- YEnc
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yEnc (ein Kunst- und Kurzwort für why encode?, deutsch warum kodieren?) ist ein Kodierungsverfahren, um Binärdateien im Usenet oder per E-Mail zu übertragen. Durch die fast vollständige Ausnutzung der acht Bits eines Bytes benötigt es nur etwa ein bis zwei Prozent an zusätzlichen Daten (Overhead, bei uuencode und Base64 etwa 33 bis 40 Prozent), erreicht dies aber nur auf Kosten der Übertragungssicherheit, die allerdings bei der Bandbreite heutiger Netzwerke in der Regel zu fast 100% sichergestellt ist.
Es existiert kein RFC für yEnc, allerdings beschreibt die yEnc-Homepage eine rudimentäre Spezifikation sowie Grammatik, die allerdings RFC 2822 sowie RFC 2045 widerspricht. Beides wurde niemals bei der Internet Engineering Task Force eingereicht.
Kritik
Das yEnc-Verfahren wird kritisiert, weil es wie uuencode nicht die zuverlässige Erkennung von kodierten Abschnitten ermöglicht. Ferner wurde die Mehrzahl dieser Einschränkungen bereits Jahre zuvor von MIME gelöst. yEnc erzeugt sogar weitere Schwierigkeiten, indem es unstrukturierte Felder als strukturierte verwendet, diese Strukturinformation während des Transports aber nicht garantiert werden kann und daher als unzuverlässig gilt. Weiterhin sind nicht alle Transportwege 8-Bit-tauglich. Dies ist jedoch für yEnc zwingend erforderlich, anderenfalls können Datenverluste auftreten. Es ist sogar möglich, dass einige Systeme die Konformität zum Internet Message Format Standard erzwingen und 8-Bit-Zeichen automatisch in Base64 oder Quoted-printable umwandeln, wodurch der Overhead-Vorteil vollständig zunichte gemacht wird.
Trotz der Nachteile wird yEnc in Binärgruppen im Usenet stark genutzt. Genauso wie für uuencode existieren spezielle Programme, um Dateien in mehrere Usenet-Postings zu kodieren oder sie aus solchen zu dekodieren. Viele Newsreader unterstützen yEnc mittlerweile.
Weblinks
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