- Xavier Kurt Naidoo
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Xavier Kurt Naidoo [ˌksɛɪvɪɐ kʊʁt naɪˈduː] (* 2. Oktober 1971 in Mannheim) ist ein deutscher Soul- und R&B-Sänger. Neben seiner Solokarriere ist er Gründungsmitglied der deutschen Musikgruppe Söhne Mannheims, Mitinitiator und Dozent an der Mannheimer Popakademie und hat mit Beats Around the Bush und naidoo records eigene Plattenlabels gegründet.
Naidoos Liedtexte befassen sich mit bekennendem Christentum und der Apokalypse, mit Nächstenliebe und der Bekämpfung von Fremdenhass. Für seine Texte wurde er mehrfach ausgezeichnet, so zum Beispiel 2003 mit dem Fred-Jay-Preis. Er engagiert sich bei vielen Projekten, darunter Brothers Keepers, Rock gegen Rechts, 4 Your Soul, Rilke Projekt, Zeichen der Zeit, Fourtress und eben bei der Band Söhne Mannheims.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Naidoos Vater Rausammy, Spitzname MC Thommy Tom, stammte aus Indien, hatte deutsche und tamilisch-indische Vorfahren, arbeitete in England und ließ sich mit Xaviers Mutter Eugene, einer Südafrikanerin ägyptischer Abstammung, in Mannheim nieder. Naidoo wurde römisch-katholisch erzogen[1] und wuchs im Stadtteil Wallstadt auf. Noch heute lebt er in seiner Heimatstadt, der er, auch zusammen mit den Söhnen Mannheims, einige Lieder (wie beispielsweise „Meine Stadt“, „Wo ist mein Platz") widmete.
Naidoo sagt, dass er in seiner Schulzeit oft wegen seiner dunklen Hautfarbe gehänselt und bedroht wurde, weshalb seine Kindheit und Jugend nicht immer einfach war. Um sich im Notfall besser verteidigen zu können, erlernte er damals das Kickboxen. Heute bezeichnet er sich selbst oft als „Neger aus Kurpfalz“ (angelehnt an „Ein Jäger aus Kurpfalz“) und „Sohn Zions“.
Seine ersten musikalischen Erfahrungen machte er in Schul- und Kirchenchören. Er wurde Mitglied des Celebration Gospel Choir, mit dem er eine CD aufnahm, und der Regionalband Just 4 Music. Er erlangte die mittlere Reife, begann eine Lehre als Koch, modelte für Bademoden, war Türsteher und ging in die USA, wo er unter dem Künstlernamen Kobra sein erstes Soloalbum („Seeing Is Believing“) veröffentlichte. Außerdem stand er bei zwei Musicals in Mannheim und Hockenheim als Hauptdarsteller auf der Bühne.
1994 trat er als Backgroundsänger beim Rödelheim Hartreim Projekt der Frankfurter Produzenten Moses Pelham und Thomas Hofmann auf. Dort wurde er vom Label 3p entdeckt und als Solostar aufgebaut. Mit Sabrina Setlur nahm er noch im selben Jahr die Single Freisein auf und wurde so erstmals einem größeren Publikum bekannt. Die Kooperation mit 3p endete jedoch im Streit, als Naidoo mit den Söhnen Mannheims erste Produktionen veröffentlichte, was nach Ansicht von 3p einen Vertragsverstoß darstellte. In der darauffolgenden Klage entschied das Landgericht Mannheim schließlich zu Gunsten Naidoos. Eine vor dem Bundesverfassungsgericht daraufhin eingereichte Verfassungsbeschwerde wurde 2005 nicht zur Entscheidung angenommen[2]. Für Besitz von 48 Gramm Haschisch und Fahren ohne Fahrerlaubnis wurde er im November 2000 zu 20 Monaten Haft auf Bewährung und einer Geldbuße von 100.000 DM verurteilt[3]. Xavier Naidoo ist überzeugter Vegetarier: „Dank eines Raps von Kool Savas bin ich Vegetarier geworden.“
Solokarriere
Erste Erfolge hatte Naidoo mit seinem Album Nicht von dieser Welt und dem gleichnamigen Track, der auch auf einer BRAVO-Compilation zu finden war. Dadurch wurde er einem breiterem Publikum bekannt, und man überlegte, eine erste Tour in Angriff zu nehmen. Nachdem ihm seine Veranstalter davon abrieten, gleich zu Beginn seiner Karriere auf Solotournee zu gehen und sich weigerten, diese zu unterstützen, entschied er sich für einen außergewöhnlichen Weg – er organisierte die Liveauftritte in ganz Deutschland großteils selbst und in Zusammenarbeit mit 3p. Die Konzerte waren weit besser besucht als angenommen, und so hatte Naidoo nach Beendigung der Tour bereits vor über 300.000 Menschen gesungen. 1999 veröffentlichte man einen Mitschnitt der Auftritte.
Auch der hymnenhafte Titelsong Sie sieht mich nicht für die Kinoproduktion Asterix und Obelix gegen Caesar brachte ihm beträchtliches Airplay in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein.
Weitere Erfolge hatte er 2003 mit der Single Ich kenne nichts (das so schön ist wie du) aus dem Album The World According to RZA mit RZA, die in Deutschland Platz 1 der Singlecharts erreichte.
Im Dezember 2005 veröffentlichte er das Album „Telegramm für X“. Das Album stieg sofort auf Platz 1 der LP-Charts ein und verkaufte sich bis Juni 2006 rund 600.000 Mal. Das Album eroberte auch in Österreich und in der Schweiz Platz 1 der Charts. Eingeleitet wurde dieser Albumerfolg durch die erfolgreiche erste Singleauskopplung Dieser Weg. Der Song kam bis auf Platz 2 in den deutschen Charts und verharrte dort mehrere Wochen lang. Außerdem erreichte er die Top Ten in Österreich und in der Schweiz.
Bei der Echo-Verleihung 2006 trat er sowohl als Preisträger (unter anderem als bester nationaler Künstler), als auch als Showact in Erscheinung. Er stellte dort zum ersten Mal die zweite Singleauskopplung Bist du am Leben interessiert live vor. Dieser Song schaffte in den deutschen Singlecharts als höchste Platzierung Platz 27. Am 23. Juni 2006 wurde der Song Zeilen aus Gold veröffentlicht, am 3. November 2006 Was wir alleine nicht schaffen.
Am 9. Juli 2006 sang er anlässlich der Begrüßung der deutschen Fußballnationalmannschaft auf der Fanmeile in Berlin. Kurze Zeit später veröffentlichte er den Titel „Danke“, in dem er sich bei der deutschen Fußballnationalmannschaft für ihre Erfolge bei der Weltmeisterschaft 2006 „bedankt“. Der Song sollte zunächst nur im Internet veröffentlicht werden. Nach dem großen Erfolg wurde er dann aber doch als Single herausgebracht und stieg auf Platz 1 der deutschen Singlecharts ein. Der Titel erreichte auch in Österreich und in der Schweiz die Top Ten. Im Dezember 2006 wurde Naidoo mit dem Radiopreis 1LIVE Krone ausgezeichnet.
Seit 2007 legt Xavier Naidoo seine Soloprojekte betreffend eine Pause ein. Jedoch ist er musikalisch an einigen Projekten anderer Künstler beteiligt. 2007 veröffentlichte Naidoo eine Kinderplatte: Peter und der Wolf von Sergej Prokofjew, die im Kinderbuchverlag Wolff erschienen ist.
In der deutschen Fassung des Films City of God war er Synchronsprecher des Protagonisten und Erzählers Buscapé. In mehreren seiner Musikvideos spielen die Schauspieler Esther Schweins und Steffen Wink Hauptrollen.
Trivia
2006 wurde er von dem Männermagazin Men’s Health zum bestangezogenen Mann Deutschlands gewählt.
Siehe auch
Diskografie
Studioalben
Jahr Titel Chartplatzierungen[4] Anmerkung DE AT CH 1993 Seeing Is Believing – – – nur in den USA veröffentlicht
Verkäufe: –1998 Nicht von dieser Welt 1 5 12 Erstveröffentlichung: 30. Mai 1998
Verkäufe: +1.000.000[5]2002 Zwischenspiel - Alles für den Herrn 1 1 3 Erstveröffentlichung: 25. März 2002
Verkäufe: –2005 Telegramm für X 1 1 1 Erstveröffentlichung: 25. November 2005
Verkäufe: +600.000Live-Alben
Jahr Titel Chartplatzierungen[4] Anmerkung DE AT CH 1999 Live 9 18 33 Erstveröffentlichung: 1. November 1999
Verkäufe: –2003 ... Alles Gute vor uns ... (live) 8 2 11 Erstveröffentlichung: 2. Juni 2003
Verkäufe: –2008 Wettsingen in Schwetzingen - MTV Unplugged
(zusammen mit Söhne Mannheims)1 2 1 Erstveröffentlichung: 19. September 2008
Verkäufe: +200.000[6]Singles
Jahr Titel Chartplatzierungen[4] Anmerkung DE AT CH 1997 Freisein
Die neue S-Klasse23 − − (Sabrina Setlur introducing Xavier Naidoo) 1998 20.000 Meilen
Nicht von dieser Welt32 − − – Sag es laut
Nicht von dieser Welt22 − − – Nicht von dieser Welt
Nicht von dieser Welt19 − − – Führ mich ans Licht
Nicht von dieser Welt27 35 40 – 1999 Sie sieht mich nicht
Nicht von dieser Welt2 11 5 – Skillz
Still Ill75 − − (Illmat!c feat. Xavier Naidoo & Moses Pelham) Eigentlich gut
Nicht von dieser Welt32 − − – 2000 Wir haben euch noch nichts getan
Zion− − − (mit Söhne Mannheims) Seine Straßen
Nicht von dieser Welt15 40 37 – Geh' davon aus
Zion2 11 8 (mit Söhne Mannheims) 2001 Gib mir Musik
Jetz komm ich44 − − (Edo Zanki,Rolf Stahlhofen, Xavier Naidoo, Sasha, ...) Dein Glück liegt mir am Herzen
Zion55 − − (mit Söhne Mannheims) Way to Mars
By Your Side30 − − (Somersault & Xavier Naidoo) Lied (du, nur du)
–54 − − (Ben Becker & Xavier Naidoo) Power of the Sound
Zion98 − − (mit Söhne Mannheims) Adriano (Letzte Warnung)
Am I My Brother’s Keeper?5 − − (Brothers Keepers (Xavier Naidoo & Friends)) Über sieben Brücken musst du gehn
Zeit der großen Gefühle40 − − (Erkan Aki & Xavier Naidoo) Alles
Anatomie (OST)16 − 86 (Sabrina Setlur feat. 'Xavier Naidoo)' Jeanny
Dream No. 718 31 86 (Reamonn feat. Xavier Naidoo) 2002 Bevor du gehst
Zwischenspiel - Alles für den Herrn5 14 29 – Wenn ich schon Kinder hätte
Zwischenspiel - Alles für den Herrn47 49 − (Xavier Naidoo mit Curse) Wo willst du hin?
Zwischenspiel - Alles für den Herrn3 13 11 – 2003 Abschied nehmen
Zwischenspiel - Alles für den Herrn5 6 43 – Mein Name ist Mensch
Familienalbum50 − − (mit Söhne Mannheims) Tu me manques
Billy Bear− − 20 (Stress feat. Xavier Naidoo) Ich kenne nichts (das so schön ist wie du)
Zwischenspiel - Alles für den Herrn1 2 3 (RZA feat. Xavier Naidoo) 2004 Du bist nicht allein
Zeichen der Zeit8 − − (mit Zeichen der Zeit) Ein weiterer Morgen
Zeichen der Zeit33 − − (mit Zeichen der Zeit) 2005 Dieser Weg
Telegramm für X2 2 3 – Bereit
Am I My Brother’s Keeper?39 − − (Brothers Keepers (Xavier Naidoo & Friends)) Will We Ever Know
Am I My Brother’s Keeper?83 − − (Brothers Keepers (Xavier Naidoo & Friends)) 2006 Bist du am Leben interessiert
Telegramm für X27 32 24 (mit Tone) Zeilen aus Gold
Telegramm für X32 49 66 – Danke
Telegramm für X1 34 100 – With You
–68 74 − (Majestic 12 feat. Xavier Naidoo) Was wir alleine nicht schaffen
Telegramm für X2 7 28 – 2008 Wann
MTV Unplugged-Wettsingen in Schwetzingen35 39 – (feat. Cassandra Steen) Bintia mit Xavier Naidoo - Tage Und Stunden (2004, single) | Danny Fresh ft. Xavier Naidoo - Ein Leben (2007)
Anmerkung: () Zahl in Klammern gibt Anzahl der Wochen auf Platz 1 wieder.
DVDs
- 1999 Nicht von dieser Welt (Konzert DVD)
- 2003 Alles Gute vor uns (Konzert DVD)
- 2005 Power of the Sound (Söhne Mannheims) (Konzert DVD)
- 2005 Telegramm für X (DVD in Cover von CD)
- 2008 Wettsingen in Schwetzingen - MTV Unplugged (Konzert DVD)
Filme
- 2000 „Tatort - Die kleine Zeugin“ (TV)
- 2001 „Auf Herz und Nieren“ (kleine Rolle als Shalaman)
- 2005 „City of God“ - Synchronstimme des Buscapé
- 2007 „Yes, I am!“ - Dokumentation über Brothers Keepers
Musicals
- 1995 „Human Pacific“ von Richard Geppert
- 1998 „People“ von Richard Geppert
Band-Besetzung
- Ralf Gustke - Schlagzeug
- Alex Auer - Gitarre
- Neil Palmer - Keyboard
- Mathias Leber - Keyboard
- Robbee Mariano - Bass
- Ben Abarbanel-Wolff - Saxophon
- Stu Krause - Trompete
- Luca Sportiello - Gesang
- Annette Marquard - Gesang
- Yvonne Betz - Gesang
- Billy Davis - Turntable
Produzenten
- Philippe van Eecke
- Michael Herberger
- William T. Davis
- Neil Palmer
Literatur
- Michael Fuchs-Gamböck, Jörg-Peter Klotz: Xavier Naidoo. Seine Wege, Goldmann, München 2002, ISBN 3-442-45317-8
- Michael Ganster: Christlich spirituelle Inhalte in zeitgenössischer Popmusik am Beispiel Xavier Naidoos und ihre Rezeption bei Jugendlichen, in: MenschenArbeit. Freiburger Studien, hrsg. v. Michael N. Ebertz u. Helmut Schwab, Band 17, Hartung-Gorre Verlag, Konstanz 2003, ISBN 3-89649-843-6
Einzelnachweise
- ↑ MAX Interview: Xavier Naidoo auf cinema.de
- ↑ Quelle: laut.de
- ↑ Quelle: http://rhein-zeitung.de/on/00/11/28/topnews/naidoo.html
- ↑ a b c Chartquellen: DE AT CH
- ↑ Xavier Naidoo Biografie auf www.whoiswho.de
- ↑ Album Hits Europa + Deutschland 2008, Abruf: 3. Mai 2009
Weblinks
- Offizielle Internetpräsenz von Xavier Naidoo
- Literatur von und über Xavier Naidoo im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Xavier Naidoo in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Xavier Naidoo bei MusicBrainz (englisch)
- Xavier Naidoo bei laut.de
- Xavier Naidoo bei Discogs (englisch)
Personendaten NAME Naidoo, Xavier ALTERNATIVNAMEN Naidoo, Xavier Kurt KURZBESCHREIBUNG deutscher Soulsänger GEBURTSDATUM 2. Oktober 1971 GEBURTSORT Mannheim
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