- Wirtschaftszeitschrift
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Als Wirtschaftsjournalismus wird die journalistische Beschäftigung mit wirtschaftlichen Themen verstanden. Schwerpunkte sind volkswirtschaftliche und wirtschaftspolitische Themen, Unternehmensberichterstattung und Börsenthemen.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Am Anfang der Pressegeschichte steht der Wirtschaftsjournalismus: Vorläufer der gedruckten Presse waren Kaufmannsbriefe wie die Fuggerzeitung, die Kaufleute mit Informationen versorgten. In Krisenzeiten wie der Inflation zu Beginn des 30jährigen Kriegs, der Kipper- und Wipperzeit, wuchs naturgemäß das Interesse an ökonomischen Themen.
Mit dem Beginn der Industrialisierung begann der Aufschwung der Börsen und damit das Interesse eines breiteren Publikums an Wirtschaftsnachrichten, Analysen und Ratgebern in Geldangelegenheiten. Die ersten Börsenzeitungen wurden gegründet und Tageszeitungen führten ein Wirtschafts-Ressort ein. Wegen hoher Nachfrage nach Börseninformationen entstanden die ersten Nachrichtenagenturen.
Etabliert hat sich der Wirtschaftsjournalismus quer durch alle Massenmedien im 20. Jahrhundert. Ab den 1960er Jahren veröffentlichten Fernsehen (Magazine) und Zeitungen verbrauchernahe Wirtschaftsthemen. Der Börsenboom Ende der 90er Jahre, bei dem immer mehr Privatpersonen in Aktien und Devisen investierten, entwickelte sich auch zu einem Boom der Wirtschaftsmagazine und des Wirtschaftsjournalismus. Einige Wirtschaftmagazine wurden gegründet; Tageszeitungen und Publikumszeitschriften erweiterten die Wirtschaftsressorts. Mit der Finanzkrise ab 2007 erlebt der Wirtschaftsjournalismus einen weiteren Boom.
Formen des Wirtschaftsjournalismus
Wirtschaftszeitschriften
Wirtschafts-Zeitschriften bringen mindestens viermal jährlich und höchstens einmal wöchentlich Stoff über ökonomische Themen, für jedermann zugänglich. Sie gehören zur Gattung der Wirtschaftspresse, informieren über das jüngste Gegenwartgeschehen in der Wirtschaftsbranche (und -Politik), sind Finanzratgeber (Lesermerkt). Sie bieten den werbetreibenden Unternehmen die Möglichkeit der Anzeigenschaltung, um ihre Produkte und Dienstleistungen zu bewerben (Anzeigenmarkt).
Wirtschaftsmagazine
Wirtschaftsmagazine werden aufgrund ihrer Gestaltung und ihrer Zielgruppe zu den Publikumszeitschriften gezählt. Sie sind Teil des Wirtschaftsjournalismus im weiteren Sinn.
Nachrichtenagenturen und Informationsdienste
Die Vereinigten Wirtschaftsdienste mit Sitz in Eschborn liefern Wirtschaftsinformationen an Medien und Unternehmen. Darüber hinaus analysieren sie die Ansprüche an ein Wirtschaftsmagazin und die Bedürfnisse der Leser an diese Art der Information.
- Siehe auch
Literatur
- Lutz Frühbrodt: Wirtschafts-Journalismus. Journalistische Praxis, Econ-Verlag, Berlin 2007.[1]
- Jürgen Heinrich; Christoph Moss: Wirtschaftsjournalistik. Grundlagen und Praxis, VS-Verlag, Wiesbaden 2006.
- Claudia Mast: Wirtschaftsjournalismus. Grundlagen und neue Konzepte für die Presse. Opladen 1999.
- Siegfried Weischenberg; Hans J. Kleinsteuber; Bernhard Pörksen (Hrsg.): Handbuch Journalismus und Medien. UVK Verlagsgesellschaft. Konstanz 2005. ISBN 3-89669-429-4
- Michael R. Krätke, Marx als Wirtschaftsjournalist, in: Die Journalisten Marx und Engels. Beiträge zur Marx-Engels-Forschung, NF 2005, S. 29 - 97, ISBN 3-88619-665-8
Journalistenpreise für Wirtschaftspublizistik
- Ernst-Schneider-Preis
- Friedrich-Vogel-Preis für Wirtschaftsjournalisten
- Georg von Holtzbrinck Preis für Wirtschaftspublizistik
- Herbert-Quandt-Medien-Preis
- Ludwig-Erhard-Preis
Quellen
Weblinks
- Europäische Berichterstattung zum Thema Wirtschaftsjournalismus, gesammelt durch das European Journalism Observatory
Wikimedia Foundation.