Wolfram Köhler

Wolfram Köhler

Wolfram Köhler (* 8. März 1968 in Templin) ist ein deutscher Politiker (CDU).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Köhler wirkte bis 1987 als Liedermacher in der DDR. Danach siedelte er am 25. November 1987 zusammen mit seiner ersten Frau Katharina Stengel in die Bundesrepublik über, wo er bei einem Privatsender in Ludwigshafen arbeitete. 1990 kehrte er nach Sachsen zurück und war in Riesa in verschiedener Funktion als Dezernent, Beigeordneter und 1. Bürgermeister tätig. 2001 wurde er zum Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Riesa gewählt. Er kultivierte während dieser Zeit das Image eines „Machers“.

Nachdem er die Idee einer sächsischen Olympiabewerbung mitentwickelte, wurde er vom Frühjahr 2003 bis Herbst 2003 zum sächsischen Staatssekretär für die Leipziger Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele 2012 ernannt. Er wurde von dieser Position wieder abberufen, da ihm und seiner zweiten Ehefrau vorgeworfen wurde, während seiner Zeit als Riesaer Oberbürgermeister „rechtlich zweifelhafte“ und „moralisch nicht vermittelbare“ Verträge zwischen einer städtischen Gesellschaft und der Verbundnetz Gas AG (VNG) abgeschlossen zu haben.[1] Die Staatsanwaltschaft Dresden hat kein Ermittlungsverfahren eingeleitet, da es aus ihrer Sicht keinen Anhaltspunkt für Untreue gab.[2]

Ein weiteres Betätigungsfeld Köhlers ist neben dem Sport, u.a. als zeitweiliger Manager von Boxer Axel Schulz, die Musik. So schrieb er u.a. Texte für Heino.

Köhler ist verheiratet und lebt in Cape Coral/Florida. Hier betreibt er mit seiner Frau einen Kindergarten.

Politik

2004 wurde Köhler über ein Direktmandat im Wahlkreis Riesa-Großenhain 1 in den Sächsischen Landtag gewählt. Im April 2005 legte er sein Mandat nieder. In seinem Verzichtsschreiben an Landtagspräsident Erich Iltgen nannte er als Motiv das Gefühl, auf der „Auswechselbank“ des Parlaments zu sitzen und „nicht eingewechselt“ zu werden.

2009 versuchte Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz Köhler als Geschäftsführer der Dresden Messe GmbH zu gewinnen. Für den Job, der auch eine vorübergehende Übernahme des Sportstätten- und Bäderbetrieb vorsah, war eine Vertragslaufzeit von fünf Jahren vorgesehen bei einer - laut Medienberichten - Bezahlung von 250.000 Euro jährlich. Der Dresdner Stadtrat hatte am 26. Juni 2009 eine Bestellung Köhlers beschlossen, worauf die Fraktion "Die LINKE" klagte, weil sie sich über Köhlers Vertrag nicht ausreichend informiert gefühlt hatte. Am 1. Juli 2009 folgten die Dresdner Verwaltungsrichter diesem Antrag auf Gewährung einstweiligen Rechtsschutzes[3], wogegen die Landeshauptstadt ihrerseits wiederum in Widerspruch ging.

Köhler selbst entschied sich dann im August 2009, über einen aus Cape Coral/Florida gesendeten und in der BILD-Zeitung veröffentlichten "offenen Brief"[4] zu den gesamten Vorgängen - einschließlich seines Verzichtes - Stellung zu nehmen.

Veröffentlichung

  • Mr. Riesa: In Deutschland geht's auch anders, Forum Verlag, Leipzig 2005.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sächsische Zeitung vom 7. Mai 2003 und „Abgang eines Machers“ in Berliner Zeitung vom 31. Oktober 2003
  2. ganz kurz KEIN VERFAHREN Sächsische Zeitung vom 3. Mai 2004
  3. Gericht stoppt Berufung von Supermanager Köhler, Sächsische Zeitung (Online) vom 1. August 2009
  4. Offener Brief von Wolfram Köhler vom 3. August 2009

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Köhler (Familienname) — Köhler bzw. Koehler ist ein deutschsprachiger Familienname. Herkunft und Bedeutung Der Familienname Köhler geht auf den Beruf des Köhlers zurück. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfram Kons — in Berlin (2009) Wolfram Maria Kons (* 7. Juni 1964 in Düsseldorf) ist ein deutscher Journalist und Fernsehmoderator. Leben und Karriere Wolfram Kons absolvierte nach seinem Abitur am Alexander vo …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfram Wuttke — est un footballeur allemand né le 17 novembre 1961 à Castrop Rauxel. Carrière 1979 1981 : Schalke 04  Allemagne 1980 1983 : Borussia Mönchengladbach …   Wikipédia en Français

  • Wolfram Fiedler — Fiedler (vor 1972) Wolfram Fiedler (* 29. September 1951 in Ilmenau; † 11. April 1988 in Berlin) war ein Rennrodler aus der Deutschen Demokratischen Republik. Seine sportliche Karriere startete Wolfram Fiedl …   Deutsch Wikipedia

  • Koehler — Köhler bzw. Koehler ist ein vom Beruf des Köhlers abgeleiteter deutschsprachiger Familienname. A Alban Köhler (1874–1947), deutscher Radiologe Alexander Köhler (1893–1955), österreichischer Petrograph, Mineraloge Andreas Köhler (* 1954),… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Koe–Koj — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Sächsischen Landtags 4. Wahlperiode — Mitglieder des Sächsischen Landtags 1. Wahlperiode (1990–1994) | 2. Wahlperiode (1994–1999) | 3. Wahlperiode (1999–2004) | 4. Wahlperiode (2004–2009)   Liste der Mitglieder des 4. Säc …   Deutsch Wikipedia

  • Riesa — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Wahlkreis Riesa-Großenhain 1 — Wahlkreis 37: Riesa Großenhain 1 Staat Deutschland Bundesland Sachsen Wahlkreisnummer 37 Wahlberechtigte 43.350 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Sächsischen Landtags (4. Wahlperiode) — Liste der Mitglieder des 4. Sächsischen Landtages (2004 2009) Präsidium Landtagspräsident und Vizepräsidenten Landtagspräsident: Erich Iltgen (CDU) 1. Vizepräsidentin: Regina Schulz (Die Linke) 2. Vizepräsidentin: Andrea Dombois (CDU) 3.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”