Wittrisch

Wittrisch

Hermann Marcel Wittrisch (* 1. Oktober 1903 in Antwerpen; † 3. Juni 1955 in Stuttgart) war ein populärer Tenor des zwanzigsten Jahrhunderts. Seine Gesangsmanier war deutlich am Vorbild Richard Tauber orientiert.

Er studierte Gesang in Leipzig, später in München. Abgerundet wurde das Studium durch einen Aufenthalt in Mailand. Er hatte am 1. Januar 1925 sein Debüt am Theater von Halle (Saale) mit der Partie des Konrad im Heinrich Marschners Oper Hans Heiling. 1926 übersiedelte er an das Opernhaus in Braunschweig und war ab 1929 in Berlin tätig.

1927 bis 1928 war er bei der Schallplattenfirma „Vox“ unter Vertrag und ab 1927 bei der Electrola, wo er in den folgenden 12 Jahren 317 Schallplattenaufnahmen machte. 1933 bis 1935 kamen einige Telefunkenplatten dazu, 1949 nahm er dann noch für die Decca auf.

Seine Karriere in Berlin begann Silvester 1928 mit der Rolle des Pygmalion in Franz von Suppés Die schöne Galathée. Bis zur Schließung aller Theater im Zuge des „totalen Krieges“ 1944 war er eines der Glanzlichter an der Berliner Staatsoper „Unter den Linden“.

Er beherrschte gleichermaßen das deutsche, wie das italienische und französische Fach und galt als vorzüglicher Mozarttenor. 1931 gastierte er mit größtem Erfolg als Tamino in der Zauberflöte im Covent Garden in London. Er wirkte an einigen Uraufführungen mit, darunter am 21. Januar 1934 in Alexander von Zemlinskys „Der Kreidekreis“ und 1937 im Rembrandt van Rijn von Paul von Klenau. Seine Paraderolle war aber der Lohengrin, u.a. in Bayreuth bei den Festspielen 1937. Als Liedinterpret trat Wittrisch gemeinsam mit dem Pianisten Sebastian Peschko hervor.

Er hinterließ der Nachwelt fast 400 Plattenaufnahmen, unter anderen Gesamtaufnahmen von Lohengrin, Rigoletto, Der Freischütz (Ausschnitte, 1936), Eine Nacht in Venedig (1938), einzelne Opernarien, Schlager, Volkslieder und Operettenaufnahmen.

Filme

  • 1930 „Liebling der Götter“
  • 1930 „Gigolo, der schöne arme Tanzleutnant“
  • 1930 „Das Lied ist aus“, Musik: Robert Stolz
  • 1931 „Liebeskommando“
  • 1932 „Es war einmal ein Walzer“, Musik: Franz Lehar
  • 1933 „Die Stimme der Liebe“, Musik: Eduard Künneke

Weblinks

Quellen

  • Clemens Höslinger, Audio-CD „Lebendige Vergangenheit“
  • John Williams, Audio-CD „The voice of romance“
  • Jens-Uwe Völmecke, Audio-CD „Gutes von gestern“
  • Thomas Semrau „Marcel Wittrisch“ und Jim Seddon „Marcel Wittrisch discography“ in: The Record Collector Vol. 40, Nr. 4 (1995)



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