelle Veranstaltungen aller Art genutzt.
Nachdem das Ausgehverhalten der jüngeren Generation von "Abwanderungstendenzen" geprägt war, wurden Mitte der 1990er Jahre Anstrengungen zugunsten einer Ausweitung des Angebots unternommen. So entstanden 1996 drei neue Kulturzentren. Die Jugendlobby Kaktus fand im Gaswerk in Töss Unterschlupf und baute dort ein alternatives Kulturzentrum auf. Im Sulzer-Areal wurde das Kraftfeld eröffnet und auf dem Archareal beim Bahnhof wurde im Salzhaus ein Club mit überregionaler Ausstrahlung eingerichtet. In allen drei Klubs finden regelmässig Livekonzerte statt.
Sport
Der Winterthurer Fussballclub, FC Winterthur (FCW), trägt schon seit einiger Zeit seine Spiele auf der Schützenwiese in der Challenge League oder früher NLB aus, bis auf einen Ausflug in die 1. Liga in der Saison 1998/1999. Er ist dreifacher Schweizer Meister (1906, 1908 und 1916) sowie während der letzten Blütezeit von 1969 bis 1975 je zweimal Cup- und Ligacupfinalist sowie fünffacher UI-Cup-Teilnehmer.
Erfolgreicher ist Winterthur in den Sportarten Handball, American Football und Unihockey: Pfadi Winterthur ist einer der erfolgreichsten Klubs in der Swiss Handball League und der Hockeyclub Rychenberg Winterthur spielt seit seiner Gründung 1983 in der obersten Liga. Der HC Rychenberg besass von 1986 bis 2000 eine erfolgreiche Frauensektion, die sich nach 13 Meistertiteln und anderen nationalen und internationalen Titeln abspaltete. Sie setzten ihre Erfolgswelle ab 2000 als Red Ants Rychenberg weiter fort, und wurden 2005 Europacupsieger. Der American Football Club Winterthur Warriors war 2006 Schweizer Meister und spielt beständig in der höchsten Liga mit.
Das Winterthurer Eishockeyteam EHC Winterthur spielt im neuerbauten Eishockeystadion Deutweg in der dritthöchsten Liga, jedoch mit ständigen Aufstiegsambitionen. Jedes Jahr findet in der Stadt der Winterthur-Marathon statt, welcher seit 2007 eine neue Streckenführung besitzt.
Der aus Kosovo stammende Winterthurer Thaibox- und K-1-Weltmeister Azem Maksutaj bertreibt hier seine Kampfsportschule Wing Thai Gym.
In Oberwinterthur gibt es den Flugplatz Hegmatten, der über eine Rasenpiste verfügt. Er wird von der Segelfluggruppe Winterthur benutzt.
Personen
Söhne und Töchter der Stadt
- Johannes von Winterthur (um 1300–1348/1349), Franziskanermönch und Chronist
- Johann Georg Sulzer (1720–1779), Philosoph
- Johann Ludwig Aberli (1723–1786), Maler
- Anton Graff (1736–1813), Portraitmaler
- Johann Heinrich Troll (1756–1824), Maler und Grafiker
- Ulrich Hegner (1759–1840), Schriftsteller
- Jonas Furrer (1805–1861), Politiker, erster Bundespräsident der Schweiz
- Alois Emanuel Biedermann (1819–1885), reformierter Theologe
- J.C. Heer (1859–1925), Schriftsteller
- Charles E. L. Brown (1863–1924), Maschinenkonstrukteur (Brown, Boveri & Cie)
- Heinrich Wölfflin (1864–1945), Kunsthistoriker
- Hans Gamper (1877–1930), Sportler und Gründer des FC Barcelona
- Alfred Büchi (1879–1959), Erfinder des Abgasturboladers
- Oskar Reinhart (1885–1965), Kunstsammler und Mäzen
- Emil Brunner (1889–1966), reformierter Theologe
- Jakob Flach (1894-1982), Schriftsteller, Puppenspieler und Maler
- Willy Hess (1906–1997), Musikwissenschaftler und Komponist
- Max Bill (1908–1994), Architekt, Künstler und Designer
- Max Caflisch (1916–2004), Typograf
- Luigi Bühler (1921–2004), Schachspieler/ Schachkomponist
- Georg Gerster (* 1928), Journalist und ein Pionier der Flugbildfotografie
- Silvio Mattioli (* 1919), Bildhauer und Maler
- Heiner Gross (1933-1993), Jugendbuchautor
- Richard R. Ernst (* 1933), Chemiker (Nobelpreisträger 1991)
- Niklaus Wirth (* 1934), Informatiker
- Serge Ehrensperger (* 1935), Schriftsteller.
- Marcel Rüedi (1938-1986), Bergsteiger.
- Jean–Claude Zehnder (* 1941), Organist und Musikwissenschaftler.
- Markus Imhoof (* 1941), Filmregisseur und Drehbuchautor
- Andreas Kappeler (* 1943), Historiker (osteuropäische Geschichte)
- Beat Raaflaub (* 1946), Dirigent
- Jürg Amann (* 1947), Schriftsteller
- Bernard Thurnheer (* 1949), Unterhaltungskünstler und Sportmoderator
- Werner Seifert (* 1949), Vorstandsvorsitzender der Deutschen Börse AG 1993–2005
- Franz Böni (* 1952), Autor
- Viktor Giacobbo (* 1952), Autor, Kabarettist, Moderator und Schauspieler
- Christian Suter (* 1956), Soziologe
- Marco Rima (* 1961), Schauspieler und Kabarettist
- Thomas Flechtner (* 1961), Fotograf
- Mario Sala (* 1965), Künstler
- Haymo Empl (* 1971), Schriftsteller und Moderator
- Michael Stauffer (* 1972), Schriftsteller
- Sébastien Singer (* 1974), Cellist
- Patric Della Rossa (* 1975), Eishockeyspieler
Bekannte Bewohner
- Elsbeth Stagel (um 1300–um 1360), Dominikanerin, Mystikerin
- Elisabeth von Ungarn (um 1300), ungarische Landgräfin, Tochter des ungarischen Königs Andreas III
- Ambrosius Blarer, auch Abrosius Blauerer (1492–1564), deutscher Reformator, Liederdichter
- Jos Murer, auch Jodocus Maurer (1530–1580), schweizerischer Glasmaler, Zeichner, Kartograph, Schriftsteller
- Christoph Murer, auch Christoph Maurer (1558–1614), schweizerischer Glasmaler
- Johann Jakob Redinger (1619–1688), schweizerischer Philologe, Pädagoge, Mystiker
- Johann Rudolf Schellenberg (1740–1806), schweizerischer Maler, Kupferstecher
- Johann Sebastian Clais (1742–1809), schweizerischer Techniker, Unternehmer
- Jakob Michael Reinhold Lenz (1751–1792), Schriftsteller
- Johann Aberli (1774–1851), Medailleur (Reformationsmedaillen auf Zwingli (1819), Löwendenkmal in Luzern (1821), Karneol der Eidgenossenschaft (1815))
- Johann–Conrad Appenzeller (1775–1850), reformierter Pfarrer und Volksschriftsteller, 1799 bis 1809 Lehrer an der Stadtschule von Winterthur
- Gottfried Semper (1803–1879), deutscher Architekt (u. a. Semperoper Dresden, Burgtheater Wien), baute 1861–1864 das Stadthaus Winterthur
- Ernst Methfessel (1811–1886), deutscher Komponist
- Carl Adams (1811–1849), deutscher Mathematiker
- Diethelm Rudolf Stäbli (1812–1868), schweizerischer Kupferstecher und Lithograf
- Salomon Volkart (1816–1893), schweizerischer Kaufmann
- Theodor Kirchner (1823–1903), deutscher Komponist, Stadtorganist in Winterthur von 1843 bis 1862
- Salomon Bleuler (1829–1886), schweizerischer Politiker, Journalist
- Johann Georg Schoellhorn (1837–1890), schweizerischer Brauereibesitzer
- Hermann Goetz (1840–1876), deutscher Komponist, wirkte als Stadtorganist in Winterthur
- Felix Paul Weingartner, Edler von Münzberg (1863–1942), österreichischer Dirigent, Komponist, Schriftsteller
- Fritz Schoellhorn (1863–1933), schweizerischer Brauereibesitzer Haldengut
- Johannes Ninck (1863–1939), deutscher evangelischer Theologe, Schriftsteller
- Ernst Radecke (1866–1920), deutscher Musikwissenschaftler, Komponist
- Alfred Mombert (1872–1942), deutscher Schriftsteller; Befreiung aus dem Konzentrationslager Gurs durch Hans Reinhart 1941
- Jakob Buchli (1876–1945), schweizerischer Ingenieur (Buchli-Antrieb)
- Albert Einstein (1879–1955), Physiker und Nobelpreisträger
- Heinrich Fehlmann (1880–1952), schweizerischer Versicherungsunternehmer
- Simon Ratnowsky auch Semjon Ratnowsky (1884–1945), russischer Physiker
- Gottfried Haaß–Berkow (1888–1957), deutscher Schauspieler, Regisseur
- Carl Haensel (1889–1968), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Rechtsanwalt
- Peter Meyer (1894–1984), deutscher Architekt und Kunsthistoriker, Prof. für Systematik und Ästhetik der neueren Baukunst an der ETH Zürich und Universität Zürich
- Karl Matthaei (1897–1960), schweizerischer Orgelpädagoge und Orgelexperte
- Bernhard Henking (1897–1988), schweizerischer Musiker, Komponist
- Emilie Bosshart (1897–1979), schweizerischer Pädagogin, Politikerin
- Gubert von Salis (1899–1977), schweizerischer Physiker
- Andri Peer (1921–1985), schweizerischer Schriftsteller
- Britta Huttenlocher (*1963), schweizerische Künstlerin, wuchs in Winterthur auf
- Peter Stamm (*1963), Schriftsteller
- Anne-Sophie Mutter (*1963), deutsche Geigerin, kam als 11-jährige nach Winterthur für Studium bei Aida Stucki (Konservatorium Winterthur)
- Azem Maksutaj (*1975), kosovarischer Thaiboxer, 14-facher Weltmeister
Literatur
- Alfred Bütikofer, Regula Michel und Daniel Schneller: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 712/713: Die Altstadt Winterthur – Eine kulturgeschichtliche Entdeckungsreise, Bern 2002, ISBN 3-85782-712-2
- Andreas Wolfensberger und Martin Gmür: Winterthur, Zürich 1996, ISBN 3-905111-09-8
- Hans R. Roter: Geschichts- und Wirtschaftschronik der Stadt Winterthur, Winterthur 1998
- Andreas Hauser: Winterthur, 2001, ISBN 978-3-280-02818-6
- Winterthur Stadtführer, Winterthur 2005 (2. Auflage), erschienen bei Edition Winterthur
- Winterthurer Jahrbuch, erscheint jährlich bei Edition Winterthur
Einzelnachweise/Anmerkungen
- ↑ Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
- ↑ Die Bodennutzung – Stand 2006
- ↑ Fachstelle Statistik Stadt Winterthur - Entwicklung der Gesamtbevölkerung der Stadt Winterthur ab 1850
- ↑ zivilrechtlich Niedergelassene und Wochenaufenthalter
- ↑ Winterthur in Zahlen - Bevölkerungsentwicklung 1850-2007
- ↑ Statistisches Amt des Kantons Zürich - zivilrechtliche und wirtschaftliche Wohnbevölkerung 31. Dezember 2007
- ↑ Stadt Winterthur - News: Winterthur hat 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner.
- ↑ Tages-Anzeiger, 7. Juli 2008: Französin aus Cannes macht Winterthur zur Grossstadt.
- ↑ Statistisches Amt des Kantons Zürich, 2007
- ↑ Bevölkerungsstatistik der Stadt Winterthur 2007 - Einwohnerbestand nach Staatsangehörigkeiten
- ↑ Bevölkerungsstatistik der Stadt Winterthur 2007 - Einwohnerbestand nach Konfessionen
- ↑ 4.3 Öffentlicher Personenverkehr
- ↑ 4.2 Strassenverkehr
- ↑ Winterthur in Zahlen 2006/2007 − Verkehr
- ↑ Umwelt > Mobilität
- ↑ Ernst Theodor Gaupp: Deutsche Stadtrechte im Mittelalter, mit rechtsgeschichtlichen Erläuterungen. Erster Band: Die Stadtrechte von Straßburg, Hagenau, Molsheim, Colmar, Annweiler, Winterthur, Landshut in Bayern, Regensburg, Nürnberg, Eger, Eisenach und Altenburg. Breslau 1851, S. 129-147, online
- ↑ Bericht Titelseite, Landbote 25.04.08 und Bericht Landbote 25.04.08
- ↑ Schulhäuser und Kindergärten von Winterthur von A-Z
- ↑ a b Winterthur in Zahlen 2006/2007 − Bildung
- ↑ Seite 2, 1.
- ↑ Webpräsenz des Albani Festes
Weblinks
- Webpräsenz der Stadt Winterthur (Er erhielt als Gesamtes2003 die Auszeichnung „Best of Swiss Web“ in der Kategorie „Public Affairs“.)
- Winterthur Tourismus
- Standortförderung Region Winterthur
- Winterthur Glossar mit ausführlichen Artikeln zur Geschichte und Gegenwart der Stadt
- Statistische Daten des Kantons zur Stadt Winterthur
- Links zum Thema Winterthur im Open Directory Project
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