XENIX

XENIX
Xenix
Entwickler Microsoft, SCO
Version 2.3.4
(1991)
Abstammung \ UNIX \ UNIX System V \ Xenix
Architekturen x86
Lizenz Proprietär
Sonstiges heute SCO OpenServer
Website SCO

Xenix ist ein von Microsoft entwickelter Abkömmling des UNIX Time Sharing System Seventh Edition. Microsoft verwendete die Bezeichnung UNIX nicht, da nur das Produkt ohne die Namensrechte von AT&T lizenziert wurde. Es wurde auf Apple Lisa, DEC VAX und Intel 8086 portiert. Zu den bedeutenden OEM-Anbietern zählten Acer, Tandy und SCO (welche auch die spätere Weiterentwicklung übernahmen).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Microsoft Xenix

Ursprünglich war Microsoft XENIX eine Intel-8086-Portierung von AT&T UNIX Version 7 mit einigen BSD-Erweiterungen. Am 25. August 1980 wurde die erste Version von XENIX OS herausgegeben. Bald darauf war XENIX in verschiedenen Versionen von Herstellern erhältlich: Altos, Compaq, SCO und Tandy.

Xenix sollte nach Plänen von Microsoft damals das Standard-Betriebssystem für PCs werden. Daraus wurde jedoch nichts, da es eine Festplatte (kostete zu dieser Zeit ca. 10.000 DM) und 256 kByte RAM benötigte, die IBM PCs aber nur mit 32 bis 64 kByte RAM ausgeliefert wurden.

Mit dem Start der OS/2-Entwicklung verlor Microsoft das Interesse an Xenix.

Microsoft wird nachgesagt, das Unix-System Xenix noch im Jahr 1992 auf zahlreichen firmeninternen VAX-Minicomputern eingesetzt zu haben.

OEM-Versionen

IBM

IBM vermarktete in der Anfangszeit noch PC/ix von Interactive als UNIX-Betriebssystem für den PC. Ab 1985 gab es dann IBM PC-XENIX 1.0 für die AT-Rechner, welches noch auf XENIX System III basierte. Das später gelieferte PC-XENIX 2.0 war bereits ein XENIX System V.

Santa Cruz Operation

Die 1979 von Larry und Doug Michels gegründete Firma war der bedeutendste Lieferant und forcierte auch die technische Weiterentwicklung. Das 1983 vorgestellte SCO XENIX 5.0 basierte weitgehend auf AT&T UNIX System V Release 0 (SVR0). Im Jahr 1989 erwarb Microsoft über 20 % der Aktien an der Firma SCO.

Siemens

Das Sinix für die Intel-Plattform basierte auf Xenix.

SCO Xenix

1983 wurde das erste UNIX System für Rechner mit den Intel-Prozessoren 8086 und 8088, welches SCO XENIX System V hieß, ausgeliefert. Santa Cruz Operation portierte 1985 Xenix auf den Intel 80286 (Produktname: SCO XENIX 286) und 1987 auf den 80386 unter dem Namen SCO XENIX-386.

Die letzte Version war SCO XENIX 386 Release 2.3.4 aus dem Jahre 1991, welches nur noch für Rechner mit Intel 386 oder höher angeboten wurde – auch in einer Variante für Microchannel-Maschinen. Neben der Bourne Shell (sh) und C Shell (csh) war nun auch die Korn-Shell (ksh) enthalten. Die menügeführte Visual Shell (vsh) war für unerfahrene Benutzer gedacht. Für die Verbindung zu anderen Rechnern konnten Micnet über serielle Leitungen oder UUCP genutzt werden. Als Texteditor standen ed und vi bereit. Der Systemadministrator konnte die menügeführte Oberfläche sysadmsh zum Beispiel für die Benutzerverwaltung oder Datensicherung nutzen. Multiscreen erlaubte die Nutzung mehrerer virtueller Konsolen.

Bereits im Jahr 1989 wurde SCO Unix als Nachfolgeprodukt vorgestellt, welches abwärtskompatiblel zu XENIX war und das Gerätetreibermodell von XENIX übernahm. Die späteren auf SCO Unix aufbauenden Systemprodukte OpenDesktop und OpenServer (auch das aktuelle OpenServer 6) ermöglichen ebenfalls noch die Ausführung von alten XENIX-Programmen.

Versionsübersicht

Version Datum Beschreibung / Änderungen
MS Xenix 1980
  • Erstes Unix von Microsoft unter Lizenz von AT&T
SCO XENIX 1983
SCO XENIX System V 1984
SCO XENIX 286 1985
  • Weiterentwicklung für Intel 80286
SCO XENIX 386 Release 2.2 1986
  • Portierung von UNIX System V auf i386, damit ist XENIX System V/386 das erste 32 Bit OS für x86 Computer [1]
SCO XENIX 386 Release 2.3 1989
  • Verbesserte Hardwareunterstützung
SCO XENIX 386 Release 2.3.4 April 1991
  • Letzte veröffentlichte Version

Weitere Produkte

Die SCO Xenix Produktlinie bestand aus:

  • SCO XENIX 286/386 – Betriebssystem
  • SCO XENIX System V Development System – Entwicklungsumgebung
  • SCO XENIX System V Text Processing System – Textverarbeitung
  • SCO XENIX-NET – Microsoft Netzwerk für Xenix-Systeme
  • SCO TCP/IP – TCP/IP nur für XENIX 386 verfügbar
  • SCO NFS – NFS nur für XENIX 386 verfügbar
  • SCO uniPATH SNA-3270 – Mainframe-Konnektivität
  • SCO VP/ix – MS-DOS-Umgebung unter XENIX 386
  • SCO MultiView – Multitasking-Fensterumgebung
  • SCO Office Portfolio Suite – Anwendungspaket bestehend aus Lyrix, Professional, Integra, Manager
  • SCO FoxBASE+ – dBase-kompatibles Datenbanksystem

Microsoft lieferte die Entwicklungswerkzeuge:

Literatur

  • Martin L. Moore: Working With Xenix System V, Scott Foresman Trade 1986, ISBN 0673180808
  • Joanne Woodcock: Xenix at Work, Microsoft Press 1986, ISBN 0914845551
  • Christopher L., Mitch Waite: Inside Xenix, The Waite Group 1986, ISBN 0672224453

Einzelnachweise

  1. SCO: Milestones in The History of The SCO Group 1979 through 1999. Abgerufen am 30.Jan 2009. (englisch)

Weblinks


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