- Yugoslavien
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Jugoslawien (serbokroatisch, slowenisch: Jugoslavija, mazedonisch: Југославија, albanisch: Jugosllavia; wörtlich übersetzt: Südslawien) bezeichnete von 1918/1929 bis 2003/2006 einen Staat in Mittel- und Südosteuropa in unterschiedlicher territorialer und politischer Form.
Zu unterscheiden sind das sogenannte erste Jugoslawien (1918–1941/1944), gegründet 1918 als Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen und 1929 offiziell umbenannt in Königreich Jugoslawien, das sogenannte zweite Jugoslawien (1943/1945–1991/1992), das nacheinander die offiziellen Bezeichnungen Demokratisches Föderatives Jugoslawien (1944/1945), Föderative Volksrepublik Jugoslawien (1945–1963) und Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien (ab 1963) trug, und die Bundesrepublik Jugoslawien (1992–2003).
Von 2003 bis 2006 bildeten die verbliebenen Teilrepubliken Serbien und Montenegro den Bundesstaat Serbien und Montenegro, der sich im territorialen Umfang nicht von der Bundesrepublik Jugoslawien unterschied.
Staatsrechtliche Entwicklung
Während es zwischen dem ersten (Königreich 1918–1941) und dem zweiten jugoslawischen Staat (Föderative Volksrepublik 1945–1963, Sozialistische Föderative Republik 1963–1992) eine juristische Kontinuität gab, war das 1992 gegründete dritte Jugoslawien (Bundesrepublik bzw. Staatenbund Serbien und Montenegro) nach vorherrschender Rechtsauffassung der Badinter-Kommission und der UN Versammlung nur einer von fünf Nachfolgestaaten des zweiten Jugoslawiens (Sozialistische Föderative Republik). Die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien zerfiel demzufolge in die folgenden souveränen Republiken, von denen die meisten daraufhin ihre Unabhängigkeit erklärten und nach und nach international anerkannt wurden: Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Bundesrepublik Jugoslawien (Serbien und Montenegro) und Mazedonien. Der Staatenbund Serbien und Montenegro, dessen Rechtsnachfolge Serbien antrat, löste sich 2006 mit dem Ausscheiden Montenegros auf, so dass heute alle früheren Teilrepubliken der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien unabhängige Staaten darstellen.
Geographie
In der Zeit von 1954 bis 1991 hatte Jugoslawien eine Fläche von 255.804 km². Es bestand aus den sechs Republiken Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro und Mazedonien sowie den beiden zu Serbien gehörenden autonomen Provinzen Kosovo und Vojvodina. Es grenzte an Italien, Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Griechenland und Albanien und hatte eine lange Küste am Adriatischen Meer mit zahlreichen Inseln.
Der Nordosten des Landes war relativ flach, der Rest des Landes eher gebirgig. Höchster Berg war der Triglav (2864 m, in den Julischen Alpen nahe Jesenice), gefolgt vom Golem korab (2753 m, im Korab, auf der Grenze zu Albanien westlich von Gostivar) und dem Titov Vrv (2747 m, im Šar Planina nahe Tetovo).
An der Grenze zu Albanien lagen drei große Seen: der Skutarisee, der Ohridsee und der Prespasee. Die Donau durchfloss den Nordosten Jugoslawiens (u. a. die Städte Novi Sad und Belgrad) und bildete einen Teil der Grenze zu Rumänien, das dortige Durchbruchstal wird als Eisernes Tor (serbokroatisch: Đerdap) bezeichnet. Wichtige Nebenflüsse der Donau in Jugoslawien waren die Drau (Drava), die Save (Sava) und die Morava.
Bevölkerung
- Hauptartikel: Bevölkerung Jugoslawiens
Jugoslawien hatte 1991 rund 23,5 Millionen Einwohner, es gab 19 Städte mit jeweils mehr als 100.000 Einwohnern.
Metropolen bzw. Großstädte des Landes
In alphabetischer Reihenfolge:
- Belgrad (Serbien)
- Ljubljana (Slowenien)
- Novi Sad (Serbien)
- Sarajevo (Bosnien und Herzegowina)
- Skopje (Mazedonien)
- Split (Kroatien)
- Zagreb (Kroatien)
Größte Hafenstädte waren Rijeka, Ploče (bei Split), Bar und Koper.
Geschichte
- Hauptartikel: Geschichte Jugoslawiens
„Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen“ bzw. „Königreich Jugoslawien“ (1918–1941)
Der jugoslawische Staat entstand nach dem Ersten Weltkrieg aus den vorher unabhängigen Königreichen Serbien und Montenegro (unter Einschluss der von Serbien in den Balkankriegen 1912/13 erworbenen mazedonischen Gebiete) und südslawisch besiedelten Teilen Österreich-Ungarns (hauptsächlich das ehemalige Kronland Krain mit südlichen Gebieten der Kronländer Kärnten und Steiermark, Kroatien-Slawonien, Dalmatien, Bosnien und die Vojvodina).
Staatsoberhaupt wurde der serbische König Peter I. (Karađorđević). Von Beginn an war die politische Situation des neuen Staates geprägt von dem sich zuspitzenden Konflikt zwischen den nach Autonomie strebenden Teilstaaten und den großserbischen Nationalisten. Der Staat zeichnete sich durch Zentralismus aus; der Autonomiegedanke hinsichtlich nichtserbischer Ethnien und anderer Religionen blieb weitgehend unterdrückt, die ethnischen und die konfessionellen bzw. religiösen Spannungen blieben bestehen und verschärften sich zum Teil noch. Das Scheitern eines politischen Ausgleichs führte schließlich zur Staatskrise: König Alexander I. setzte die Verfassung außer Kraft und errichtete die erste Königsdiktatur auf dem Balkan. Am 3. Oktober 1929 hob er die Verfassung auf und der Staat wurde in Königreich Jugoslawien (Kraljevina Jugoslavija) umbenannt.
Im April 1941 wurde das Königreich Jugoslawien von Deutschland und Italien besetzt und aufgelöst: Während Serbien als Vasallenstaat militärisch besetzt blieb, wurde Slowenien zwischen Deutschland, Italien und Ungarn geteilt, Kroatien (einschließlich Bosnien und Herzegowina) zu einem großkroatischen, de facto faschistischen Vasallenstaat namens Unabhängiger Staat Kroatien, während Montenegro und einige weitere südliche Gebiete, die zu Albanien geschlagen wurden, italienisch besetzte Vasallenstaaten wurden.
Föderative Volksrepublik Jugoslawien (1945–1963)
Mit den AVNOJ-Beschlüssen vom 23. November 1943 wurde während des Zweiten Weltkrieges der Grundstein für eine neue Föderation südslawischer Völker unter der Führung der Kommunistischen Partei Jugoslawiens (KPJ) gelegt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Jugoslawien als sozialistischer Bundesstaat aus 6 Teilrepubliken (Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Serbien und Mazedonien) gegründet. Am 29. November 1945 wurde die Föderative Volksrepublik Jugoslawien (Federativna Narodna Republika Jugoslavija) proklamiert, nachdem Josip Broz Titos kommunistische Volksfront die Wahlen gewonnen hatte. Am 31. Januar 1946 erhielt Jugoslawien eine nach dem Vorbild der UdSSR gestaltete Verfassung.
1948 distanzierte sich Tito immer mehr von der Sowjetunion und dem Ostblock und es kam zum Bruch. Tito verfolgte einen eigenen jugoslawischen Kommunismus (Titoismus). Jugoslawien näherte sich immer mehr den blockfreien Staaten und dem Westen an und pflegte schon bald wirtschaftliche Kontakte.
Am 7. April 1963 wurde der Staat in die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien (Socijalistička Federativna Republika Jugoslavija/SFRJ) umbenannt.
Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien (1963–1992)
- Hauptartikel: Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
1974 wurden die Provinzen Vojvodina und Kosovo in einer neuen Verfassung zu autonomen Provinzen innerhalb Serbiens erklärt (Artikel 2). De facto wurden die Provinzen dadurch informell zu Republiken aufgewertet, die Serbien nur formell unterstanden. Doch wurde ihnen im Gegensatz zu Republiken kein Recht auf Selbstbestimmung (einschließlich des Rechts auf Sezession) eingeräumt. So bestand die SFRJ aus sechs Teilrepubliken (Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Serbien, Slowenien) und zwei Autonomen Provinzen innerhalb Serbiens (Kosovo, Vojvodina).
Nach dem Tod Titos am 4. Mai 1980 übernahm das Präsidium der Republik die Regierungsgeschäfte. Die acht Mitglieder setzten sich aus je einem Vertreter der sechs Teilrepubliken und der zwei autonomen Provinzen zusammen. Immer mehr kam es jedoch zu Unstimmigkeiten und die integrative Persönlichkeit Tito fehlte.
Auseinanderbrechen Jugoslawiens ab 1991
- Hauptartikel: Zerfall Jugoslawiens
Außer in Serbien wurden in allen ehemaligen Teilrepubliken des ehemaligen Jugoslawien nach durchgeführten demokratischen Wahlen Referenden über die staatliche Souveränität abgehalten.
Bei jeweils sehr hohen Wahlbeteiligungen, allerdings, vor allem in Kroatien und Bosnien-Herzegowina, boykottiert von den jeweils serbischen wahlberechtigten Einwohnern, stimmten für die jeweilige staatliche Souveränität:
- Slowenien: 88 Prozent
- Kroatien: 94,7 Prozent
- Bosnien-Herzegowina: 92,8 Prozent
- Mazedonien: 91 Prozent
- Montenegro: 55,5 Prozent
Belgrad versuchte die Unabhängigkeitsbestrebungen zuerst militärisch zu unterwerfen. So intervenierte die Jugoslawische Volksarmee (JNA) zuerst 1991 in Slowenien (10-Tage-Krieg in Slowenien) und daraufhin in Kroatien (Kroatien-Krieg). Als dies jedoch misslang, verschoben sich die Kampfhandlungen zunächst auf die von Krajina-Serben beanspruchten Gebiete in Kroatien. Im Folgenden verlagerte sich der Krieg dann immer mehr nach Bosnien-Herzegowina (Bosnienkrieg). Letztendlich gelang den drei Staaten jedoch die Durchsetzung der Unabhängigkeit.
„Bundesrepublik Jugoslawien“ (1992–2003) bzw. „Serbien und Montenegro“ (2003–2006)
- Hauptartikel: Serbien und Montenegro
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen beschloss am 22. September 1992 durch Mehrheitsbeschluss (Billigung von 127 Ländern bei 26 Enthaltungen und sechs Gegenstimmen), dass die aus Serbien und Montenegro bestehende Bundesrepublik Jugoslawien nicht automatisch die Rechtsnachfolge der SFRJ als Mitgliedstaat der UN antreten könne, sondern sich ebenso wie die anderen Nachfolgestaaten der SFRJ neu um die Mitgliedschaft bewerben müsse. Die Bundesrepublik Jugoslawien dürfe deshalb den Sitz der SFRJ in der UN-Vollversammlung nicht mehr wahrnehmen. Da die Bundesrepublik Jugoslawien sich weigerte, diesen Beschluss zu akzeptieren, verlor sie de facto ihren Sitz in der Vollversammlung. Erst im Jahre 2000 wurde die Bundesrepublik Jugoslawien, nachdem sie sich wie gefordert neu beworben hatte, wieder in die UN aufgenommen; auch der frühere jugoslawische UNO-Sitz wurde ihr wieder übertragen. Mit der Annahme einer neuen Verfassung im Jahre 2003 benannte sich die Bundesrepublik Jugoslawien um in „Serbien und Montenegro“. Dies stellte das Ende des Begriffs „Jugoslawien“ als Staatsname dar.
Nach einer Volksabstimmung am 21. Mai 2006 proklamierte auch Montenegro am 3. Juni 2006 seine Unabhängigkeit.
Derzeit werden intensive Verhandlungen auf internationaler Ebene über die weitere Stellung der serbischen Provinz Kosovo (serb. Kosovo i Metohija) geführt. Am 17. Februar 2008 erklärte sich der Kosovo einseitig für unabhängig.
Wirtschaft
Das Königreich Jugoslawien hatte ein kapitalistisches Wirtschaftssystem, die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien zunächst kurzzeitig ein Wirtschaftssystem nach dem Vorbild der UdSSR, ab Anfang der 1950er Jahre ein System der Arbeiterselbstverwaltung. Die Währung Jugoslawiens war der Jugoslawische Dinar. Innerhalb Jugoslawiens gab es ein deutliches wirtschaftliches Nord-Süd-Gefälle (Slowenien/Kroatien/Vojvodina) gegenüber den anderen, südlicher gelegenen Teilrepubliken/Provinzen). Jugoslawien war dennoch das wirtschaftlich stärkste Land in Südosteuropa.
BIP pro Kopf in $ (Stand September 1990):
- Slowenien 5.500
- Kroatien 3.400
- Serbien 2.200 (Vojvodina 3.250 / Kosovo 730)
- Montenegro 1.700
- Bosnien-Herzegowina 1.600
- Mazedonien 1.400
- Jugoslawien insg. 2.600
Tourismus
Die SFR Jugoslawien gehörte zwischen den 1960er Jahren und 1990 neben Italien, Spanien und Griechenland zu den beliebtesten (Sommer-)Reisezielen in Europa. Millionen Touristen, vor allem aus Westeuropa und Nordamerika, verbrachten ihren Urlaub an der Adriaküste, den Inseln und dem Hinterland. Die meistbesuchte Teilrepublik war Kroatien, mit einer über 1800 km langen Küste und 1246 Inseln.
Der Wintertourismus konzentrierte sich dagegen von den Julischen Alpen und Kranjska Gora (im Norden/Slowenien), südwärts über das Dinarische Gebirge, vor allem rund um Sarajevo (wo 1984 die Olympischen Winterspiele stattfanden), bis nach Kopaonik (Serbien).
Die Altstadt von Mostar mit ihrer bekannten Alten Brücke (Stari Most) waren ebenfalls ein beliebtes Ziel von Touristen. Die dortigen osmanischen Einflüsse ließen die Urlauber in den Orient entführen. Daneben verzeichneten auch die größeren Seen, wie die Plitvicer Seen, der Bleder See, der Skutarisee und der Ohridsee einen nennenswerten Tourismus.
Medien
- Hauptartikel: Hörfunk und Fernsehen in Jugoslawien
Wissenschaft und Bildung
Hochschulen
Zum Zeitpunkt der Gründung Jugoslawiens existierten die Universität Zagreb (gegründet 1669) und die Universität Belgrad (gegründet 1808).
Zwischen 1918 und 1992 wurden diese Universitäten neu gegründet:[1]
- Universität Ljubljana (1919)
- Universität Sarajevo (1949)
- Universität Skopje (1949)
- Universität Novi Sad (1960)
- Universität Niš (1965)
- Universität Priština (1970)
- Universität der Künste Belgrad (1973)
- Universität Rijeka (1973)
- Universität Split (1974)
- Universität Titograd (1974)
- Universität Banja Luka (1975)
- Universität Maribor (1975)
- Josip-Juraj-Strossmayer-Universität Osijek (1975)
- Universität Kragujevac (1976)
- Universität Tuzla (1976)
- Universität Mostar (1977)
- Universität Bitola "St. Klement von Ohrid" (1979)
Ebenfalls neu gegründet wurden mehrere Fachhochschulen. Die Kunstakademien in Ljubljana, Zagreb und Priština wurden zunächst als eigenständige Hochschulen gegründet, später aber in die jeweilige Universität integriert. Weitere Kunst- und Musikhochschulen gab es unter anderem in Novi Sad und Dubrovnik.[2]
Die erste Universität auf dem späteren Gebiet Jugoslawiens war die Universität Zadar, die 1396 gegründet und 1807 geschlossen wurde. 1955 wurde in Zadar wieder eine Philosophische Fakultät eingerichtet. In den Jahren 1674 bis 1786 betrieb das Paulinerkloster in Lepoglava (bei Varaždin) eine Universität.
- siehe auch Kategorie:Hochschullehrer (Jugoslawien)
Kultur
Literatur und Theater
Der bekannteste jugoslawische Schriftsteller war Ivo Andrić (1892-1975), der 1961 den Nobelpreis für Literatur erhielt. Weitere bedeutende Schriftsteller waren Mehmed Meša Selimović (1910-1982), Miroslav Krleža (1893-1981) und Aleksandar Tišma (1924-2003).
- siehe auch Liste jugoslawischer Schriftsteller
Der 1941 in der Schweiz erschienene Jugendroman Die Rote Zora und ihre Bande von Kurt Held spielt in Jugoslawien. Eine Übersetzung von Gustav Gavrin erschien in Jugoslawien 1952 unter dem Titel Družina riđokose zore. Der in Jugoslawien geborene Schriftsteller Milo Dor (1923-2005) lebte in Wien und schrieb in deutscher Sprache; viele seiner Werke spielen in Jugoslawien.
Film
Bis 1945 wurden in Jugoslawien nur wenige Filme gedreht. In den 1950er Jahren war ein am italienischen Neorealismus angelehnter Stil vorherrschend, der dann durch den Novi Film abgelöst wurde. In den 1980er Jahren waren die Filme von Emir Kusturica auch international erfolgreich.
Vor allem in den 1960er Jahren entstanden zahlreiche Koproduktionen zwischen Jugoslawien und der BRD, unter anderem zahlreiche Karl-May-Filme, die häufig im Nationalpark Plitvicer Seen entstanden.
Bildende Kunst
In Jugoslawien lebten einige der bedeutendsten Vertreter der Naiven Malerei (unter anderem Ivan Generalić).
Neben zahlreichen historischen Baudenkmalen gab es in Jugoslawien auch bedeutende Beispiele moderner Architektur. Bekannte Vertreter des jugoslawischen Industriedesigns waren unter anderem Saša Mächtig und Davorin Savnik.
Musik
- Hauptartikel: Musik Jugoslawiens
Sport
Jugoslawien war Gastgeber der Fußball-Europameisterschaft 1976. Die Olympischen Winterspiele 1984 fanden in Sarajevo statt.
Jugoslawien war stark im Basketball (die Herren-Nationalmannschaft war Weltmeister 1970, 1978, 1990, 1998 und 2002 sowie Europameister 1973, 1975, 1977, 1989 und 1991, und gewann bei den Olympischen Sommerspielen 1980 die Goldmedaille). Jugoslawien war Handball-Weltmeister 1973 (Damen) und 1986 (Herren) und gewann im Wasserball (Herren) die olympischen Goldmedaillen 1968, 1984 und 1988 sowie viermal die Silbermedaille. Die Ruderweltmeisterschaft fand 1966, 1979 und 1989 in Bled statt.
Bekannte Sportler waren unter anderem:
- Miroslav Cerar, Kunstturner, Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen 1964 und 1968
- Đurđica Bjedov, Schwimmerin, Gold- und Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Sommerspiele 1968
- Matija Ljubek, Kanute, Goldmedaillengewinner der Olympischen Sommerspiele 1976 im Einer-Kanadier
- Slobodan Živojinović, Tennisspieler, in den 1980er Jahren zeitweise Doppel-Partner von Boris Becker
- Monika Seles, Tennisspielerin
- Siehe auch: Kategorie:Sportler (Jugoslawien)
Literatur
Geschichte
- Johannes Grotzky: Balkankrieg. Der Zerfall Jugoslawiens und die Folgen für Europa. Serie Piper, München 1993
- Diana Johnstone: Fools' Crusade: Yugoslavia, NATO and Western Delusions. Monthly Review Press, New York 2002, ISBN 1-58367-084-X
- Peter Radan: The Break-up of Yugoslavia and International Law. Routledge, New York/London 2002, ISBN 0-415-25352-7 [1] [2]
- Holm Sundhaussen: Experiment Jugoslawien. Von der Staatsgründung bis zum Staatszerfall. BI-Taschenbuchverlag, Mannheim 1993, ISBN 3-411-10241-1
Allgemein
- Kurt Hielscher: Jugoslavien: Slovenien, Kroatien, Dalmatien, Montenegro, Herzegowina, Bosnien, Serbien; Landschaft, Baukunst, Volksleben, 1926
Kultur
- Antun Barac: Geschichte der jugoslavischen Literaturen von den Anfängen bis zur Gegenwart, 1977, ISBN 3-447-01874-7
- Udo Kultermann: Zeitgenössische Architektur in Osteuropa, 1985, ISBN 3-7701-1554-6
- Ljiljana Blagojević: Modernism in Serbia. The elusive margins of Belgrade architecture, 1919-1941, 2003, ISBN 0-262-02537-X
Weblinks
- Le monde diplomatique – Sammlung von historischen Landkarten der Region
- Jugoslawien im Internet – Linkliste über die SFRJ
- Jugoslawien: oder der zerstörte Traum vom Staat der Südslawen (Bayerischer Rundfunk, CollegeRadio – Schulfunkmaterialien; Download der Sendung im RealMedia-Format möglich – 18:40 Min.; Bildarchiv, Manuskript, Links, Glossar)
- CIA Intelligence Report. „Yugoslavia: The Outworn Structure“ (engl.)
- Alex N. Dragnich: The First Yugoslavia: Search for a Viable Political System. (engl.)
Einzelnachweise
- ↑ Enciklopedija Jugoslavije, 2. Ausg., Band 6, Artikel Jugoslavija, Abschnitt Nauka, S. 510f
- ↑ Katica Marendić, Faculties and Academies of Art, in: Yugoslav Survey (ISSN 0044-1341), Jg. 26.1985, Heft 4, S. 85-96
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