Wodnian

Wodnian
Vodňany
Wappen von Vodňany
Vodňany (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihočeský kraj
Bezirk: Strakonice
Fläche: 3636 ha
Geographische Lage: 49° 9′ N, 14° 11′ O49.14789166666714.175130555556398Koordinaten: 49° 8′ 52″ N, 14° 10′ 30″ O
Höhe: 398 m n.m.
Einwohner: 6.657 (2005)
Postleitzahl: 389 01
Verkehr
Straße: Písek - České Budějovice
Bahnanschluss: Prachatice - Týn nad Vltavou
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 9
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Václav Heřman
Adresse: Náměstí Svobody 18/1
389 01 Vodňany
Website: www.vodnany.eu

Vodňany (deutsch Wodnian) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt 28 Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von České Budějovice und gehört zum Okres Strakonice.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Vodňany befindet sich am rechten Ufer der Blanice Nordwesten des Budweiser Beckens. Im Norden und Osten der Stadt befinden sich große Teiche. Östlich von Vodňany verläuft die Trasse der Staatsstraße 20 / E 49 zwischen Písek und České Budějovice, von der nordöstlich von Vodňany die Staatsstraße 22 nach Strakonice abzweigt.

Nachbarorte sind Křtětice und Radčice im Norden, Milenovice und Čavyně im Nordosten, Číčenice und Strpí im Osten, Újezd, Hvožďany, Svatá Máří Magdaléna und Chelčice im Süden, Stožice im Südwesten, Pražák im Westen sowie Krašlovice im Nordwesten.

Geschichte

Am Übergang des 12. zum 13. Jahrhundert wurden an der Blanice Goldseifen betrieben. Am rechten Ufer des Flusses entstand das Fischerdorf Vodna. An der Stelle dieser Ansiedlung wurde wahrscheinlich zu Zeiten Ottokars II. Přemysl die heutige Stadt angelegt. 1336 erhielt Vodňany durch Johann von Luxemburg die Stadtrechte verliehen. Zusammen mit Písek und České Budějovice bildete die Königsstadt Vodňany ab 1400 eines der Machtzentren der böhmischen Krone in Südböhmen. Während der Hussitenkriege eroberte Jan Žižka 1420 die Stadt und machte sie zu einem Bollwerk der Taboriten.

Im Laufe des 15. Jahrhunderts entstanden weitere Teiche und Vodňany wurde zu einem Zentrum der südböhmischen Fischzucht. Nachdem in den Hügeln des Böhmerwald-Vorlandes Silbervorkommen entdeckt wurden, entstand südwestlich der Stadt am Svobodná hora (647 m) die Bergbausiedlung Vodňanské Svobodné Hory. 1547 wurde Vodňany zur Königlichen Bergstadt erhoben.

Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt geplündert. 1623 erhielt sie Baltasar von Marradas als Pfand, der sie an die Schwarzenberger verkaufte. In den Jahren 1722, 1757 und 1782 vernichteten Stadtbrände große Teile von Vodňany, dadurch verlor die Stadt an Bedeutung.

Beim Ausbau der Stadt wurden in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts die Stadttore abgetragen. 1920 entstand eine Mittlere Fischereischule. Vodňany ist seit 1953 Sitz des Forschungsinstitutes für Fischerei und Hydrobiologie an der Südböhmischen Universität.

Stadtgliederung

Die Stadt Vodňany besteht aus den Stadtteilen Čavyně (Tschawin), Hvožďany (Hwoschdian), Křtětice (Kretietitz), Pražák (Praschak), Radčice (Ratschitz), Újezd (Großaujest), Vodňanské Svobodné Hory (Wodnianer Freidorf), Vodňany I und Vodňany II.

Städtepartnerschaften

Sehenswürdigkeiten

  • Dekanatskirche Mariä Geburt, das seit 1317 nachweisbare Bauwerk wurde zwischen 1894 und 1897 neogotisch umgestaltet. An der Erneuerung der Innenausstattung wirkte der Maler Mikoláš Aleš mit.
  • Brunnen auf dem Markt, errichtet zu Beginn des 20. Jahrhunderts
  • Befestigungsanlagen und Wassergräben aus dem 15. Jahrhundert
  • Spitalkirche Johannes des Täufers, erbaut 1844
  • ehemalige Apotheke am Markt, mit Renaissance-Attika, Geburtshaus von František Herites
  • Denkmal für Petr Chelčický im Zeyer-Garten
  • Stadtmuseum in der früheren Synagoge
  • Städtische Galerie

Söhne und Töchter der Stadt

  • Jan Campanus Vodňanský (1572-1622), tschechischer Schriftsteller und Komponist
  • František Herites (1851-1929), tschechischer Schriftsteller

Weblinks


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