Zachary Braff

Zachary Braff
Zach Braff (2007)

Zachary „Zach“ Israel Braff (* 6. April 1975 in South Orange, New Jersey, USA) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor. Bekannt wurde er durch die Rolle des John Michael „J. D.“ Dorian in der Comedy-Serie Scrubs – Die Anfänger.[1]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Zachary Braff wurde am 6. April 1975 in New Jersey geboren, entstammt einer jüdischen Familie und ist das jüngste von vier Kindern seiner mittlerweile geschiedenen Eltern. Sein ältester Bruder Adam schreibt Drehbücher fürs Fernsehen, sein Bruder Joshua ist Schriftsteller, seine Schwester Shoshanna Modedesignerin.[1][2]

Nachdem Braff seinen Vater, einen Anwalt, schon früh zu Aufführungen dessen Laienspielgruppe begleiten durfte, sammelte er erste eigene Bühnenerfahrungen im Alter von 10 Jahren im Stück The Music Man des örtlichen Gemeindetheaters.[3][4]

Mit 15 erhielt er eine Hauptrolle in der geplanten Fernsehserie High, produziert von Bruce Paltrow. Mit von der Partie und genauso fernsehunerfahren war auch dessen Tochter, Gwyneth Paltrow. Nach der Probevorführung der Pilotfolge schien die Serie erfolgsversprechend, wurde jedoch kurz vor der Premiere von den Verantwortlichen beim Sender CBS aus dem Programm gekippt.[3]

Zach Braff

Vier Jahre später, 1993, bekam Braff dann die erste Filmrolle: In Manhattan Murder Mystery spielte er den Sohn von Woody Allen und Diane Keaton.[4]

Nach Ende der Highschool beschloss er, ein College-Studium an der Northwestern University im Bundesstaat Illinois aufzunehmen, um sich in die technischen Aspekte der Filmkunst vertiefen zu können. Eigenen Aussagen zufolge glänzte er nicht mit seinen Drehbuchentwürfen, führte aber im Rahmen des Studiums bei mehreren Kurzfilmen Regie, belegte Schauspielkurse und spielte in einem Theaterstück mit.[5][2]

Nach dem Bachelor-Abschluss zog er 1997 nach New York, wo er seinen Lebensunterhalt notgedrungen als Produktionsassistent am Set diverser Musikvideos verdiente, unter anderem solchen von Sting und Mariah Carey. Er wollte jedoch nach wie vor eine Schauspielkarriere starten. Nach vielen Absagen erhielt er letztlich ein Engagement in der Inszenierung des New Yorker Public Theaters von William Shakespeares Macbeth mit Alec Baldwin und Angela Bassett in den Hauptrollen.[4][6]

Es folgten weitere Filmrollen in Low-Budget-Produktionen, die jedoch keinen nennenswerten Anklang beim Kinopublikum fanden. Erst in seiner Darbietung in Der Club der gebrochenen Herzen überzeugte er als homosexueller, drogenabhängiger Clubgänger.[4]

Für die Dreharbeiten ist er 2000 nach Los Angeles gezogen. Seine Gagen waren jedoch niedrig, so dass er sein Einkommen als Kellner aufbessern musste. Braff erinnert sich an die Zeit so:[4][6]

“When ‘Broken Hearts Club’ was out, people would come from the movie to the restaurant for dessert and see me and do a double take. They’d say, ‘We just saw your movie. It was great.’ And I’d be like, ‘Thank you. Let me tell you about our specials.’”

„Als ‚Club der gebrochenen Herzen‘ im Kino lief, ist es mehrfach passiert, dass Leute nach dem Film direkt in das Restaurant kamen [in dem ich damals arbeitete] und ihnen bei meinem Anblick mit gewisser Verzögerung ein Lichtlein aufging. Sie sagten dann so was wie: ‚Wir haben grad deinen Film gesehen. Der war klasse.‘ Und ich dann so: ‚Dankeschön. Ich nenn’ Ihnen dann mal die Tagesgerichte.‘“

Zach Braff

Ende 2000 sprach er für die Hauptrolle in Scrubs vor. Zwar entsprach das Comedy-Genre nicht seinen persönlichen Karriereplanungen, auch war er sich der Gefahr der Charakterfestlegung durch eine Fernsehserie bewusst, doch reizte ihn diese Sitcom mit ihrer Mischung aus schrägem Humor und Dramatik.

Er kündigte seinen Kellnerjob, erfuhr jedoch alsbald, dass die Dreharbeiten erst zweieinhalb Monate später beginnen würden. So nutzte er die Zeit für die Ausarbeitung einer lang gehegten Filmidee: eine „nichtlineare Geschichte“ über einen jungen Mann, der, entfremdet von seiner Familie, aus Anlass des Begräbnisses seiner Mutter in das heimatliche New Jersey zurückkehrt und dort wider Erwarten die Liebe neu entdeckt. Nach drei Monaten stand die Rohfassung für das Drehbuch, welches – gespickt mit autobiographischen Details – die Grundlage für sein Regiedebüt Garden State werden sollte.[4][6]

Mit der Ausstrahlung von Scrubs ab Oktober 2001 wurde Braff einem breiteren Publikum bekannt. Die Serie hatte solide Einschaltquoten und ihre unkonventionelle Machart fand den Beifall der Kritiker. Braff nahm auch Einfluss auf die Gestaltung des Soundtracks: Die mehrfach vertretenen Liedermacher Joshua Radin und Cary Brothers zählen zu seinen engsten Freunden. Auch die Wahl des Titelsongs Superman geht auf ihn zurück. Über gemeinsame Bekannte war er auf die Band Lazlo Bane gestoßen, führte schließlich sogar für das 2002 veröffentlichte Video Regie.[4][2]

Braff ist eng mit seinem Scrubs-Kollegen Donald Faison befreundet. Während der Drehpause nach der ersten Staffel im Frühjahr und Sommer 2002 teilten die zwei eine Wohnung in New York. Braff hatte erneut ein Angebot des Public Theaters angenommen und spielte im Rahmen der Freiluft-Produktion Shakespeare in Central Park an der Seite von Julia Stiles die Rolle des Sebastian in Was ihr wollt.[7]

In der Folgezeit konzentrierte er sich, neben der Arbeit bei Scrubs, auf die Realisierung des eigenen Films. Es war sein erstes Drehbuch, Regie-Erfahrungen konnte er bis auf das Musikvideo, ein paar Werbefilmchen aus seiner Zeit in New York und die Kurzfilme vom College keine vorweisen. Danny DeVitos Firma Jersey Films, die sich schon für Erin Brockovich und Pulp Fiction mitverantwortlich zeichnete, gab grünes Licht für die Produktion. Auch die Besetzung der Hauptrollen war ein Selbstläufer. So Braff:[4][6]

“We sat down with Jersey Films and said, ‘Let's talk about ideas [for casting],’ and I said, ‘OK. Let's find someone in the spirit of Natalie Portman, someone like Peter Sarsgaard, and someone like an Ian Holm for the dad.’ It was never realistic that they were going to do it. Those were just the types. Of course, just for the hell of it, we sent the script to them. And one by one, they all said yes.”

„Wir haben uns mit Jersey Films zusammengesetzt und gesagt: ‚Reden wir über Ideen [für die Besetzung]‘, woraufhin ich vorschlug: ‚Okay. Wir bräuchten jemand in der Art wie Natalie Portman, jemand wie Peter Sarsgaard und jemand wie Ian Holm für die Rolle des Vaters.‘ Es war zu keinem Zeitpunkt realistisch zu glauben, dass sie die Rollen annehmen würden. Das war eine reine Typbestimmung. Natürlich haben wir ihnen, quasi zum Spaß, das Drehbuch zugeschickt. Und einer nach dem Anderen haben sie zugesagt.“

Zach Braff

Die Dreharbeiten begannen im Frühjahr 2003. Im Januar 2004 wurde Garden State auf Robert Redfords Sundance Film Festival präsentiert. Der Film erhielt wohlwollende Kritiken und wurde ein kommerzieller Erfolg, obwohl die Studios den Film anfangs nur in New York und Los Angeles, daraufhin auch in ausgewählten Städten anlaufen ließen. Für die Zusammenstellung des Soundtracks wurde Braff Anfang 2005 mit einem Grammy geehrt.[2]

2005 drehte Braff zwei Filme während der viermonatigen Drehpause von Scrubs. So spielte er in der kanadischen Produktion The Last Kiss und kurz darauf in Fast Track, welcher später in The Ex umbenannt wurde. Daraufhin widmete er sich einem eigenen Projekt, einer filmischen Adaption des Kinderbuches Andrew Henry's Meadow. Der Film soll 2008 in die Kinos kommen. Im Jahr 2006 lief ebenfalls sein Vertrag bei Scrubs aus, den er jedoch im März 2007 um ein weiteres Jahr verlängerte. Ihm werden 350.000 US-Dollar pro Episode gezahlt. Damit ist Braff einer der bestbezahlten Schauspieler im amerikanischen Fernsehen.[6][1]

Deutsche Synchronstimme

Zach Braffs deutscher Synchronsprecher ist in der Regel Kim Hasper, der ihm unter anderem in der Fernsehserie Scrubs – Die Anfänger und den Spielfilmen Dein Ex – Mein Albtraum und Der letzte Kuss die Stimme lieh.

Filmografie

Schauspieler

Synchronsprecher

Regisseur

Drehbuchautor

Auszeichnungen

(unvollständig)

  • 2005: Emmy für den besten Hauptdarsteller in einer Comedyserie Scrubs - Die Anfänger
  • 2005: Grammy für die beste Soundtrack-Zusammenstellung (Best Compilation Soundtrack Album for a Motion Picture, Television or Other Visual Media) zu Garden State
  • 2005/2006: Golden Globe-Nominierung für „Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie (Comedy/Musical)“
  • 2003: Teen Choice-Nominierung für bester TV-Darsteller in einer Komödie Scrubs - Die Anfänger

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Biographie in der Internet Movie Database
  2. a b c d Zach Braffs Blog zum Film Garden State
  3. a b 'Scrubs' star Zach Braff has fun with chaos of sitcom medicine Meldung von Frazier Moore für „Associated Press“ am 19. Dezember 2002
  4. a b c d e f g h The Making of the Resident Artikel von Michael Joseph Gross in „The Boston Globe“ vom 22. September 2002
  5. Rosie's People: TV Spotlight ZACH BRAFF Artikel von Allison Adato im „Rosie Magazine“ vom Mai 2002
  6. a b c d e His Garden Is Growing Kolumne „The Shooting Star“ von Jamie Painter Young, 12. Februar 2004
  7. Who Wants to Play Doctors? Artikel von Coeli Carr in der „New York Post“ vom 25. Juni 2002

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