- Bemelberger Schlößle
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Als Bemelberger Schlössle wird der Stadtwohnsitz des Söldnerführers und Pfandinhabers der Herrschaften Ehingen, Schelklingen und Berg Konrad von Boyneburg in der Stadt Schelklingen im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Das Schlössle liegt im westlichen Gebiet der Altstadt und grenzt mit der westlichen Außenseite an die ehemalige Stadtmauer und den Stadtgraben.
Geschichte
Das Schlössle wurde um 1550 durch Konrad von Bem(m)elberg (süddeutsche Namensform der Boyneburger) neu errichtet, unter Zusammenlegung mehrerer bürgerlicher Anwesen. Es handelt sich in seiner ursprünglichen Bauform um ein Renaissanceschlösschen, langgestreckt, mit zwei Stockwerken. Der Treppenturm wurde außen an die Südmauer angesetzt. Teile des Erdgeschosses sind kreuzgewölbt, und waren wohl ehemals Pferdeställe. Im Erdgeschoss lagen auch weitere Wirtschaftsräume. Das erste Stockwerk war Wohngeschoss mit Küche.
Obwohl das Gebäude nicht die Ausmaße eines wirklichen Schlosses besitzt, reichte es im 16. Jh. zum bequemen Wohnen eines Freiherren aus, weshalb Konrad von Bemelberg auch diesen Wohnsitz dem Stadtschloß Ehingen und der Burg Schelklingen vorzog. 1567 ist Konrad von Bemelberg in seinem Schlössle verstorben. Seinem Sohn Konrad von Bemelberg dem Jüngeren wurde nach dem Ableben seines Vaters die Pfandherrschaft von Seiten Österreichs aufgekündigt. Dieser erwarb anschließend eine anderweitige Herrschaft, worauf die von Bemelberg Schelklingen verließen und das Schlössle veräußerten.
Im 19. Jh. wurde an die Nordseite des Schlössle ein überdachter Gang auf Freipfosten im 1. Stockwerk angebaut, um die Räumlichkeiten von dieser Seite her zu erschließen. Der Treppenturm wurde zu einer Kapelle eingerichtet.
Heutige Nutzung
Das Schlössle ist bis heute im Wesentlichen baulich erhalten und wurde 2008/9 instand gesetzt. Es befindet sich in Privatbesitz und wird zu Wohnzwecken genutzt.
Literatur
- Martin, Jörg; Stadtarchiv Schelklingen: Blick auf Schelklingen: Fotografien aus 120 Jahren Stadtgeschichte. Schelklingen: Stadtarchiv, 1999.
- Rothenbacher, Franz: Zur Baugeschichte der Stadt Schelklingen. In: Stadt Schelklingen (Hrsg.), Schelklingen: Geschichte und Leben einer Stadt. Ulm: Süddeutsche Verlagsanstalt, S. 117-121.
Siehe auch
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