- Wolfston
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Der Wolfton (auch Wolfston, Wolf oder Bullerton) ist eine akustische Irritation im Klangspektrum von Streichinstrumenten, insbesondere von Celli oder Geigen bei einzelnen Frequenzen.
Er entsteht durch Überlagerung zweier oder mehrerer Frequenzen, die sich gegenseitig addieren, und dann wieder teilweise auslöschen. Bei solchen Frequenzen ist es schlecht möglich, das Instrument zu Schwingungen mit konstanter Amplitude anzuregen; es entsteht vielmehr eine periodische Amplitudenmodulation der Schwingung mit einer Frequenz von einigen Hertz.
Diese Schwebung lässt im Ton (Klang) eine gewisse Schnarrigkeit, ein Flattern oder auch ein Heulen entstehen, deshalb Wolfston; man sagt dann auch: „Das Instrument hat einen Wolf“.
Es ist also letztendlich ein Konstruktionsfehler im Instrumentenbau, weil sich Frequenzen, die durch das Anstreichen und Hochschwingen der Saiten erzeugt werden, mit der Eigenfrequenz des Musikinstruments überlagern und stören.
In mehreren Untersuchungen wurde dargelegt, dass der Wolfston als Wechselwirkung zwischen Saitenschwingung und Hauptkorpusresonanz aufzufassen ist. Die heutige vorherrschende Meinung ist, dass der Wolfston bei der Frequenz dieser Korpusresonanz auftritt und eine Schwebung der beiden nah benachbarten Eigenschwingungen des gekoppelten Systems Saite-Korpus darstellt. Diese schwach gedämpfte Korpusresonanz entzieht der angestrichenen Saite intermittierend Energie und führt somit zu einem „schnarrenden“ Klangcharakter. Eine wirkungsvolle Gegenmaßnahme besteht darin, die betreffende Korpusresonanz mit einem kleinen Masse-Feder-System zu dämpfen, das an geeigneter Stelle angebracht wird.
Klangbeispiel
Literatur
- H. Dünnwald: Versuche zur Entstehung des Wolfs bei Violininstrumenten, Acustica 41, 1979, Seite 238.
- J. M. Firth, J. Buchanan: The Wolf in the Cello, JASA 53, Seite 457.
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