Wordstar

Wordstar

WordStar war eines der ersten Textverarbeitungsprogramme. Die Version 1.0 war eine Weiterentwicklung des Programms WordMaster und wurde im September 1978 für das Betriebssystem CP/M veröffentlicht.

WordStar
Entwickler: MicroPro
Aktuelle Version: WordStar 4 CP/M (1987),
Word Star 7.0d DOS
(Dec. 1991)
Betriebssystem: CP/M, später DOS
Kategorie: Textverarbeitung
[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Programmierer Rob Barnaby und Jim Fox hatten für dieses relativ umfangreiche Programm neue Techniken entwickelt, so zum Beispiel das File Swapping, das heißt das Verarbeiten von Dateien, die größer sind als der Arbeitsspeicher des Computers – denn CP/M lief auf Prozessoren, die nur 64 kB RAM adressieren konnten, wodurch nur etwa zehn Schreibmaschinenseiten Text auf einmal in den Speicher passten.

WordStar wurde durch Zusatzpakete erweitert, so beispielsweise SpellStar für Rechtschreibkorrektur und MailMerge für Serienbriefe, später wurde das Programm auch auf andere Betriebssysteme portiert (Apple II, MS-DOS, Windows).

Frühe Standards

WordStar setzte viele Standards, so etwa das WordStar-Kreuz: die Tasten Strg-S, Strg-D, Strg-E und Strg-X bildeten ein Kreuz, mit dem der Cursor nach links, rechts, oben oder unten bewegt wurde – die Pfeiltasten gab es damals auf vielen Tastaturen noch nicht. Eine ganze Zeile wurde mit Strg-Y gelöscht. Viele dieser Tastenbefehle wurden von WordStar-kompatiblen Editoren übernommen, so zum Beispiel von dem Unix/Linux-Editor Joe, dem MS-DOS-Editor „EDIT“ oder der Programmieroberfläche für QBasic.

Usability und Möglichkeiten

WordStar war besonders für Einsteiger leicht zu bedienen. Man konnte die Hälfte des Bildschirms mit einem Hilfe-Fenster füllen, auf dem alle wichtigen Tastaturbefehle erklärt waren. Wenn man die Befehle kannte, konnte man das Hilfe-Fenster verkleinern oder ganz wegschalten, um mehr Platz für den eigenen Text zu haben. Bei Befehlen, die aus zwei Tasten bestanden (wie etwa Strg-OL5 – linken Rand auf die 5. Spalte setzen) konnte, wenn man nach dem ersten Tastendruck ausreichend lange zögerte, automatisch das zu diesem ersten Tastendruck passende Hilfe-Fenster erscheinen.

WordStar 3.0 mit großem Hilfe-Fenster

Die Fähigkeiten von WordStar 3.0 (1982 erschienen) waren immens. Es gab variable Tabulatoren, man konnte die Zeilen automatisch mit Leerzeichen füllen lassen, um Blocksatz zu erhalten, und es gab „weiche“ Trennungsstriche, die nur dann gedruckt wurden, wenn sie tatsächlich am Zeilenende standen. WordStar war auch den Möglichkeiten von CP/M und den damaligen Bildschirmen weit voraus. So konnte man auch Befehle geben, Zeichen kursiv oder fett zu drucken – diese wurden zwar am Bildschirm nicht kursiv bzw. fett dargestellt, sondern nur durch besondere Kennzeichen hervorgehoben, aber der Drucker druckte sie korrekt (eine Druckvorschau existierte spätestens seit der DOS-Version 5). Einige Bearbeitungsfunktionen wie rechtsbündige Tabulatoren und manuelle Zeilenwechsel innerhalb eines Absatzes, fehlten allerdings in allen DOS-Versionen.

Druckersteuerung

Für die Druckersteuerung wurden eine Menge von Dot Commands eingeführt: eine Buchstabenkombination, die einem Punkt am Zeilenanfang folgte. Zum Beispiel bedeutete .CP 10, dass der Drucker ein neues Blatt beginnen sollte, falls weniger als 10 leere Zeilen bis zum regulären Blattende frei waren.

Ende der Entwicklung

Das 1987 erschienene WordStar 4 war die letzte größere kommerzielle Software für das CP/M-Betriebssystem. Ende der 80er Jahre wurde dann WordStar 7 für DOS entwickelt: mit Maus-Unterstützung, mit einer Macrosprache und mit Zugriff auf die Zwischenablage von Windows 3. Jedoch konnte WordStar den Vorsprung von WordPerfect nicht mehr aufholen.

Einsatz in der DDR

Neben einer Zahl von an Robotron und andere Hardware angepasster Originalversionen wurde auch eine Textverarbeitung names TP auf dem CP/M-Derivat SCP benutzt, welche außer der Lokalisierung der Benutzeroberfläche von Englisch nach Deutsch, der Änderung der Dateiendung DOC auf TXT und einem Konfigurationsprogramm für Robotron-Drucker weitestgehend identisch zu Wordstar war.

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