Wüsten-Konvention

Wüsten-Konvention
Wüstenbildungsgefahr

Das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (englisch: United Nations Convention to Combat Desertification, UNCCD) ist ein multilaterales Umweltabkommen von 1994 zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung von Wüsten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Auf der Konferenz der Vereinten Nationen über Desertifikation im Jahr 1977 wurde der Plan of Action to Combat Desertification beschlossen, der allerdings bis 1991 keine zufriedenstellenden Wirkungen zeigte. Daher wurde das Thema auf der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (UNCED) erneut behandelt und ein erneuter Anlauf empfohlen, der die nachhaltige Entwicklung auf Gemeindeebene fördern sollte. Daraufhin wurde durch ein internationales Komitee ein Konventionstext ausgearbeitet, der 1994 in Paris beschlossen und den Regierungen zur Ratifizierung vorgelegt wurde. Nach der Ratifizierung durch den fünfzigsten Staat trat das Abkommen am 26. Dezember 1996 in Kraft und wurde bis Anfang Juli 2007 von Botschafter Hama Arba Diallo (Burkina Faso) geleitet. Seitdem gab es zunächst jährliche Vertragsstaatenkonferenzen (COP-Conference of the Parties), seit 2001 finden diese Konferenzen in zweijährigem Abstand statt.

Bisherige Orte der Vertragsstaatenkonferenzen:

COP-1: Rom, Italien, 1997

COP-2: Dakar, Senegal, 1998

COP-3: Recife, Brasilien, 1999

COP-4: Bonn, Deutschland, 2000

COP-5: Genf, Schweiz, 2001

COP-6: Havana, Kuba, 2003

COP-7: Nairobi, Kenia, 2005

COP-8: Madrid, Spanien, 2007

Seit Januar 1999 hat die UNCCD ein Sekretariat mit festem Sitz in Bonn, das für die Vorbereitung der Vertragsstaatenkonferenzen verantwortlich ist. 191 Staaten gehörten der Konvention im April 2004 an. Anfang September 2007 wurde Luc Gnacadja (Benin) zum neuen Exekutivsekretär ernannt.

Finanzierung

Eine Briefmarke der UdSSR (1989) mit einer Kampagne zur Bekämpfung der Wüstenbildung

Die UNCCD hat im Haushaltsjahr 2003 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 1.905.653,49 € Beiträge erhalten und es wurden im gleichen Haushaltsjahr 58.162,16 € Steuererstattungen an die UNCCD gezahlt.

Projekte

Das letzte Projekt der UNCCD war ein Malwettbewerb im September 2004 während des Internationalen Begegnungsfestes, das alljährlich in Bonn stattfindet, um Kindern das Wüstenproblem näher zu bringen.

2006 ist – anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Inkrafttretens der UNCCD – das Internationale Jahr der Wüsten und Wüstenbildung.

Siehe auch

Literatur

  • Andreas Rechkemmer: Postmodern Global Governance - The United Nations Convention to Combat Desertification, Nomos Verlag, 2004, ISBN 3832910328 (englisch)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung — Das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung in den von Dürre und/oder Wüstenbildung schwer betroffenen Ländern, insbesondere in Afrika (englisch: United Nations Convention to Combat Desertification in those Countries …   Deutsch Wikipedia

  • Transnationale Umweltverschmutzung in Ostasien — Die transnationale Umweltverschmutzung in Ostasien behandelt im Allgemeinen Aspekte der Luftverschmutzung, Wasserbelastung und Bodendegradation, bei denen es sinnvoll ist, die Staaten Japan, Mongolei, Nordkorea, Republik China, Russland, Südkorea …   Deutsch Wikipedia

  • Umweltsituation in Japan — Die transnationale Umweltverschmutzung in Ostasien behandelt im Allgemeinen Aspekte der Luftverschmutzung, Wasserbelastung und Bodendegradation, bei denen es sinnvoll ist, die Staaten Japan, Mongolei, Nordkorea, Republik China, Russland, Südkorea …   Deutsch Wikipedia

  • Umweltsituation in Nordkorea — Die transnationale Umweltverschmutzung in Ostasien behandelt im Allgemeinen Aspekte der Luftverschmutzung, Wasserbelastung und Bodendegradation, bei denen es sinnvoll ist, die Staaten Japan, Mongolei, Nordkorea, Republik China, Russland, Südkorea …   Deutsch Wikipedia

  • Umweltsituation in Ostasien — Die transnationale Umweltverschmutzung in Ostasien behandelt im Allgemeinen Aspekte der Luftverschmutzung, Wasserbelastung und Bodendegradation, bei denen es sinnvoll ist, die Staaten Japan, Mongolei, Nordkorea, Republik China, Russland, Südkorea …   Deutsch Wikipedia

  • Umweltsituation in Russland — Die transnationale Umweltverschmutzung in Ostasien behandelt im Allgemeinen Aspekte der Luftverschmutzung, Wasserbelastung und Bodendegradation, bei denen es sinnvoll ist, die Staaten Japan, Mongolei, Nordkorea, Republik China, Russland, Südkorea …   Deutsch Wikipedia

  • Umweltsituation in Südkorea — Die transnationale Umweltverschmutzung in Ostasien behandelt im Allgemeinen Aspekte der Luftverschmutzung, Wasserbelastung und Bodendegradation, bei denen es sinnvoll ist, die Staaten Japan, Mongolei, Nordkorea, Republik China, Russland, Südkorea …   Deutsch Wikipedia

  • Umweltsituation in der Mongolei — Die transnationale Umweltverschmutzung in Ostasien behandelt im Allgemeinen Aspekte der Luftverschmutzung, Wasserbelastung und Bodendegradation, bei denen es sinnvoll ist, die Staaten Japan, Mongolei, Nordkorea, Republik China, Russland, Südkorea …   Deutsch Wikipedia

  • Umweltsituation in der Republik China — Die transnationale Umweltverschmutzung in Ostasien behandelt im Allgemeinen Aspekte der Luftverschmutzung, Wasserbelastung und Bodendegradation, bei denen es sinnvoll ist, die Staaten Japan, Mongolei, Nordkorea, Republik China, Russland, Südkorea …   Deutsch Wikipedia

  • Umweltsituation in der Volksrepublik China — Die transnationale Umweltverschmutzung in Ostasien behandelt im Allgemeinen Aspekte der Luftverschmutzung, Wasserbelastung und Bodendegradation, bei denen es sinnvoll ist, die Staaten Japan, Mongolei, Nordkorea, Republik China, Russland, Südkorea …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”