Workaholic

Workaholic

Der Begriff Arbeitssucht bzw. Workaholism (englisch work = Arbeit, alcoholic = Alkoholiker) bezeichnet das Krankheitsbild eines arbeitssüchtigen Menschen, bzw. eine arbeitssüchtige Person selbst. Er zeichnet sich in erster Linie durch überdurchschnittlichen Arbeitseinsatz aus, der mehr und mehr zu einem krankhaften Suchtverhalten führt. Im täglichen Gebrauch verwendet man das Wort Workaholic oft für Menschen, die zwar viel arbeiten, aber noch weit davon entfernt sind, das Verhalten eines Süchtigen aufzuweisen. Richtige Workaholics sind krank und müssen möglichst frühzeitig betreut werden. In Japan gibt es bereits 350 Behandlungszentren (siehe auch Karōshi).


Inhaltsverzeichnis

Übersicht

Die Krankheit wird in vier Stadien eingeteilt:

  1. Einleitung: Die Arbeit nimmt den Workaholic mehr und mehr ein. Auch in seiner Freizeit denkt er an seinen Job und private Interessen und Pflichten werden zunehmend vernachlässigt. Auch der Partner und Kinder kommen oftmals zu kurz.
  2. Kritische Phase: Der Süchtige beginnt nach Ausflüchten für seinen übertriebenen Arbeitseinsatz zu suchen. Alle privaten Bereiche werden der Arbeit untergeordnet.
  3. Chronische Phase: Der Süchtige übernimmt immer mehr Aufgaben, belastet sich mit allem, was es zu tun gibt. In seinem Perfektionismus hält er sich stets für die ideale Person für die Bearbeitung. Das gesamte Privatleben hat keine Bedeutung mehr.
  4. Endphase: Krankhafte Folgeerscheinungen treten auf. Es kommt zu einem massiven Knick in der Leistungsfähigkeit. Workaholics gehen oft schon Mitte 50 in Rente oder sterben sehr früh.

Tatsächlich kann man an Überarbeitung sterben. Meist ist die direkte Todesursache als Folge der Überarbeitung Herzversagen, Herzinfarkt oder Schlaganfall. In Japan wird dieser Tod als Karōshi bezeichnet.

Arbeitssucht tritt meist bei Menschen in Führungspositionen und selbstständigen Tätigkeiten auf. Arbeiter mit festen Dienstzeiten sind selten betroffen.

Muster der Arbeitsucht

Das süchtige Arbeiten ist häufig von zwei scheinbar gegensätzlichen Mustern geprägt: Einmal das zwanghafte Arbeiten, zum anderen das Aufschieben oder Vermeiden von Arbeit.

Betroffene rechnen sich oft einem dieser beiden Typen zu, die in enger Verbindung stehen: Durch die pausenlose Arbeit gehen Prioritäten verloren. Pausenloses Arbeit hat oft Perfektionismus in der Arbeit als Ursache. Aufgaben sollen möglichst perfekt erledigt werden und nehmen daher mehr Zeit ein. Durch den Drang nach Perfektion geht oft der Fokus für wichtige Aufgaben verloren. Selbst Aufgaben mit geringer Priorität nehmen einen großen Raum ein. Das Unerledigte wird immer mehr und muss aufgeschoben werden. Umgekehrt steigt der Druck durch viele vor sich her geschobene Aufgaben und verhindert Ruhe und Entspannung. Bei Arbeiten mit Projektcharakter sind extreme Gefühlshochs mit Beendigung des Projektes und anschließende starke Gefühlstiefs bis zum Start eines neuen Projektes typisch.

Gründe für Arbeitsucht

Ein Großteil oder das komplette Selbstvertrauen ist an die Arbeitsleistung gekoppelt. Durch das Erreichen einer vermeintlich höheren Arbeitsleistung wird das Selbstvertrauen gestärkt. Wie bei jeder Suchtform muss aber die Dosis ständig erhöht werden.

Siehe auch

Literatur

  • Stefan Poppelreuter: Arbeitssucht. Beltz-Verlag Weinheim 1997. ISBN 3-621-27378-6
  • Holger Heide (Hg.): Massenphänomen Arbeitssucht – historische Hintergründe und aktuelle Entwicklung einer neuen Volkskrankheit, Atlantik, Bremen 2002,ISBN 3-926529-36-9

Weblinks

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