- Ys (Mythos)
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Ys (bretonisch, Ker-Ys) ist ein Mythos über eine versunkene Stadt in der Bucht von Douarnenez in der Bretagne. In unterschiedlichen Erzählungen wird geschildert, wie die Stadt Ys zu ihrem Reichtum kam. Höhepunkt jeder Darstellung ist allerdings die Sturmnacht, in der die Stadt Ys in den Fluten versinkt und der König für die Rettung der Stadt seine Tochter Dahut den Fluten und somit auch dem Tod übergeben muss.
Auch heute soll der Legende nach die Prinzessin, ihr langes blondes Haar kämmend, den Fischern in Mondnächten als Sirene erscheinen. Oftmals wird auch erzählt, dass die Stadt bei Sonnenaufgang als ein mahnendes Beispiel aus dem Meer auftaucht. An klaren und windstillen Tagen sollen die Fischer die Glocken der im Meer versunkenen Stadt hören.
Wirkungsgeschichte
Die Legende wurde vielfach künstlerisch verarbeitet. So hat der französische Komponist Claude Debussy für seine Préludes Inspiration in der Legende gefunden. In seinem Werk ist zu hören, wie das Glockengeläut einer Kathedrale, die ebenfalls ein Bestandteil einiger Fassungen der Erzählung ist, langsam aus dem Meer hervordringt, bis sie musikalisch sinnbildlich sichtbar am Horizont erscheint. Gegen Ende des Stückes versinkt Ys in den Fluten. Der Science Fiction-Autor Poul Anderson verfasste mit seiner Frau Karen den Roman-Zyklus The King of Ys. Die Sängerin und Harfenspielerin Joanna Newsom veröffentlichte 2006 das Album Ys, in der sie auf die Legende der Stadt Bezug nimmt.
Literatur
- Thomas Harlan: Die Stadt Ys. und andere Geschichten vom ewigen Leben, Eichborn 2007, ISBN 3-8218-0717-2
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