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North American XF-108 Rapier
Attrappe der North American XF-108Typ: Prototypen eines Abfangjäger Entwurfsland: Vereinigte Staaten Hersteller: North American Aviation Erstflug: Fand nie statt Indienststellung: Entwicklung 1959 abgebrochen Produktionszeit: Wurde nie produziert Stückzahl: 0 Die North American XF-108 Rapier war ein zweisitziger und überschallschneller Abfangjäger mit hoher Reichweite. Das Projekt wurde von der US-Luftwaffe im Jahr 1957 in Auftrag gegeben und noch vor dem Bau eines Prototypen Ende 1959 eingestellt.
Die Hauptaufgabe war das Abfangen feindlicher sowjetischer Langstreckenbomber über der Arktis, bevor diese in den US-amerikanischen Luftraum eindringen konnten, sowie der Begleitschutz des (ebenfalls von North American projektierten) strategischen Langstreckenbombers North American XB-70 Valkyrie.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die F-108A wurde am 6. Oktober 1955 durch die US Air Force unter dem Projekttitel LRIX (Long-Range Interceptor, Experimental – experimenteller Langstreckenabfangjäger) initiiert. Sie sollte ein technisch einfacherer Ersatz für die wegen technischer Probleme gestoppte Republic XF-103 sein.[1] Am 6. Juni 1957 wurde die Firma North American Aviation mit der Erstellung zweier Prototypen eines überschallschnellen Abfangjägers beauftragt, welche die firmeninterne Bezeichnung NA-257 bekamen. Das North American Aerospace Defense Command (NORAD) ermittelte anfangs einen Bedarf von 480 Flugzeugen.
Der abschließende Flugzeugentwurf sah einen großen Deltaflügler mit zwei General Electric J93-GE-3AR Strahltriebwerken vor, welcher für eine maximale Geschwindigkeit von 3220 km/h bei einer Dienstgipfelhöhe von 18.300 m und für eine Reichweite von 1.850 km ausgelegt war. Für die F-108A war eine Bewaffnung von drei Hughes Aircraft GAR-9 Falcon Luft-Luft-Raketen vorgesehen, welche in einem geschlossenen Waffenschacht untergebracht waren.
Im Januar 1959 wurde das erste Mock-up fertiggestellt und der Erstflug auf März 1961 projektiert. Mitte 1959 kamen jedoch aufgrund der sich verändernden Gefahrenlage und der hohen Kosten erstmalig Zweifel am Sinn des Programms auf. Als neue zentrale strategische Bedrohung durch die Sowjetunion wurde zunehmend deren umfangreiches Arsenal an Interkontinentalraketen wahrgenommen, gegen welche die Rapier nutzlos war.
Letztendlich wurde aufgrund finanzieller Erwägungen innerhalb der US-Luftwaffe der Abschreckung durch ballistische Nuklearraketen der Vorzug gegenüber der konventionellen Lösung aus XB-70 Valkyrie und F-108 Rapier gegeben. Das Projekt wurde am 23. September 1959 eingestellt.
Technische Daten
- Länge: 27,12 m
- Höhe: 6,32 m
- Spannweite: 17,50 m
- Leermasse: 23.090 kg
- Höchstabfluggewicht (MTOW): 46.510 kg
- max. Geschwindigkeit: 3.220 km/h (Mach 3)
- max. Reichweite: 4.000 km
- Dienstgipfelhöhe: 18.300 m
- Triebwerke: zwei Nachbrenner-Triebwerke General Electric J93-GE-3AR mit je 133,4 kN Schub
- Bewaffnung: drei GAR-9 Falcon Luft-Luft-Raketen, vier 20mm Kanonen
- Besatzung: 2
Quellen
- ↑ DENNIS R. JENKINS AND THONY LANDIS: Warbird Tech Series Volume 34, NOTH AMERICAN, XB-70 VALKYRIE, Specialty Press, North Branch, Minnesota, USA (2002). ISBN 1-58007-056-6 Seite 12
Siehe auch
Weblinks
- Weiterführende Informationen zum Projekt (englisch)
- Fotos des fertigen Mock-ups (englisch)
- National Museum of the US Air Force: XF-108 Rapier (englisch)
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