- Wyludda
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Ilke Wyludda (* 28. März 1969 in Leipzig), ist eine ehemalige deutsche Diskuswerferin und Olympiasiegerin.
Von den 1980er Jahren bis zum Ende des 20. Jahrhunderts gehörte sie zur Weltspitze, wobei sie bis zu deren Ende für die DDR startete.
Ilke Wyludda betrieb zunächst neben dem Diskuswerfen auch das Kugelstoßen und gewann 1985 bei der Junioren-Europameisterschaft in Cottbus neben dem Titel im Diskuswerfen auch die Silbermedaille im Kugelstoßen. Ihre 1986 aufgestellten Jugend-Bestleistungen (Kugel: 19,08 m, 9. August 1986 in Karl-Marx-Stadt; Diskus: 65,86 m, 1. August 1986 in Neubrandenburg) sind mit Stand Saisonende 2005 gültige Jugendweltrekorde.
Später konzentrierte sie sich auf das Diskuswerfen. In einem inoffiziellen Qualifikationswettkampf der DDR-Spitze erzielte sie mit 75,36 Metern die drittbeste je erzielte Weite (Stand: Saisonende 2005), verlor aber gegen die spätere Olympiasiegerin Martina Hellmann und verpasste damit auch die Olympiateilnahme in Seoul 1988. Ihre im gleichen Sommer erzielte Weite von 74,40 Meter (13. September 1988 in Berlin) ist mit Stand Saisonende 2005 gültiger Juniorenweltrekord.
Ab 1989 bestimmte sie mit Siegen im Welt- und Europacup und bei der Europameisterschaft die Weltspitze mit. Nach einem Einbruch bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona (Platz 9) und Verletzungen begann 1994 eine neue Erfolgsserie, die nach ihrem Olympiasieg 1996 durch eine neuerliche lange Verletzungspause beendet wurde, wodurch sie in der Saison 1997 ganz ausfiel. Danach gelang ihr ein Comeback, allerdings ohne Medaillenränge bei internationalen Höhepunkten.
Ilke Wyludda startete in der DDR-Zeit für den SC Chemie Halle (später in SV Halle umbenannt), später für den LAC Chemnitz. Sie trainierte zunächst bei Siegfried Eichfeld, später bei Gerhard Böttcher. In ihrer aktiven Zeit war sie 1,85 Meter groß und wog 97 kg. Nach ihrer Sportlerkarriere wurde sie Physiotherapeutin.
Erfolge im einzelnen
(Teilnahme im Diskuswerfen, sofern nicht anders angegeben)
- 1985, Junioren-Europameisterschaft: Platz 1 im Diskuswerfen (57,38), Platz 2 im Kugelstoßen (18,11)
- 1986, Junioren-Weltmeisterschaft: Platz 1 (64,02)
- 1987, Weltmeisterschaft: Platz 4 (68,20); Junioren-Europameisterschaft: Platz 1 im Kugelstoßen (19,45), Platz 1 im Diskuswerfen (70,58)
- 1988, Junioren-Weltmeisterschaft: Platz 1 (68,24)
- 1989, Welt- und Europacupfinale: jeweils Platz 1 (Weltcup: 71,54; Europacup: 73,04)
- 1990, Europameisterschaft: Platz 1 (66,80 - 67,62 - 65,50 - 66,44 - 65,68 - 68,46)
- 1991, Weltmeisterschaft: Platz 2; Europacupfinale: Platz 1 (68,82)
- 1992, Olympische Spiele: Platz 9
- 1993, Weltmeisterschaft: Platz 11
- 1994, Europameisterschaft: Platz 1; Weltcup-Finale: Platz 1 (65,30), Europacup-Finale: Platz 1 (68,36)
- 1995, Weltmeisterschaft: Platz 2, Europacup-Finale: Platz 2 (66,04)
- 1996, Olympische Spiele: Platz 1 (69,66); Europacupfinale: Platz 1 (65,66)
- 1998, Europameisterschaft: Platz 6
- 2000, Olympische Spiele: Platz 7 (63,16); Europacup-Finale: Platz 1 (62,45)
Weblinks
Olympiasiegerinnen im Diskuswurf1928: Halina Konopacka | 1932: Lillian Copeland | 1936: Gisela Mauermayer | 1948: Micheline Ostermeyer | 1952: Nina Romaschkowa | 1956: Olga Fikotová | 1960: Nina Romaschkowa | 1964: Tamara Press | 1968: Lia Manoliu | 1972: Faina Melnik | 1976: Evelin Schlaak | 1980: Evelin Jahl | 1984: Ria Stalman | 1988: Martina Hellmann | 1992: Maritza Martén | 1996: Ilke Wyludda | 2000: Elina Swerawa | 2004: Natalja Sadowa | 2008: Stephanie Brown Trafton
Europameisterinnen im Diskuswurf1938: Gisela Mauermayer | 1946: Nina Dumbadse | 1950: Nina Dumbadse | 1954: Nina Romaschkowa | 1958: Tamara Press | 1962: Tamara Press | 1966: Christine Spielberg | 1969: Tamara Danilowa | 1971: Faina Melnik | 1974: Faina Melnik | 1978: Evelin Jahl | 1982: Zwetanka Christowa | 1986: Diana Sachse | 1990: Ilke Wyludda | 1994: Ilke Wyludda | 1998: Franka Dietzsch | 2002: Ekaterini Vongoli | 2006: Darja Pischtschalnikowa
Personendaten NAME Wyludda, Ilke KURZBESCHREIBUNG deutsche Diskuswerferin und Olympiasiegerin GEBURTSDATUM 28. März 1969 GEBURTSORT Leipzig
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