- Wörrstadt
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Wappen Deutschlandkarte 49.8383333333338.1158333333333210Koordinaten: 49° 50′ N, 8° 7′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Alzey-Worms Verbandsgemeinde: Wörrstadt Höhe: 210 m ü. NN Fläche: 16,75 km² Einwohner: 7.640 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 456 Einwohner je km² Postleitzahl: 55286 Vorwahl: 06732 Kfz-Kennzeichen: AZ Gemeindeschlüssel: 07 3 31 073 Stadtgliederung: Stadt und 1 Stadtteil Adresse der
Stadtverwaltung:Pariser Straße 75
55286 WörrstadtWebpräsenz: Stadtbürgermeister: Ingo Kleinfelder (SPD) Lage der Stadt Wörrstadt im Landkreis Alzey-Worms Wörrstadt ist eine Stadt in Rheinland-Pfalz und Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung Wörrstadt. Sie liegt in Rheinhessen im Landkreis Alzey-Worms am nordwestlichen Rand der Oberrheinischen Tiefebene. Zu Wörrstadt gehört der Stadtteil Rommersheim.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Wörrstadt ist von der typischen rheinhessischen Kulturlandschaft umgeben: In den Gunsträumen wird intensiver Weinbau betrieben, in den weniger gut exponierten Lagen Ackerbau. Die rheinhessische Landschaft ist weitgehend ausgeräumt und die natürliche Vegetation ist kaum bis gar nicht vorhanden. Wörrstadt bietet hier für Rheinhessen eine Besonderheit: Mit dem Neuborn verfügt die Stadt über eines der wenigen Waldgebiete der Region. In diesem Waldgebiet existieren viele natürliche Quellen, deren Wasser das Schwimmbad der Verbandsgemeinde, das Neubornbad, speist. Durch Wörrstadt fließt der Mühlbach.
Wörrstadt liegt auf einer Erhebung, wodurch sich reizvolle und für Rheinhessen beachtliche Fernblicke ermöglichen. Von Wörrstadt aus ist der Donnersberg, der Wißberg sowie der Große Feldberg im Taunus zu sehen. Bei gutem Wetter ist auch die Skyline von Frankfurt am Main von einigen Punkten in der Gemarkung zu sehen.
Der Stadtteil Rommersheim, ehemals Eichloch, liegt in einer Senke und schmiegt sich eindrucksvoll in die Kulturlandschaft ein. Aus der Gemarkung Rommersheim kann man schöne Blicke auf den Wißberg und in Richtung Bad Kreuznach genießen.
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 567 mm. Die Niederschläge sind niedrig. Sie liegen im unteren Viertel der in Deutschland erfassten Werte. An 14 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Januar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 2 mal mehr Niederschläge als im Januar. Die Niederschläge variieren mäßig. An 49 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Nachbargemeinden
- Saulheim
- Sulzheim
- Gabsheim
- Udenheim
- Schornsheim
- Armsheim
- Gau-Weinheim
- Wallertheim
- Rommersheim (Stadtteil)
- Partenheim
- Spiesheim
- Ensheim
- Vendersheim
Geschichte
Wörrstadt wurde 772 erstmals urkundlich erwähnt, Rommersheim im Jahr 824, dessen Name bis 1931 Eichloch war. Am 7. November 1970 wurde Rommersheim nach Wörrstadt eingemeindet.[2]
Um 1100 wurde die evangelische Kirche Laurentiuskirche (Wörrstadt) als Wehrkirche erbaut. Es gab im 8. Jahrhundert schon eine frühere Kirche. Die zweite Kirche ist um etwa 1600 durch einen Blitzeinschlag abgebrannt und wurde neu aufgebaut. Die vorherige Kirche war zwar höher, doch trotzdem ist die Kirche das höchste Gebäude der Stadt. Man kann sie bei dem Vorbeifahren von der Bundesstraße 420 aus sehen. Die katholische Kirche wurde im 18. Jahrhundert erbaut und steht neben der ev. Kirche. Die Rommersheimer Kirche wurde zwischen 1733 und 1751 erbaut. Das alte Kruzifix lässt auf eine sehr alte Kirche schließen.
Am 4. September 2009 wurde Wörrstadt durch Ministerpräsident Kurt Beck das Stadtrecht verliehen.[3]
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat in Wörrstadt besteht aus 24 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:[4]
SPD CDU GRÜNE BfW FWG Gesamt 2009 11 7 2 2 2 24 Sitze Orts- bzw. Stadtbürgermeister
- Günter Helmus – SPD (1983–2004)
- Ingo Kleinfelder – SPD (2004–heute) (seit 2009 Stadtbürgermeister)
Partnerstadt
Seit 1986 pflegt Wörrstadt partnerschaftliche Beziehungen zu Arnay-le-Duc in Frankreich.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kultur und Musik
- Kulturkreis Wörrstadt e. V., gegründet 1979; aktiv mit 15-20 Veranstaltungen pro Jahr, Theater, Konzerte, Vorträge
- Jazz-Club Rheinhessen e. V., gegründet 1986; veranstaltet fünf bis sechs Konzerte im Jahr, teils mit internationalen Jazzgrößen
- Neuborn Open Air Festival (Metal/Rock Open Air)
- mehrere Gesangsvereine
- Gesangverein Liederkranz e. V. Wörrstadt
- Gesangverein Sängerbund e. V. Wörrstadt
- Gesangverein WÖ-Rommersheim
Bauwerke
- Gebäude der ehemaligen Thurn-und-Taxis-Post
- Laurentiuskirche (Wörrstadt) mit Stumm-Orgel aus dem Jahr 1759
- Neunröhrenbrunnen, erbaut 1608, renoviert 1930. Hier entspringt der Mühlbach.
- Ulmengraben, Reste der ehemaligen Befestigungsanlage
- Rathaus von Rommersheim, erbaut um 1600. Rommersheim ist heute Stadtteil von Wörrstadt
- Tagelöhnerhaus, ein historisches Wohnhaus der damaligen Unterschicht.
- Schillerdenkmal in der Nähe des Friedhofes
- Schmiedbrunnen im Stadtkern
- Fünf Windkraftanlagen vom Typ E-82 mit je einer Nabenhöhe von 138 Metern. Die Rotorblätter erreichen eine Höhe von 179 m. 5 weitere Windkraftanlagen vom gleichen Typ haben eine Nabenhöhe von ebenfalls 138 Metern.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Wörrstadt
Sport
- Fußballclub Wörrstadt 06 e. V.
- Turn- und Sportverein Wörrstadt e. V. 1847 (Deutscher Fußballmeister der Frauen 1974)
- Radfahrerverein Wörrstadt 1899 e. V. (dreimaliger BDR-Goldpokalgewinner; mehrfacher Deutscher- und Europameister im Kunstradfahren)
- Tischtennis-Club Wörrstadt
- Judo Club Wörrstadt e. V.
- Wörrstädter Schachverein
Sportstätten
- Großsporthalle (IGS)
- Trainingshalle (IGS)
- Radsporthalle
- Schießsportanlage „Im Neuborn“
- Fußballplatz „Am Neuborn“
- Tennisplätze „Am Schwimmbad“
- Gemeindehalle an der Jahnstraße
- Freibad
- Skateanlage für Jugendliche am Neubornsportplatz
Freizeitangebote
- Das Neubornbad liegt in ruhiger Lage, eingebettet in einer Talmulde und umgeben von Wiesen und Weinbergen, zwischen Wörrstadt und dem Stadtteil Rommersheim. Gespeist wird das Freibad mit Wasser aus der Neubornquelle. Eine Solaranlage erwärmt das kalte Quellwasser.
- In der Umgebung von Wörrstadt sind viele ausgewiesene Radwege zu finden, die an ein umfangreiches Wegenetz angeschlossen sind.
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
Der Hauptwirtschaftszweig Wörrstadts ist der Weinbau.
- Drei Gewerbegebiete sind ausgewiesen, zwei davon direkt an der Bundesautobahn 63
- Ende 2003 zählte Wörrstadt 711 Gerwerbebetriebe.
- An Einkaufsmöglichkeiten bietet Wörrstadt für seine Größe ein übermäßiges Angebot.
- Ein Sonderförderungsgebiet Solarpark ist ausgewiesen. Dort befindet sich ein 17,3 ha großes Solarkraftwerk[5]
Im ersten Halbjahr 2008 entstand im Industriegebiet in der Nähe der Autobahn die neue Unternehmenszentrale des Alternativenergieerzeugers juwi. Das Unternehmen hatte zuvor in Bolanden und in Mainz seinen Sitz, doch Mitte Juli 2008 wurde die neue Zentrale in Wörrstadt bezogen. Mit rund 1000 Mitarbeitern ist juwi[6] inzwischen einer der größten Arbeitgeber in der Umgebung. Die Pfeiler des Unternehmens sind Windenergie, Solarenergie und Bioenergie.
Weinbau
Der Weinbau hat in der Stadt eine lange Tradition und wird in den Weingütern von Generation zu Generation weitergegeben. Sämtliche Weingüter in der Stadt sind seit mehreren Generationen im Familienbesitz. Die Rebfläche in der Stadt gliedert sich in die beiden Weinlagen Kachelberg und Rheingrafenberg. In Wörrstadt sind die rheinhessisch typischen Bodenarten Kalkstein, Löss und Lehm vertreten.
Verkehr
Wörrstadt liegt am Schnittpunkt der Bundesstraßen 420 und 271, zweier wichtiger regionaler Verkehrsachsen. Die Stadt verfügt ferner über eine Abfahrt an der Bundesautobahn 63, über die man die umliegenden mittleren und großen Zentren, wie Alzey, Worms, Mainz, Kaiserslautern und Frankfurt sehr gut erreichen kann. Die Distanz zum wichtigsten Verkehrsknotenpunkt Deutschlands, dem Flughafen Frankfurt am Main, beträgt via Straße rund 45 km. In wenigen Kilometern Entfernung von der Stadt liegt das Alzeyer Kreuz, der Kreuzungspunkt der Bundesautobahnen 61 (Koblenz–Ludwigshafen) und 63 (Kaiserslautern–Mainz). Die Pariser Straße führt durch Wörrstadt.
Über die Zugstrecke von Alzey nach Mainz, die im Rheinland-Pfalz-Takt betrieben wird, erreicht man vom Bahnhof Wörrstadt aus Mainz in rund einer halben Stunde. Der Flughafen Frankfurt am Main ist via Mainz in rund einer Stunde und die Innenstadt von Frankfurt in rund 75 Minuten erreichbar. Am Wochenende sowie an Feiertagen sind Fahrten mit dem Elsass-Express nach Wissembourg möglich.
Der Durchgangsbahnhof der Kategorie 5 wurde von früher zwei auf heute nur noch ein Gleis zurückgebaut. Er liegt mit 49° 50′ 45,8″ N, 8° 6′ 53,9″ O49.846058.11496 am Stadtrand. Das Bahnhofsgebäude wurde um 1950 erbaut und dient mittlerweile auch als Mietwohnung. Es stehen reservierbare Fahrradstellplätze zur Verfügung.
Öffentliche Einrichtungen
- Verbandsgemeindeverwaltung Wörrstadt
- Technisches Hilfswerk – Ortsverband
- Freiwillige Feuerwehr Wörrstadt
- Katholische öffentliche Bücherei Wörrstadt
Bildung
In Wörrstadt gibt es mehrere Kindergärten und je eine Grundschule, Hauptschule (seit 2009 Realschule plus), Realschule und Integrierte Gesamtschule.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Adam Elsheimer, ein Maler des 17. Jahrhunderts, stammt aus Wörrstadt. Nach ihm ist die Adam-Elsheimer-Straße benannt. Seine Eltern wanderten nach Frankfurt aus, so bleibt umstritten, ob Elsheimer in Wörrstadt oder Frankfurt geboren wurde.
- Karl Behlen (1811–1874), ehemaliger liberaler Abgeordneter der 2. Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen
- Karl Göttelmann (1858–1928), Nationalökonom und Politiker
- Hanns Wilhelm Eppelsheimer (1890–1972), Bibliothekar und Literaturwissenschaftler
- Mathias Schüz (* 1956), Dozent
- Eugen Salomon (1888–1942), Mitbegründer und erster Vorsitzender des FSV Mainz 05, geboren in Wörrstadt als Sohn des Tapezierers Moritz Salomon und dessen Frau Fanny, im November 1942 nach Auschwitz deportiert, wo er am 14. November 1942 von den Nazis ermordet wurde
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- In Wörrstadt lebte der Geologe und Impaktforscher Dr. Günther Graup († 2006), der sich unter anderem bei der Erforschung des Nördlinger Ries einen Namen gemacht hatte. Durch seine bahnbrechenden Arbeiten konnte das Ries-Ereignis besser verstanden werden. Ebenso war er am Apollo-Programm beteiligt und hat mehrere Mondproben (Apollo 14 und Apollo 16) untersucht.
Weblinks
Commons: Wörrstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Verbandsgemeinde Wörrstadt
- Internetpräsenz der Stadt Wörrstadt
- regionalgeschichte.net Internetportal für regionale und lokale Geschichte, Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e. V.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 202 (PDF)
- ↑ Rheinböllen und Wörrstadt dürfen sich künftig „Stadt“ nennen
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Stadtrat
- ↑ juwi baut neues Photovoltaik-Kraftwerk – In Wörrstadt entsteht größtes Solarkraftwerk im Südwesten in der Allgemeinen Zeitung vom 23. Juli 2008
- ↑ JUWI im Netz
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