Wolfgang Fabricius Capito

Wolfgang Fabricius Capito
Wolfgang Capito

Wolfgang Capito, auch Wolfgang Fabricius Capito, Wolfgang Fabricius Köpfel (* 1478 in Hagenau; † 4. November 1541 in Straßburg) war ein bedeutender Reformator von Straßburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Geboren wurde er als Wolfgang Köpfel, wuchs in Hagenau auf und besuchte die Lateinschule in Pforzheim. Später latinisierte er seinen Namen zu Wolfgang Capito. Er studierte in Ingolstadt, Heidelberg und Freiburg im Breisgau erst Medizin, dann Jura. Während er in Ingolstadt seinen Magister erwarb, promovierte er in Freiburg 1498 zum Doktor der Medizin und zum Doktor der Rechtswissenschaften.

Nach dem Tod seines Vaters verfügte er über ausreichende finanzielle Mittel um sich der Theologie zu widmen. Er übernahm auch theologische Vorlesungen und wurde 1512 vom Bischof von Speyer als Propst der Benediktinerabtei in Bruchsal eingesetzt. 1515 erhielt er einen Ruf an die Universität Basel als Professor der Theologie und wurde verbunden damit Domprediger. Hier verkehrte er mit Erasmus von Rotterdam und wandte sich infolge seiner griechischen und hebräischen Studien von der Scholastik ab.

1518 trat er in Briefwechsel mit Martin Luther und widmete sich vor allem der Erforschung und Lehre der christlichen Wahrheit. Er hielt daher vorzugsweise Vorlesungen zur Biblischen Exegese. Dennoch trat er 1520 in die Dienste des Kurfürsten Albrecht von Mainz und versuchte als kurfürstlicher Kanzler, einen Ausgleich mit Luther zu erreichen.

Nachdem er aus diesem Grunde zwei Mal nach Wittenberg reiste, sprach er sich auf dem Reichstag zu Worms für Luther aus. 1523 begab er sich als Propst an der St. Thomas nach Straßburg, wurde dann Prediger zu St. Peter in Straßburg und verhalf der Reformation in Straßburg, neben Matthäus Zell, Kaspar Hedio und Martin Bucer, zum Durchbruch.

So ist er Mitverfasser der Confessio Tetrapolitana, beteiligte sich an der Wittenberger Konkordie, nahm teil an der Berner Synode von 1532, war auch auf dem Religionsgespräch in Worms 1540, auf dem Reichstag in Regensburg 1541 und bei gelegentlichen Auseinandersetzungen mit den Täufern, zeigte er sich oft nachgiebig, trat aber 1534 entschiedener gegen diese auf.

Am 1. August 1524 heiratete er Agnes Röttel, die aus einer der vornehmsten Straßburger Familien stammte. Sie starb 1531, und im folgenden Jahr vermählte sich Capito mit Wibrandis Rosenblatt, der Witwe von Johannes Oekolampad. 1541 starb er in Straßburg an der Pest.

Literatur

Nachschlagewerke

Abhandlungen

  • Johann Wilhelm Baum: Capito und Butzer, Ebernfeld 1860.
  • W. Usteri: Die Stellung der Straßburger Reformation Butzer und Capito zur Tauflage, in: Theologische Studien und Kritiken 1884 S. 456.
  • Ernst und Adam: Katechistische Geschichte des Elsasses, Straßburg 1888, Seite 22-36.
  • P. Kalkoff: Wolfgang Capito im Dienste Erzbischof Albrechts von Mainz, in: Neue Studien zur Geschichte der Theologie und kirche 1, Berlin 1907.
  • Joh. Adam: Evangelische Kirchengeschichte der Stadt Straßburg 1922
  • O. Strasser: La pensee theologique de Wolfgang Capiton, Lusanne 1938.
  • B Stierle: Capito als Humanist, in: Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte 42 ,Gütersloh 1974.
  • James M. Kittelson: Wolfgang Capito from humanist to reformer, Leiden 1975.
  • Oliver Millet: Corespondance de Wolfgang Capito, Straßburg 1982.

Werke

  • hebräische Grammatik 1518, 1525
  • “Entschuldigung, warumb er Burger worden”, Straßburg 1523
  • „Verwarnung der Diener des Wortes zu Straßburg an die Brüder von landen und stetten“, vermutlich Straßburg 1524
  • "Antworten auf Bruder Conrads Vermahnung", Straßburg 1524
  • „Daß die Pfaffheit schuldig sey, burgerlichen Eyd zu thun“, Straßburg 1524
  • „An gemeinde stend, jetzund zu Speier versamlet“, ohne Ortsangabe 1526
  • „Hosea, der Prophet…verteutscht“, Straßburg 1527
  • „Kinderbericht…vom Glauben“, Straßburg 1529

Weblinks


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