Wladimir Feoderowitsch Adlerberg

Wladimir Feoderowitsch Adlerberg
General der Infanterie Wladimir Fjodorowitsch Adlerberg

Graf Wladimir Fjodorowitsch Adlerberg (ursprünglich: Eduard Ferdinand Woldemar Adlerberg; russisch Владимир Фёдорович Адлерберг; * 29. November 1791 in Wyborg (nach anderen Quellen am 18. November 1790 in Sankt Petersburg); † 10. März 1884) war ein General der Infanterie der russischen Armee und russischer Minister.

Geboren wurde er als Sohn eines Oberst aus der schwedischen Familie Svebelius, die 1684 unter dem Namen Adlerberg in den Adelsstand erhoben worden war.

1811 trat er als Offizier in das litauische Garde-Infanterieregiment ein und machte die Feldzüge 1812 und 1814 mit. 1817 wurde er Adjutant und Vertrauter des Großfürsten Nikolaus, welchem er während des Dekabristen-Aufstandes am 14. Dezember 1825 zur Seite stand und in dessen Gefolge er 1828 als Generalmajor an dem türkischen Feldzug teilnahm.

1833 wurde er Generalleutnant und zwischen 1842 und 1852 Generaldirektor des Postwesens. 1843 beförderte man ihn zum General der Infanterie, 1847 wurde er in den Grafenstand erhoben und 1852 Minister des kaiserlichen Hauses und Ordenskanzler.

Mit den autokratischen Grundsätzen seines Herrn hatte er sich völlig identifiziert. Weniger ein Werkzeug seiner politischen Pläne, war Adlerberg vielmehr ein persönlicher Diener des Kaisers und wurde vorzugsweise in wichtigen Privatangelegenheiten verwendet. In dieser Stellung behielt er auch unter Zar Alexander II. seinen nicht unbedeutenden persönlichen Einfluss, wenngleich er die liberalen Reformen des Kaisers keineswegs förderte. 1870 nahm er wegen seines hohen Alters seinen Abschied, nachdem er schon 1857 die Leitung des Postwesens niedergelegt hatte.

Das Ministerium des kaiserlichen Hauses ward seinem ältesten Sohn, Alexander, Graf Adlerberg II. (* 1819), General der Infanterie und Generaladjutant, übertragen, welcher während des letzten türkisch-russischen Kriegs zum Generalkommandanten des kaiserlichen Hauptquartiers ernannt, von Alexander III. aber gleich nach seiner Thronbesteigung seines Postens als Minister des kaiserlichen Hauses enthoben wurde.

Sein zweiter Sohn, Nikolaus, Graf Adlerberg III., gleichfalls General der Infanterie und Generaladjutant, war Generalgouverneur von Finnland und ist Verfasser eines Buches: "Von Rom nach Jerusalem" (Petersburg 1853).

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