Yesod

Yesod
Die 10 Sephiroth und 22 Pfade im kabbalistischen Lebensbaum nach Isaak Luria

Sephiroth, Sephirot, Sefirot oder Sefiroth (hebr. Singular סְפִירָה Sefira, Plural סְפִירוֹת. Sephiroth) ist die hebräische Bezeichnung der zehn göttlichen Emanationen im kabbalistischen Lebensbaum. Sie bilden in ihrer Gesamtheit symbolisch den himmlischen Menschen, den Adam Kadmon.

Inhaltsverzeichnis

Systematik der Sephiroth

Sephiroth ist der Plural des hebräischen Wortes Sephira, was Ziffer bedeutet. Die Kabbala sieht in diesem Begriff auch den mystischen Ursprung des griechischen Wortes Sphäre. Die Verwandtschaft der Begriffe geht vermutlich auf den gemeinsamen Ursprung des hebräischen und des griechischen Alphabets in der phönizischen Schrift zurück. Auch dem deutschen Begriff Ziffer ist die gleiche etymologische Herkunft über das Arabische noch anzumerken.

Der Lebensbaum oder Ez Chajim ist in der Kabbala die Darstellung der zehn Sephiroth und der 22 sie verbindenden Pfade. Die Sephiroth werden mit Namen und Ziffern, die sie verbindenden Pfade mit den 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets bezeichnet. Das Bild des Lebensbaumes und das System der Sephiroth werden grundlegend im Buch Sefer Jezirah (hebr.: „Buch der Formung“) dargestellt, einem der frühesten und wichtigsten Werke der Kabbala, das vor dem 6. Jahrhundert n. Chr. entstand.

Die Namen der zehn Sephiroth sind dem Tanach entnommen, vor allem dem 1. Buch der Chronik:

Bild:Tree of Life, Medieval.jpg

  1. Kether (Krone)
  2. Chochmah (Weisheit, Klugheit, Geschicklichkeit)
  3. Binah (Einsicht,Verstand; Intelligenz)
  4. Chesed (Gnade, Gunst, Treue), bisweilen auch bezeichnet als Gedulah (Größe, Langmut)
  5. Gewurah (Stärke, Macht, Sieg, Gerechtigkeit)
  6. Tiphereth (Pracht, Verherrlichung, Schönheit)
  7. Nezach (Ewigkeit, Beständigkeit, Sieg; Ruhm, Blut, Saft)
  8. Hod (Glanz, Majestät, Donner)
  9. Jesod (Gründung, Grund, Grundstein, Grundlage)
  10. Malchuth (Königreich, Herrschaft, königliche Würde, Regierung).

Sinn der Sephiroth

Das Modell Lebensbaum spiegelt die göttliche Schöpfung zugleich im Mikrokosmos und Makrokosmos. Sein Strukturprinzip ist die Abfolge der Ziffern von 1 bis 10 (10 = Malchuth, 1 = Kether). Die Sephiroth ergeben in ihrer Folge ein dynamisches Modell der Begegnung von Gegensatzpaaren, die auf der mittleren Achse einen Ausgleich erfahren. Spekulative Kabbalisten (theoretische Kabbala) meditieren damit, Magier (praktische Kabbala) nutzen es als Modell für magische Operationen. Den zehn Sephiroth werden sämtliche Inhalte der irdischen und göttlichen Welt systematisch zugeordnet. Dazu gehören tiefgründige Deutungen der hebräischen Bibel, Farben, Formen, hebräische Buchstaben, Engel, Welten, Körperglieder. Der Kabbalist vereinigt alle möglichen Erfahrungen, Elemente und Ereignisse im Modell des Lebensbaums mit dem Ziel der Vertiefung von Geist und Seele (Vergeistigung).

Sephiroth im außerjüdischen Kontext

Der Lebensbaum hat in esoterischen Traditionen auch im außerjüdischen Kontext erheblichen Einfluss erlangt. So bringt die Hermetik des Golden Dawn die Karten des Tarot damit in Verbindung.

Die Illuminatus-Trilogie von Robert Anton Wilson gliedert sich nach den Sephiroth, ebenso Umberto Ecos Roman Das Foucaultsche Pendel.

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