- YWAM
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Jugend mit einer Mission (kurz JmeM, engl. Youth with a Mission, kurz YWAM) ist eine überkonfessionelle, im Jahr 1960 von Loren und Darlene Cunningham gegründete, christlich-missionarische Organisation.
JmeM ist - mit mehr als 15.000 ständigen und rund 37.000 zeitlich begrenzten Mitarbeitern aus über 150 verschiedenen Nationen - eine der größten Missionsgesellschaften der Welt. Die einzelnen Mitarbeiter werden dabei nicht zentral von JmeM, sondern meist von sogenannten Unterstützerkreisen, einer Mischung aus Einzelpersonen und Gemeinden finanziert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bis zum Jahr 1970 hatte JmeM insgesamt 40 Vollzeitbeschäftigte. In jenem Jahr kamen 1.000 Freiwillige von JmeM nach München, um einen Outreach für die Olympische Sommerspiele 1972 vorzubereiten, dieser Outreach war der ersten von vielen 'YWAM Olympic Outreaches'.
1977 mietete YWAM den Pacific Empress Hotel in Kailua-Kona auf der Insel Hawaii und fing mit Renovierungsarbeiten an, um es in den Campus einer Universität umzubauen, die ursprünglich den Namen "Pacific and Asia Christian University" trug. Heute heißt sie University of the Nations.
JmeM Deutschland wird heute von einem Vorstand geleitet, der aus Andreas Frész, Daniela Schirm und Frank Bauer besteht. YWAM International wird heute von Lynn Green, Loren Cunningham und John Dawson geleitet.
Arbeitsfelder
Ihr Aufgabenfeld teilt Jugend mit einer Mission in drei Bereiche ein[1]:
Evangelisation
Die Verbreitung und Verkündigung des Evangeliums in allen Sprachen an alle Völker und alle Menschen der Welt. Dies geschieht auf verschiedenste Weise und reicht von Straßeneinsätzen bis hin zur Veranstaltung von Sport Camps.
Schulung von Mitarbeitern
Hier geht es darum neue Mitarbeiter zu schulen und zu lehren, wie das Evangelium verbreitet werden kann. Die Universität der Nationen (UofN) wurde 1978 von JmeM gegründet und unterhält mittlerweile Schulen in über 150 Ländern auf allen Kontinenten. Die meisten Schulen der UofN bieten ein dreimonatiges, theoretisches Seminar und anschließend einen 2- bis 3-monatigen praktischen Einsatz an.
Karitative Dienste (Mercy Ministries)
Praktische (Entwicklungs)Hilfe und karitative Projekte werden unter diesem Sammelbegriff zusammengefasst. Die Entwicklungshilfeprojekte werden oft in Zusammenhang mit den Schulungen durchgeführt (z.B. führt die Seminargruppe des Seminars für eine medizinische Grundausbildung , zusammen mit Ärzten , dann Einsätze in Gebieten durch die keine medizinische Infrastruktur haben)
Kontroversen
Es hat in der Vergangenheit immer wieder Vorwürfe gegeben, einige YWAM-Leiter hätten autoritäre Persönlichkeiten und hätten so Untergebene eingeschüchtert. Von Vertretern des Volks der Akha in Thailand wurde den Mitarbeitern von JmeM fehlender Respekt für andere Kulturen vorgeworfen. Ferner führt die Überkonfessionalität von JmeM immer wieder zu Kontroversen um die Lehre zwischen JmeM und einzelnen Konfessionen.
Einige führende Vertreter der amerikanischen JmeM gelten weiterhin als Exponenten der auch in charismatischen Kreisen umstrittenen "geistlichen Kriegsführung".[2] Helge Stadelmann subsumiert zudem die JmeM unter die Vertreter des Torontosegens. [3]
Auseinandersetzung um JmeM Herrnhut
Die Ansiedlung eines JmeM-Schulungszentrum 2004[4] in Ruppersdorf bei Herrnhut stieß auf den Widerstand der Herrnhuter Brüdergemeine, die mögliche Konflikte und eine Okkupation ihrer Tradition fürchtete.[5] Die Auseinandersetzung führte dann gar zu einem Artikel im Nachrichtenmagazin Der Spiegel.[6] Der Artikel wurde von der JmeM kritisiert, Meinungsverschiedenheiten mit der Brüderunität jedoch nicht bestritten.[7]
Auseinandersetzung um angebliche Kindstötung bei brasilianischen Indigenas
Der von JmeM fabrizierte Film Hakani[8] behauptet ohne jeglichen Beleg, dass es bei brasilianischen Indigenas eine weitverbreitete Praxis der Kindstötung gäbe und fordert daher die Einführung eines Gesetzes, welche es staatlichen Stellen erlaube, im Falle Verdacht „schädlicher traditioneller Praktiken“ Kinder aus indigenen Communities oder Familien zu entfernen. Indigene Aktivisten und die Menschenrechtsorganisation Survival International werfen JmeM in diesem Falle vor, Kindesraub zu Missionszwecken betreiben und indigene Gemeinschaften zerstören zu wollen.[9]
Literatur
- McClung, Floyd Jr. and Charles Paul Conn. Just Off Chicken Street. USA, Fleming H. Revell, 1975. ISBN 0800706994.
- McClung, Floyd. Basic Discipleship. InterVarsity Press, 1992. ISBN 0830813195.
- Mc Clung, Floyd. The Father Heart of God: Experiencing the Depths of His Love for You. Harvest House Publishers, 2004. ISBN 0736912150.
- Schaeffer, Edith, Francis A. Schaeffer and Deirdre Ducker. L'Abri USA, Crossways Books, 1992. ISBN 0891076689.
- Schaeffer, Francis. The God who is There. 1968.
Siehe auch
Weblinks
Eigene
- JmeM Deutschland
- JmeM Schweiz
- Englische JmeM Seite
- University of the Nations international site
- YWAM Mercy Ministries International
- An open response to criticism by Rev. David Clark, Director, YWAM Minneapolis
Kritische
- Criticism of YWAM at The Apologetics Index
- Criticism of YWAM at Rick A. Ross Institute
- Articles on Moral Government Theology
- Criticism of YWAM Thailand mission at Akha Heritage Foundation
Einzelnachweise
- ↑ http://www.jmem.de/uns.htm
- ↑ http://www.religio.de/dialog/399/19_34-38.htm.
- ↑ http://www.vigi-sectes.org/evangelisme/pfingstlich-charismatischen.html.
- ↑ Die Zeit: Mit Jesus an die Front 19. Dezember 2007
- ↑ http://www.brueder-unitaet.de/download/chronologie_herrnhut.pdf.
- ↑ Stefan Berg: Frontsoldaten des Herren. In: Der Spiegel Nr. 45/2004 30.10.2004, S.72.
- ↑ http://www.mission-live.de/SpiegelArtikel.html.
- ↑ Survival International: [1]
- ↑ Survival International: Brasilianische Indigene bringen Petition gegen Gesetzentwurf ein, der Kindesdiebstahl fördert, 24. April 2009
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