- ZRS-5
-
Die ZRS-5 USS Macon war ein 239 m langes Starrluftschiff, das der US-Marine von 1933 bis 1935 als „fliegender Flugzeugträger“ diente. Im Rumpf des Starrluftschiffes war ein Hangar untergebracht, von dem aus die Flugzeuge unter dem Rumpf abgelassen werden konnten, um zu starten. Für die Landung war ein Fanghaken oben an den Flugzeugen angebracht, mit dem der Pilot sich in ein Trapez unter dem Rumpf einklinken konnte. Anschließend wurde das Flugzeug in den Rumpf gezogen und verstaut.
Die Macon, das verbesserte Schwesterschiff der ZRS-4 USS Akron, war vor allem als Fernaufklärer über dem Wasser konstruiert, wurde jedoch auch über Land eingesetzt. Die Flugzeuge dienten als Späher, und sollten auch für den Schutz des Luftschiffs sorgen.
Das Starrluftschiff wurde von der Goodyear-Zeppelin Co. entwickelt. Diese Firma war eine Zusammenarbeit der deutschen Luftschiffbau Zeppelin GmbH und der Goodyear Tire & Rubber Company. Das Luftschiff wurde am 11. März 1933 von Jeanette Whitton Moffett (Ehefrau von Konteradmiral William A. Moffett) getauft und hatte einen Monat später, kurz nach dem tragischen Absturz der USS Akron, ihren Erstflug. Die Macon wurde am 23. Juni 1933 unter dem Kommando von Commander Alger H. Dresel in Dienst gestellt.
Inhaltsverzeichnis
Verlust
Das Luftschiff ging am 12. Februar 1935 während eines Trainingsfluges bei Point Sur an der südkalifornischen Küste verloren. Beobachtet wurde der Unfall von dem Leuchtturmwärter Thomas Henderson. Das Heck war zu schwach konstruiert (Änderungspläne bestanden bereits) und wurde bei einem Windstoß beschädigt. Eine hintere Gaszelle verlor Traggas. Daher wurde befohlen, den gesamten Ballast abzuwerfen. Das Schiff stieg daraufhin auf 1700 m. Dort platzten weitere Gaszellen.
Das Schiff verharrte jedoch ca. 15 Minuten in dieser Höhe, bevor es anfing zu sinken. Diese für die Besatzung als schrecklich beschriebene Zeit gab ihr jedoch die Gelegenheit, Schwimmwesten anzulegen und Rettungsinseln, die aufgrund des Unglücks des Schwesterschiffes USS Akron vorhanden waren, vorzubereiten, sowie Hilfe zu rufen. 81 der 83 Besatzungsmitglieder überlebten; der Funker und ein Koch starben.
Das Ende der Macon besiegelte das Ende der amerikanischen Starrluftschifffahrt. Das letzte verbliebene Starrluftschiff der USA, ZR-3 USS Los Angeles (gebaut als Zeppelin LZ 126), wurde später abgerüstet. Nur Deutschland setzte den Großluftschiffbau noch fort. Die amerikanische Marine nutzte jedoch weiterhin Prallluftschiffe. Sie versahen ihren Dienst bis zum Ende des US-Marine-Luftschiffprogramms am 31. August 1962.
Entdeckung des Wracks
1951 wurde an einem einsamen Strand von Santa Rosa Island (rund 320 km südlich der Absturzstelle) ein etwa 3 Meter großes Teil einer Luftschraube der Macon entdeckt. Im Juni 1990 fand eine Expedition des Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI unter Chris Grech) und der US-Marine das Macon-Wrack einige Meilen südlich von Point Sur und besuchte es mit Tauchrobotern in 450 m Tiefe. Mittlerweile war nicht mehr viel vom zusammengefallenen Gerippe erkennbar. Markant zeigten sich jedoch die Überreste der vier Curtiss F9C Sparrowhawks, die zur Unglückszeit an Bord waren.
Im August 2005 wurde die Absturzstelle mit einem Side-Scan-Sonar untersucht. Ende September 2006 unternahmen Mitarbeiter des MBARI, der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) sowie der US-Marine mit dem Forschungsschiff Western Flyer eine weitere Expedition in dieses Gebiet. Dabei wurden diesmal auch hochauflösende Fotos des Wracks aufgenommen.
Daten
- Roll-out am 21. April 1933
- Länge: 239 m
- Höchstgeschwindigkeit 140 km/h
- Traggas: Helium
- Prallhöhe: 900 Meter
- Antrieb: acht interne 412 kW-Motoren (560 PS), die die außen liegenden hölzernen Luftschrauben antrieben.
- Luftschrauben: Die Luftschrauben waren nach oben und unten schwenkbar, um Start- und Landevorgang zu erleichtern. Hersteller der Motoren war Maybach.
- Ausrüstung: Als speziell mit Fanghaken für die "Landung" ausgestattet Bord-Flugzeuge kamen vier Doppeldecker des Typs Curtiss F9C Sparrowhawk in den Hangar an Bord.
Siehe auch
Weblinks
- Spiegel Online: Tauchgang zum Kriegszeppelin. In: Der Spiegel vom 5. Oktober 2006
- Spiegel Online: Koloss am Meeresgrund. In: Der Spiegel Nr. 52 vom 22. Dezember 2008
ZR-1 „USS Shenandoah“ | ZR-2/R38 | ZR-3 „USS Los Angeles“ | ZRS-4 „USS Akron“ | ZRS-5 „USS Macon“
36.290777027778-121.99768066667Koordinaten: 36° 17′ 27″ N, 121° 59′ 52″ W
Wikimedia Foundation.