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Zábřeh Basisdaten Staat: Tschechien Region: Olomoucký kraj Bezirk: Šumperk Fläche: 3458 ha Geographische Lage: 49° 53′ N, 16° 52′ O49.88194444444416.874722222222285Koordinaten: 49° 52′ 55″ N, 16° 52′ 29″ O Höhe: 285 m n.m. Einwohner: 14.416 (3. Juli 2006) Postleitzahl: 789 01 Struktur Status: Stadt Ortsteile: 5 Verwaltung (Stand: 2006) Bürgermeister: Zdeněk Kolář Adresse: Masarykovo náměstí 6
789 01 ZábřehWebsite: www.zabreh.cz Zábřeh (deutsch Hohenstadt an der March) ist eine Stadt mit 15.015 Einwohnern in Tschechien. Sie liegt zwölf Kilometer südwestlich von Šumperk an der Moravská Sázava und gehört dem Okres Šumperk an. Die Katasterfläche beträgt 3458 ha.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Zábřeh befindet sich in 285 m ü.M. am östlichen Fuße der Zábřežská vrchovina (Hohenstädter Bergland) am linken Ufer der Moravská Sázava und wird von deren Zufluss Krumpašský potok durchflossen. Östlich der Stadt liegt die Flussebene der March. Durch Zábřeh führt die Staatsstraße 44 von Mohelnice nach Bludov sowie die zweitrangigigen Staatsstraßen 315 von Lanškroun nach Úsov und die 369 nach Vyšehoří. Die Stadt liegt an der Eisenbahnstrecke von Česká Třebová nach Mohelnice und der abzweigenden Trasse nach Šumperk.
Nachbarorte sind Rovensko im Norden, Postřelmov im Nordosten, Lesnice im Osten, Leština und Rájec im Südosten.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Zábřeh stammt aus dem Jahre 1254, ihr Besitzer war zu der Zeit Sulislaus von Hohenstein (Sulislav ze Zábřeha). 1275 wurde das Stadtrecht verliehen. Das Geschlecht ze Zábřeha war zu dieser Zeit neben den Hrabischitz auf Moravská Třebová die bedeutendste Adelsfamilie der Umgebung. Seit 1289 ist die Existenz einer Burg belegt. 1343 erwarben die Sternberger die Herrschaft Hohenstadt, nächste Besitzer waren die Kravař und 1442 erwarben die Tunkl von Brünnles Hohenstadt. Unter den Tunkl wurde die Herrschaft mit Hochstein und Brünnles vereint. Es wurden Fischteiche an der March und Moravská Sázava angelegt, von denen einzig der Oborník (Schlossteich) heute noch erhalten ist und den Fluss einschließlich des Krumbaches reguliert. 1509 verkaufte Jindřich Tunkl Hohenstadt mit Hochstein an Nikolaus Trčka von Lípa. 1513 erwarb Ladislav von Boskovic den Besitz. Unter den Boskovic gelangte die Herrschaft zu Reichtum und 1589 vermachte Jan von Boskovic Hohenstadt mit Hochstein an seinen Neffen Ladislav Velen von Zerotein. Nach der Schlacht am Weißen Berg verloren die Žerotíner 1622 ihren Besitz, den Karl von Liechtenstein erhielt.
1842 begann durch die k.k. Nördliche Staatsbahn der Bau der Eisenbahn von Prag nach Olomouc und 1845 fuhr der erste Zug durch Hohenstadt. 1871 wurde die Zweigbahn nach Mährisch Schönberg angelegt. In Folge des Eisenbahnbaus setzt eine Industrialisierung ein. Bedeutende Unternehmen waren die Baumwollspinnerei, Zwirnerei, Rotgarnfärberei, Seidenweberei, Maschinenwerkstätten, Nagelfabrik und die Brauerei. Hohenstadt war Sitz eines politischen Bezirkes und eines Gerichtsbezirkes.
1890 lebten in Hohenstadt 2940 Menschen, davon waren 2082 Deutsche. Um 1920 erfolgte die Eingemeindung von Krumpach und 1930 hatte Hohenstadt 5389 Einwohner. Nach der Besetzung der Tschechoslowakei wurde die Stadt von 1938 bis 1945 Teil des deutschen Reiches und Sitz des Landkreises Hohenstadt.
Sage vom Teufelspflug
Östlich der Stadt entstanden zum Ende des 15. Jahrhundert in der Marchebene mit dem Stadtteich und dem Großen und Kleinen Zadworschitzer Teichen (Závořické rybníky) mehrere große Fischteiche. Wegen der für den Bau und die Unterhaltung der Teiche den Untertanen auferlegten hohen Lasten kam es 1494 zu einem Aufstand. Dabei überfielen rebellierende Untertanen Georg den Älteren von Tunkl und verletzten ihn tödlich. Nachfolgend entstand die Sage, dass Tunkl nach seinem Tode zur Strafe in jeder Nacht unter der Geißel des Teufels vor einen Pflug gespannt, den Grund der Zadworschitzer Teiche umpflüge.
Gemeindegliederung
Zur Stadt Zábřeh gehören die Ortsteile Dolní Bušínov (Niederbuseln), Hněvkov (Nefke), Pivonín (Piwonin) und Václavov (Watzelsdorf) sowie die Ortslagen Krumpach, Levenov (Löwenau), Ráječek (Klein Rasel), Rudolfov (Rudolfsthal) und Skalička (Skalitz).
Städtepartnerschaften
- Handlová, Slowakei
- Ochsenfurt, Deutschland
Ehrenbürger
- Karel Lukas (1897-1949), tschechoslowakischer General und Opfer des Kommunismus, 1947, die 1950 aberkannte Ehrenbürgerwürde erhielt er 1990 zurück
- Jan Welzl (1868-1948), 2000, posthum
Sehenswürdigkeiten
- Bartholomäuskirche, erbaut im Empirestil anstelle eines Vorgängerbaus aus dem 13. Jahrhundert
- Pestsäule auf dem Ring, 1713 aufgestellt
- Barbarakirche, erbaut im 15. Jahrhundert, 1772 umgebaut
- Das Haus "Unter den Lauben" ist ein städtische Baudenkmal und Geburtshaus von Magdalena Vizovská. Es dient als Stadtmuseum und beherbergt neben stadtgeschichtlichen Expositionen eine Ausstellung über Jan Welzl.
- Pfarrmuseum
- Standbild Jan Welzls vor dem Bahnhof
- Schloss Zábřeh, heute Sitz der Stadtverwaltung
- Brunnenanlage von 1829 vor dem Schloss
- Tunkl-Hof, heute städtische Galerie
- Evangelische Kirche, gestiftet durch die Unternehmerfamilie Brass
Söhne und Töchter der Stadt
- Magdalena Vizovská (um 1600-1622), erste Frau von Johann Amos Comenius
- Wilhelm Brass (1819–1897), Unternehmer und Textilfabrikant, Erfinder des Türkisch Rot
- František Kahlik (1854–1908), Pädagoge, Geograpf und Aufklärer
- Hermann Brass (1855–1938), Unternehmer
- Jan Welzl (1868-1948), tschechischer Abenteurer, Schriftsteller, Erfinder und Eskimohäuptling
- Václav Kálik (1891–1951), Komponist
- Josef Macek (1887–1971), Publizist und Wirtschaftswissenschaftler
- Lída Novotná (1922–1986), Kostümbildnerin bei Film und Fernsehen
- Luboš Kohoutek (* 1935), tschechischer Astronom
- Jaroslav Mostecký ( *1963), tschechischer Autor
Weblinks
- Website der Stadt
- Pfarrmuseum (tschechisch)
- Stadtmuseum Unter den Lauben (tschechisch)
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