- Bell Telephone Laboratories
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Bell Laboratories bzw. Bell Labs (Ältere Bezeichnung BTL, Bell Telephone Laboratories Inc.) ist Teil der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Alcatel-Lucent. Der Hauptsitz der Bell Labs ist in Murray Hill, New Jersey in den Vereinigten Staaten. Die Bell Labs betreiben mehrere Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen weltweit.
Die Bell Labs sind organisatorisch in drei Divisionen eingeteilt: Forschung, Systemtechnik und Entwicklung.
In der Forschung gewann man grundlegende Erkenntnisse für die Telekommunikation aus den Bereichen Mathematik, Physik, Materialforschung und Informatik.
Die Systemtechnik beschäftigte sich mit den hoch komplexen Systemen, aus denen die Telekommunikationsnetze gebildet waren.
In der Entwicklung, der größten Division, wurde die Hard- und Software entwickelt, mit der das Telekommunikationsnetz des Bell-Systems aufgebaut wurde.
Geschichte
Die Bell Telephone Laboratories Inc. wurde 1925 durch Walter Gifford (später Präsident von AT&T) als separate Einheit für die Forschungs- und Entwicklungsarbeit von Western Electric gegründet. Erster Präsident wurde Frank B. Jewett. Anteilseigner waren zu gleichen Teilen Western Electric und AT&T. Die Hauptaufgabe bestand im Entwickeln von Vermittlungsstellen für Western Electric, die an Firmen verkauft wurden, die das Bell Telephone System einsetzten. Aber auch militärische Projekte, wie zum Beispiel der Bau der Rakete Nike wurden unterstützt.
Meilensteine
- 1926 Nachweis der Diffraktion von Elektronen an Kristallen durch Clinton Davisson und Lester Germer. Davisson erhielt dafür 1937 den Nobelpreis für Physik.
- 1932 entdeckte Karl Guthe Jansky, dass aus der Mitte unserer Galaxie Radiowellen emittiert wurden, während er nach den Ursachen des Rauschens bei Langstrecken-Funkverbindungen forschte - dies war der Beginn der Radioastronomie.
- Der erste funktionierende Transistor wurde 1947 in der von John R. Pierce geführten Forschungsgruppe in den Bell Laboratories gebaut und von ihm so getauft. Die Wissenschaftler John Bardeen, William Bradford Shockley, und Walter Houser Brattain erhielten dafür den Physik-Nobelpreis von 1956.
- Claude Shannon, Mathematiker an den Bell Labs, veröffentlichte 1948 "Die mathematische Theorie der Kommunikation" im Bell System Technical Journal, wobei er sich auf frühere Erkenntnisse von Harry Nyquist und Ralph Hartley auf dem Gebiet der Informationstheorie stützte.
- Daryl Chapin, Calvin Fuller und Gerald Pearson entwickelten 1953 (1954 veröffentlicht) und produzierten an den Bell Labs die ersten technisch interessanten Silizium-Solarzellen mit über 4 % Wirkungsgrad (eine hatte sogar 6 % Wirkungsgrad). Sie bauten dabei auf vielen neuen Entwicklungen der vergangenen Jahre auf.
- 1957 entwickelte Max V. Mathews die erste Version seines MUSIC-N-Programms zur Komposition von Computermusik.
- 1962 erfanden Gerhard M. Sessler und James Edward Maceon West das Elektret-Mikrofon.
- Außerdem waren die Bell Labs der Ursprung des Unix-Betriebssystems und der Programmiersprache C, entwickelt von Brian Kernighan, Dennis Ritchie, und Ken Thompson in den frühen 1970ern, sowie dessen objektorientierter Erweiterung C++ von Bjarne Stroustrup in den 1980ern.
1996 gliederte AT&T die Bell Labs, zusammen mit dem größten Teil der Geräteherstellung, in das neue Unternehmen Lucent Technologies aus. AT&T behielt eine kleinere Anzahl Forscher, aus denen die AT&T Laboratories gebildet wurden.
2002 wurde Jan Hendrik Schön, ein deutscher Physiker, von den Bell Labs entlassen, nachdem in 16 von ihm publizierten Fachartikeln gefälschte Daten gefunden wurden. Andere Wissenschaftler konnten seine als sensationell gefeierten Ergebnisse, u.a. auf dem Gebiet von Mikrotransistoren und Supraleitung, nicht reproduzieren.
Weblinks
- Homepage der Bell Labs (englisch)
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