ZMDA

ZMDA

Das Zentrum Mikroelektronik Dresden in Dresden galt in den 1980er-Jahren ZMD als Herzstück der DDR-Mikroelektronik-Forschung. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde die Einrichtung in ein privates Unternehmen umgewandelt, der heutige Halbleiterhersteller Zentrum Mikroelektronik Dresden AG (kurz ZMD AG).

Logo der ZMD AG
Das ZMD Design Center in Dresden

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ursprung des heutigen Unternehmens ZMD geht auf die Gründung des Institutes für Molekularelektronik im Jahr 1961 zurück. Im Jahr 1969 wurde der Betrieb als Arbeitsstelle für Molekularelektronik Dresden (AMD) neu firmiert; nicht zu verwechseln mit der im selben Jahr gegründeten US-amerikanischen Firma AMD), die heute in Dresden eine Halbleiterfertigung betreibt. Erst Anfang der 1980er-Jahre erfolgte die Eingliederung in das Kombinat Mikroelektronik Erfurt (als Teil von VEB Elektromat Dresden). Direktor des damaligen Zentralen Forschungsinistituts für Mikroelektronik Spezialtechnik war Ulf Gottschling.

1987 erfolgte die Umgliederung (damals ZFTM Dresden) von VEB Elektromat Dresden in das Kombinat Carl Zeiss Jena untere dem neuen Namen Zentrum Mikroelektronik Dresden (ZMD) Das ZMD produzierte 1988 den ersten 1-Megabit-Speicherchip der DDR, erreichte allerdings bis 1990 keine Serienfertigung des Chips. Für die Entwicklung dieses Speicherchips wurde das Kollektiv des Forschungszentrums 1988 mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet.

1993 wurde mit der ZMD GmbH der Vorläufer der heutigen AG gegründet; im Dezember 2001 erfolgte die Umwandlung in eine AG. Im Zusammenhang mit der hierdurch erfolgten Entlassung von Mitarbeitern kam es zum 2004 aufgedeckten sogenannten QMF-Skandal.

Heute hat das Unternehmen etwa 250 Beschäftigte, davon rund 180 Ingenieure, die überwiegend in der Produktentwicklung tätig sind. Die ZMD-Entwicklungen werden in der Automobil- und Industrieelektronik, der Medizintechnik und für Infrarotdatenübertragung (IrDA), beispielsweise in Mobiltelefonen und Laptops, eingesetzt. Das Unternehmen hat sich dabei auf Entwicklung und Vermarktung von gemischt analog-digitalen applikationsspezifischen Schaltkreisen (ASICs) und Applikationsspezifische Standardprodukte (ASSP) mit niedrigem Stromverbrauch spezialisiert. Das Unternehmen entwickelt auch Mixed-Signal-Systems-on-Chip (SoC), besonders als Anwendungen für die Automobilindustrie („X-by-Wire“).

Das Unternehmen hat weiterhin seinen Hauptsitz in Dresden und Design-Center in Dresden, Filderstadt-Bernhausen, im amerikanischen Madison sowie in Warna (Bulgarien).

X-FAB Dresden

Die X-FAB Dresden (X-FAB Dresden GmbH & Co. KG) – ehemals „ZFOUNDRY“ – fertigt die Produkte der ZMD AG auf Silizium-Wafern.

ZFOUNDRY war bis März 2007 eine 100%ige Tochtergesellschaft der ZMD AG. Mit dem Kauf der Firma 1st Silicon durch X-FAB aus Erfurt, einem ehemaligen Konkurrenten und heutigen Joint-Venture-Partner von ZMD, im Jahre 2006 war diese strategische Zusammenarbeit jedoch vorerst beendet. Inzwischen hat X-FAB auch die ehemalige ZFOUNDRY übernommen. Die X-FAB hat am 15. Februar 2007 den beabsichtigten Kauf der ZFOUNDRY beim Bundeskartellamt angemeldet. Das Bundeskartellamt hat am 9. März 2007 für die geplante Übernahme der ZFOUNDRY durch X-FAB eine Freigabe erteilt. Am 26. März 2007 fand bei ZMD eine Belegschaftsversammlung statt, bei der die Übernahme der ZFOUNDRY durch X-FAB bekannt gegeben wurde. ZFOUNDRY wurde als Tochtergesellschaft in die X-FAB-Gruppe eingegliedert, wird aber weiterhin die Produkte der ZMD AG fertigen. Eine langfristige Partnerschaft und Liefergarantien wurden vereinbart. Seit dem 1. Juni 2007 firmiert die ehemalige ZFOUNDRY unter dem Namen X-FAB Dresden und beschäftigt zurzeit ca. 400 Mitarbeiter.

Silicon Saxony

Als der sogenannte „Begründer und Vater der Mikroelektronik“ in Dresden gründete die ZMD AG 2000 zusammen mit 19 anderen sächsischen Unternehmen den Verein Silicon Saxony e.V.

Weblinks

51.12564166666713.7850861111117Koordinaten: 51° 7′ 32″ N, 13° 47′ 6″ O


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