Wolke 7

Wolke 7

Die Wolke Sieben oder der siebte Himmel stammt wahrscheinlich aus der Theorie des griechischen Philosophen Aristoteles. Dieser teilte den Himmel als Plural in sieben durchsichtige Gewölbe (Schalen) ein, in die die Himmelskörper eingebettet sind. In jeder der sieben Himmel oder Sphären bewegt sich je einer der sieben bekannten Planeten: Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn. Das siebente Gewölbe, also der "siebte Himmel" sei jener Bereich, der die Welt mit all ihren Planeten, Sternen, Monden und Sonnen gegen das Nichts abschließe. Manchmal wird es auch so überliefert: Das Altertum kannte sieben Himmelssphären - auch 7 Himmel genannt. Hinter dem letzten sichtbaren Planeten Saturn - dem Hüter der Schwelle - endete die materielle Welt und es kam nur noch die unsichtbare geistige Welt, die Welt der Phantasie, Wünsche und Träume.

Im apokryphen 'Testament der 12 Patriarchen', das zwischen 70 und 135 n. Chr. entstand, heißt es in Levi, Kapitel 3: "Höre nun von den sieben Himmeln". Die Lehre von den sieben Himmeln entspricht rabbinischer Anschauung und wird im Talmud beschrieben. Nach dem Talmud ist der siebente Himmel der oberste Himmel. Sein Name ist Araboth (Gewölk).

"Es gibt sieben Himmel und zwar Vorhang, Veste, Dunstwolke, Wohnung, Burg, Stätte und Gewölk. … Auf Gewölk (dem siebten) befinden sich Gerechtigkeit, Reichtum und Heil, die Schätze des Lebens, die Schätze des Friedens und die Schätze des Segens, die Seelen der Gerechten, die Geister, die Seelen derer, die einst geboren werden, und der Tau, der einst die Toten beleben wird, Gerechtigkeit und Recht. Gefunden sind fernerhin: die Ophanim, die Seraphim, die Heiligen Tiere, die Dienstengel und der Thron der Herrlichkeit." Hagiga II, 1; 12b

Von dem Talmud ging sie in den Koran über und fand durch ihn weitere Verbreitung.

Im Englischen wird allerdings eher von cloud no. nine, also Wolke Nummer Neun, gesprochen. Dieses rührt angeblich daher, dass die höchsten Wolken nur acht Meilen über der Erde sein können, wenn man also neun Meilen über der Erdoberfläche ist, befindet man sich über den Wolken.

Siehe auch

Literatur

  • Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Himmel, S. 2. Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 2819 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 2, S. 715) (c) Verlag Herder
  • K. Weinhold: Die mystische Neunzahl bei den Deutschen,1897
  • Marzell: Artikel Neunerlei Holz, Körner, Kräuter, in: Handbuch des Aberglaubens VI, S. 1057-1066
  • L. Kretzenbacher: Die heilige Rundzahl 72. Zur Zahlenmystik in Legende und Sakralbau, in Volksglaube und Redensart, in: Blätter für Heimatkunde, hg. von Historischer Verein für Steiermark 26 (Graz 1952), S. 11-18

Weblinks


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