- World Conference of Religions for Peace
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Religions for Peace (RfP), auch bekannt als World Conference of Religions for Peace (WCRP), ist eine internationale Nichtregierungsorganisation mit Hauptsitz in New York, die sich zum Ziel gesetzt hat, durch Interreligiösen Dialog Friedensarbeit zu leisten. Seit ihren Anfängen im Jahr 1961 hat sie acht weltweite Konferenzen der Religionsvertreter organisiert und ist heute in über 70 Ländern vernetzt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Unter dem Eindruck der zerstörerischen Gewalt des Zweiten Weltkriegs und der atomaren Bedrohung im Kalten Krieg begannen Vertreter verschiedener Weltreligionen im Jahr 1961, ein „Gipfeltreffen“ der Religionsvertreter vorzubereiten, um so die Anhänger möglichst vieler Religionen zu gemeinsamen Aktionen für den Frieden zu mobilisieren. Diese erste „Weltkonferenz“ fand vom 16. bis 21. Oktober 1970 in Kyoto statt und führte zur formalen Gründung von Religions for Peace als eigenständiger Organisation.[1]
In Abständen von etwa fünf Jahren wurden seitdem sieben weitere Weltkonferenzen an verschiedenen Orten abgehalten, zuletzt 2006 wieder in Kyoto. Darüber hinaus wurden zahlreiche Zweigorganisationen auf internationaler, nationaler und lokaler Ebene gegründet.
RfP in Deutschland
1988 entstand die erste deutsche WCRP-Gruppe in Mainz.[2] Inzwischen sind unter der Dachorganisation RfP Deutschland dreizehn Ortsgruppen vernetzt: Aachen, Bamberg, Berlin, Hannover, Kassel, Köln/Bonn, München, Nürnberg, Osnabrück, Regensburg, Rhein-Main, Stuttgart, Witten.[3]
Ziele und Aktivitäten
Die Zielvorgaben werden in der Satzung von RfP Deutschland folgendermaßen formuliert: "'Religions for Peace/WCRP-Deutschland' lädt Menschen aller Religionen ein, sich gemeinsam auf der Grundlage der Friedenswerte ihrer Religion für den Frieden einzusetzen. (...) 'Religions for Peace/WCRP-Deutschland' will die Bedeutung der Religionen bewusst machen, besonders im Hinblick auf Frieden, gegenseitiges Verstehen, Gerechtigkeit und Ökologie."[3]
Der Schwerpunkt des interreligiösen Dialogs liegt bei RfP also weniger im Bereich der theologischen Wahrheitsfindung als im Bereich der praktisch-ethischen Handelns. Durch Treffen von Religionsvertretern und engagierten Gläubigen aus möglichst vielen verschiedenen Religionsgemeinschaften soll eine Vertrauensbasis geschaffen werden, um Probleme gemeinsam bewältigen und auch im Konfliktfall gemeinsam reagieren zu können.
Weltweit arbeitet RfP in Krisenregionen (Irak, Sri Lanka, Sudan, Israel/Palästina, Korea u. a.) gemeinsam mit lokalen Religionsvertretern an Konfliktlösungen und gewaltpräventiven Maßnahmen mit.
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. RfP-Homepage international, abgerufen 12. Februar 2008.
- ↑ Vgl. Infoblatt RfP Deutschland, abgerufen 12. Februar 2008.
- ↑ a b Homepage Religions for Peace/WCRP-Deutschland, abgerufen 12. Februar 2008.
Literatur
- Günther Gebhardt: Zum Frieden bewegen. Friedenserziehung in religiösen Friedensbewegungen, Hamburg 1994, ISBN 3-923002-72-6.
- Norbert Klaes: Erfahrungen in der "Weltkonferenz der Religionen für den Frieden" (WCRP). In: Anton Peter (Hrsg.): Christlicher Glaube in multireligiöser Gesellschaft (Neue Zeitschrift für Missionswissenschaft 44). Immensee 1996, S. 91-108, ISBN 3-85824-078-8.
Weblinks
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