- Wörth (Rhein)
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Germersheim Höhe: 104 m ü. NN Fläche: 131,64 km² Einwohner: 17.450 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 133 Einwohner je km² Postleitzahlen: 76730–76744 Vorwahlen: 07271 (Wörth am Rhein)
07277 (Wörth-Büchelberg)
06340 (Wörth-Schaidt)Kfz-Kennzeichen: GER Gemeindeschlüssel: 07 3 34 501 LOCODE: DE WOE Stadtgliederung: 4 Ortsbezirke Adresse der Stadtverwaltung: Mozartstraße 2
76744 WörthWebpräsenz: Stadtbürgermeister: Harald Seiter (CDU) Lage der Stadt Wörth am Rhein im Landkreis Germersheim Wörth am Rhein ist eine Stadt mit rund 17.500 Einwohnern im Südosten von Rheinland-Pfalz. Sie liegt gegenüber von Karlsruhe am linken Rheinufer. Die Ansiedlung eines Mercedes-Benz-LKW-Montagewerks, dem größten LKW-Montagewerk Europas, und einer Raffinerie in den 1960er Jahren führte dazu, dass die Einwohnerzahl von etwa 3500 im Jahr 1960 auf 9000 Mitte der 1970er Jahre stieg. Große Wohngebiete und ein neues Zentrum auf dem Dorschberg entstanden in der Folge der Industrieansiedlung. Seit 1977 trägt Wörth die Bezeichnung "Stadt".
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Den größten Teil des Stadtgebiets nimmt der Bienwald, ein großes Waldgebiet, ein. Im Osten bildet der Rhein die Stadtgrenze, im Westen die Grenze zum Landkreis Südliche Weinstraße. Direkt am Rhein liegt Maximiliansau. Am Ostrand des Bienwaldes befindet sich Wörth. Büchelberg liegt in einer Rodungsinsel im Bienwald, etwa zehn Kilometer westlich von Wörth. Schaidt liegt am nördlichen Rand des Bienwaldes, etwa 15 Kilometer westlich von Wörth.
Stadtgliederung
Die Stadt gliedert sich in vier Ortsbezirke:
- Büchelberg (900 Einwohner)
- Maximiliansau (7000 Einwohner)
- Schaidt (1900 Einwohner)
- Wörth (9000 Einwohner)
Nachbargemeinden
- Karlsruhe
- Eggenstein-Leopoldshafen (Landkreis Karlsruhe)
- Berg (Pfalz), Freckenfeld, Hagenbach, Jockgrim, Kandel, Minfeld, Neupotz, Scheibenhardt und Vollmersweiler (Landkreis Germersheim)
- Steinfeld (Landkreis Südliche Weinstraße)
Geschichte
Religionen
2007 waren 46,8 Prozent der Einwohner katholisch und 26 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[1]
Eingemeindungen
1979 wurde die 1972 gebildete Verbandsgemeinde Wörth aufgelöst, am 9. Juni 1979 die Gemeinde Büchelberg und am 10. Juni 1979 die Gemeinden Schaidt und Maximiliansau nach Wörth am Rhein eingemeindet sowie ein Gebietsteil mit 60 Einwohnern von Wörth am Rhein nach Scheibenhardt umgemeindet. Wörth am Rhein ist seitdem verbandsfreie Stadt.
Einwohnerentwicklung
Die Industrieansiedlung in den 1960er Jahren führte dazu, dass die Einwohnerzahl Wörths von rund 3500 Anfang der 1960er Jahre auf mehr als 9000 im Jahr 1980 stieg. In Wörth entstand − ab den 1960er Jahren durch die Industrieansiedlung beflügelt − westlich des Altortes ein neuer Ortsteil („Dorschberg“) mit einer neuen Ortsmitte, mit neuem Rathaus, Schulen, Kirchen, Geschäften und Sportanlagen. Mit den Eingemeindungen 1979 stieg die Einwohnerzahl der Gesamtstadt auf rund 18.000.
Politik
1972 bildeten die Gemeinden Wörth, Maximiliansau, Schaidt und Büchelberg die Verbandsgemeinde Wörth. Erster Bürgermeister wurde in Personalunion der Bürgermeister von Wörth, Karl-Josef Stöffler. 1979 wurde aus der Verbandsgemeinde eine verbandsfreie Stadt, in der vier Ortsbezirke anstelle der vorher bestehenden Ortsgemeinden eingerichtet wurden.
Stadtrat
Die 32 Sitze im Stadtrat verteilen sich seit 2004 wie folgt: CDU 17 Sitze, SPD 10 Sitze, GRÜNE 3 Sitze, FDP 2 Sitze.
Seit 1999 hat die CDU im Stadtrat eine absolute Mehrheit. Von 1989 bis 1994 hatte es eine große Koalition gegeben, von 1994 bis 1999 eine Koalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FWG.
Bürgermeister
- 1960–1980: Karl-Josef Stöffler (CDU)
- seit 1980: Harald Seiter (CDU)
Ortsvorsteher des Ortsbezirks Wörth am Rhein
- 1979–1984: Günter Klein (CDU)
- 1984–1986: Gerhard Bold (CDU)
- 1986–1989: Rolf Bähr (CDU)
- 1989–2004: Günther Tröscher (SPD)
- seit 2004: Roland Heilmann (SPD)
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: In Blau ein gestürzter goldener Anker mit einem darumgeschlungenen schwarzen Zeichen in Form eines links unten mit einem Beistrich versehenen S und beseitet rechts von einem goldenen Gänsefuß, links von einer bewurzelten goldenen Buche.
Es wurde 1981 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt und zeigt die vier Hauptelemente der historischen Wappen von Wörth (Anker), Büchelberg (Buche), Pfortz/Maximiliansau (S) und Schaidt (Gänsefuß).[2]
Städtepartnerschaften
- Ortsbezirk Maximiliansau: Cany-Barville (Frankreich)
- Ortsbezirk Schaidt: Geltendorf (Bayern)
- Stadt Wörth am Rhein: Drezdenko (Polen)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater und Kino
- Festhalle mit gut 700 Plätzen, in der regelmäßig auch Gastspiele von Theatern stattfinden.
- Tullahalle - verschiedene kulturelle Veranstaltungen
- Bienwaldhalle
Museen
- Heinrich von Zügel-Gedächtnisgalerie im Alten Rathaus (Ortsteil Wörth)
- Viehstrich-Museum (Heimatmuseum) im Ortsteil Schaidt
Bauwerke
- Kirche St. Leo in Schaidt
- Skulpturengarten 2000 im Bürgerpark von Wörth
Sport
In Wörth gibt es den Badepark, eine große Schwimmbadanlage, sowie ein Stadion. In Schaidt existiert ein Sportzentrum mit einem DFB-Fußballstützpunkt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Größter Arbeitgeber der Stadt ist die Automobilindustrie mit dem größten LKW-Montagewerk Europas. 1963 siedelte sich die damalige Daimler-Benz AG in Wörth mit einem Werk an, welches schließlich zu einem LKW-Montagewerk ausgebaut wurde.
Auf dem Gelände der ehemaligen Raffinerie und nahe dem Hafen wird derzeit ein neues Industriegelände erschlossen.
Verkehr
Auf der Straße:
Am "Wörther Kreuz" treffen sich die Bundesautobahn 65 aus Richtung Neustadt an der Weinstraße und die Bundesstraßen B 9 (Kranenburg - Lauterbourg) und B 10 (Lebach - Augsburg). Bei Maximiliansau befinden sich eine Straßenbrücke und eine Eisenbahnbrücke über den Rhein. (Rheinbrücke Maximiliansau/Karlsruhe).
Auf der Schiene:
Im Bahnhof Wörth treffen sich die Bahnstrecken Ludwigshafen - Lauterbourg - Strasbourg (Abschnitt Wörth - Lauterbourg: Bienwaldbahn, Abschnitt Wörth - Schifferstadt: Bahnstrecke Schifferstadt - Wörth) und Neustadt an der Weinstraße - Karlsruhe (Maximiliansbahn). An der Maximiliansbahn befindet sich der Haltepunkt Wörth Mozartstraße. Außerdem existiert eine umsteigefreie Verbindung mit der Stadtbahnlinie S5 in die Innenstadt von Karlsruhe und weiter über Pforzheim nach Bietigheim-Bissingen (siehe auch Albtal-Verkehrs-Gesellschaft). Die S5 fährt in Karlsruhe als Straßenbahn, wechselt über eine Verbindungsstrecke auf die Gleise der Deutschen Bahn und fährt als Eisenbahn bis zum Bahnhof Wörth. Von dort geht es über eine Straßenbahnstrecke durch den neuen Wörther Ortsteil Dorschberg. Diese Strecke, die bis zu dem großen Freibad Badepark führt, wurde in Abschnitten von 1996 bis 2003 gebaut. In Wörth hat die Stadtbahn sieben Haltepunkte, in Maximiliansau zwei.
Maximiliansau hat neben den Haltepunkten der Stadtbahn (Maximiliansau Eisenbahnstraße, Maximiliansau West) auch einen Haltepunkt für Regionalbahnen (Maximiliansau Im Rüsten) an der Bahnstrecke Wörth - Lauterbourg.
Schaidt liegt an der Bahnlinie Neustadt an der Weinstraße - Wissembourg. Der Ortsteil Bahnhof Schaidt gehört allerdings zur Gemeinde Steinfeld, der 1997 errichtete Bahnhaltepunkt befindet sich näher an der Ortsmitte von Schaidt.
Auf dem Wasser:
Am Hafen Wörth befinden sich Umschlaganlagen für Container, für Autos und für Papier. 2004 wurde außerdem ein Güterverkehrszentrum eröffnet. Der Hafen gilt nach Duisburg als zweitwichtigster Binnencontainerhafen Deutschlands.
Ansässige Unternehmen
1963 siedelte sich die damalige Daimler-Benz AG an und errichtete das größte Lkw-Montagewerk Europas. Es werden die Typen Unimog, Econic, Atego, Axor und Actros gefertigt. Das Werk hat etwa 9000 Mitarbeiter. Jüngste Erweiterung des Mercedes-Benz-Werks Wörth ist ein mehr als 50 Hektar großes Entwicklungs- und Versuchszentrum für Nutzfahrzeuge der Daimler AG, das 2007 in Betrieb gegangen ist.
Ab 2001 entstand auf dem Gelände der ehemaligen Raffinerie (1996 geschlossen) die Papierfabrik Palm mit der weltgrößten Papiermaschine. Ab 2006 wurde ein Wellpappenwerk bei der Papierfabrik errichtet. Die Installation der Wellpappanlage begann im November 2006. Die Anlage ging Ende Februar 2007 in Betrieb. Außerdem entstand ein Kraftwerk auf dem Werksgelände.
Der Automobilzulieferer Faurecia produziert in Wörth auf dem Gelände der Daimler AG Kunststoffteile, beispielsweise Armaturenbretter für verschiedene Autohersteller. Harman/Becker stellt in Schaidt Autoradios und Navigationssysteme her. Außerdem existieren mehrere Automobilzulieferer und Speditionen und ein größerer Metall verarbeitender Betrieb.
Bildung
In der Stadt befinden sich neben Kindergärten und Grundschulen auch ein Gymnasium (Europa-Gymnasium), eine Regionale Schule, eine Berufsbildende Schule und eine Schule für Lernbehinderte Schüler (Bienwaldschule).
Weitere Einrichtungen der Aus- und Weiterbildung sind das CJD Maximiliansau und das Institut für Bildungsförderung Wörth.
Gewerbevereine
In den Ortsbezirken Wörth, Maximiliansau und Schaidt gibt es jeweils Gewerbevereine. Der größte Gewerbeverein hat seinen Sitz in „Alt-Wörth“. Insgesamt haben sich in den drei Gewerbevereinen fast 200 Einzelhändler, Gewerbetreibende und Selbstständige zusammengeschlossen.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Max Bergmann, Maler
- Dr. Hans Mohr, Leiter der Hafenbetriebe Rheinland-Pfalz
- Karl-Josef Stöffler (* 1915, † 1995), Bürgermeister von 1960 bis 1980
- Heinrich von Zügel (* 1850, † 1941), Maler
Söhne und Töchter der Stadt
- Ludwig Damminger (1913-1981), Fußballspieler
Einzelnachweise
- ↑ KommWis, Stand: 30.11.2007
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3
Literatur
- Norbert Bartsch und Ernst Röhrig: Der Stadtwald von Wörth am Rhein. Waldgeschichte, gegenwärtiger Zustand, Vegetationseinheiten und Bestandsformen, Hinweise für die Waldbehandlung. Mitteilungen der Landesforstverwaltung Rheinland-Pfalz, Nr. 11. Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und Forsten, Mainz 1993
Weblinks
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