ZT300

ZT300
ZT 300
Ausbildung am ZT 300

Der Zugtraktor ZT 300 (300 für maximale Zugleistung = 3,0 Mp), hergestellt im VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen – VEB Traktorenwerk Schönebeck (Elbe), löste die Traktoren der Famulus-Baureihe ab.

Er war zu dieser Zeit (1967) ein moderner Schlepper mit 4-Zylinder-4-Takt-Dieselmotor und wurde in Halbrahmenbauweise hergestellt. Der ZT 300 hatte eine Regel- und Krafthydraulik. Seine Motorleistung betrug anfangs 90 PS, wurde jedoch 1973 auf 93 PS und 1978 nochmals auf 100 PS erhöht. Den „ZT“, wie er umgangssprachlich meist nur genannt wurde, gab es in mehreren Sonderausführungen: so kam beispielsweise 1971 der ZT 303 auf den Markt, der über einen zuschaltbaren Allradantrieb verfügte. Dieser schaltete sich über einen Klemmrollenfreilauf automatisch zu bzw. ab, wenn der Schlupf der Hinterachse einen Sollwert von 7 bis 8 % über- bzw. unterschritt. Der ZT 303 hatte den ZT 300 bald in den Produktionszahlen deutlich überholt und erfreute sich auch im Ausland großer Beliebtheit, was dazu führte, dass es schon bald verschiedene Exportversionen gab, beispielsweise eine Tropenausführung ohne geschlossene Fahrerkabine oder Ausführungen mit größerer Bereifung. Die Vorderachse entsprach der des Lastwagens IFA W50-LA und sorgte bauartbedingt für eine geringere Bodenfreiheit.

Weiterhin gab es eine Ausführung als reine Straßenzugmaschine für industrielle Zwecke mit der Bezeichnung ZT 304. Der ZT 304 war im Grunde nichts anderes als ein „abgespeckter“ ZT 300, die Baugruppen Unterlastschaltstufe, Dreipunkthydraulik, Zapfwelle und Arbeitsscheinwerfer waren hier nicht vorhanden. Hinzu kam noch der Typ ZT 305, eine Weiterentwicklung des ZT 303, speziell für den Einsatz an Hanglagen mit bis zu 45 % Neigung. Er verfügte über eine druckluftgebremste Vorderachse, größere Reifen vorne und hinten sowie über Zwillingsreifen auf der Hinterachse. Eine weitere Version war der ZT 300 GB, wobei GB für Gleisband stand. Er wurde jedoch nur in Kleinserie produziert und kam vorrangig auf nassen, wenig tragfähigen Flächen (beispielsweise im Spreewald) zum Einsatz.

Die Traktoren der ZT-Baureihe verfügten über ein Dreiganggetriebe, welches in drei Gruppen schaltbar war. Insgesamt standen sechs Rückwärts- und neun Vorwärtsgänge zur Verfügung, was einen Geschwindigkeitsbereich von 3,1 bis circa 30 km/h ermöglichte. Die zulässige Anhängelast betrug 24 Tonnen. Von September 1967 bis Anfang 1984 wurden insgesamt 72.382 Traktoren der ZT-Baureihe hergestellt. Der Preis für einen ZT 303 betrug Anfang der 80er Jahre 81.000 Mark. Die ZT-300-Baureihe wurde von der ZT-320-Baureihe abgelöst.

Einige Traktoren wurden zu Zweiwege-Traktoren umgerüstet und als Rangierlokomotiven vor allem in DDR-Kleinbetrieben mit Bahnanschluss eingesetzt. Neben den erforderlichen Signaleinrichtungen (Spitzen- und Zugschlußsignal) waren diese Traktoren mit hydraulischen Spurkränzen ausgestattet.

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