- Zafer Bayramı
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Die Türkischen Feiertage (Türkisch: Türk Bayramları) sind Tage, an denen an wichtige Ereignisse auf nationaler Ebene erinnert und gesellschaftlich-kulturell gefeiert werden. Feiertage haben bei den Türken lange Tradition, bis heute pflegen sie das Frühlingsfest "Güz Bayramı / İlkbahar Bayramı" ihrer Vorfahren.
Inhaltsverzeichnis
Nationale Feiertage
Datum Türkischer Name Deutscher Name Anmerkungen 1. Januar Yılbaşı Neujahr Feier zum Anlass des ersten Tages des Jahres 23. April Ulusal Egemenlik ve Çocuk Bayramı Feiertag der Nationalen Souveränität und des Kindes Erinnert an die Eröffnung der Nationalversammlung, Souveränität der Fundamente der Republik. 1. Mai Emek ve Dayanışma Günü [1] Tag der Arbeit und Solidarität (Erster Mai) 19. Mai Atatürk´ü Anma, Gençlik ve Spor Bayramı Feiertag der Jugend, des Sports und an das Gedenken an Atatürk Erinnerung an Atatürks Ankunft in Samsun. Beginn des Befreiungskrieges. 30. August Zafer Bayramı Feiertag der Befreiung Erinnert an den entscheidenden Sieg des "Başkomutanlık Meydan Savaşı" im türkischen Befreiungskrieg beweglich* (2007: 12.-15. Oktober, 2008: 1.-3. Oktober[2] Ramazan Bayramı Fest des Fastenbrechens Das „Fest des Fastenbrechens“ bildet den Abschluss des Fastenmonats Ramadan. 29. Oktober Cumhuriyet Bayramı Feiertag der Republik Nationalfeiertag, erinnert an die Ausrufung der Republik durch Atatürk im Jahre 1923 beweglich* (2007: 20.-23. Dezember, 2008: 8-11. Dezember[2]) Kurban Bayramı Opferfest Höchster sunnitischer Feiertag. Beim Opferfest wird des Propheten Ibrahim gedacht, der bereit war, seinen Sohn Ismail an Allah zu opfern (siehe auch Opferung Isaaks). Ramazan Bayramı (R)
Kurban Bayram (K)- R 30. September - 2. Oktober 2008
- K 8. - 11. Dezember 2008
- R 20. - 22. September 2009
- K 27. - 30. November 2009
- R 9. - 11. September 2010
- K 16. - 19. November 2010
- R 30. August - 1. September 2011
- K 6.- 9. November 2011
- R 19. - 21. August 2012
- K 25. - 28. Oktober 2012
- R 8. - 10. August 2013
- K 15. - 18. Oktober 2013
- R 28. - 30. Juli 2014
- K 4. - 7. Oktober 2014
- R 17. - 19. Juli 2015
- K 23. - 26. September 2015
* Das Datum dieser Feiertage ergibt sich aus dem islamischen Kalender, das entsprechende Datum des Gregorianischen Kalenders ist in jedem Jahr ein anderes. Bezogen auf den islamischen Kalender sind die Feiertage jedoch nicht beweglich.
Besonderheiten der nationalen Feiertage
Die nationalen Feiertage (türkisch Ulusal Bayramlar), wie der nationale Feiertag des Sieges oder der Tag der Republik werden in den Städten und kleineren Orten mit Militärparaden, Fackelzügen und Festen gefeiert. Ein Bestandteil der Festzüge sind die in Originaltrachten gekleideten Männer des alten türkischen Stammes der Zeybek, eines alttürkischen Stammes aus der Umgebung von İzmir. Eine besondere Bedeutung haben diese Feiertage auch für die Arbeiter und Händler, die nach dem offiziellen Teil auf den öffentlichen Plätzen der Stadtverwaltung ihre eigenen Veranstaltungen feiern und sich bis in die Nacht hinein bei Pauken- und Oboeklängen vergnügen. Jede türkische Stadt hat ihre eigenen Volkstänze, die manchmal von Tänzern der Gastgruppen aus den großen Städten wie Ankara oder Istanbul abgelöst werden. Die Volkstanzfeste sind eine interessante Art der Unterhaltung bei den nationalen Feiertagen und stärken den kulturellen Zusammenhalt. In manchen Städten und Ortschaften ist es auch üblich, an nationalen Feiertagen Ringkämpfe oder andere sportliche Wettkämpfe zu veranstalten, die nach dem offiziellen Teil der Feierlichkeiten auf den Wiesen der Umgebung stattfinden.
Religiöse Feiertage
Religiöse Feiertage (türkisch Dinsel Bayramlar) werden nach dem islamischen Mondkalender berechnet. Nach dem offiziellen gregrorianischen Kalender fallen deshalb diese Feiertage nicht immer auf die gleichen Tage des Jahres. So werden zum Beispiel jedes Jahr der Fastenmonat "Ramazan" und "Kurban bayramı" (Opferfest) mit einer Rückrechnung von zehn Tagen gefeiert, wodurch diese Feiertage im Laufe der Zeit zu unterschiedlichsten Jahreszeiten auftreten. Der "Ramazan bayramı" (Zuckerfest) wird nach dem Mondkalender in den ersten drei Tagen des 10. Monats des Mondkalenders (Monat Şevval) gefeiert, der "Kurban bayramı" hingegen ab dem 10. Tag des 12. Monats (Monat Zilhicce) und währt vier Tage. Diese Feiertage werden in der Tradition des Volkes immer noch auf lebendige Weise aufrechterhalten.
Zum Zucker- und Opferfest werden Freunden, Verwandten und Nachbarn Feiertagsbesuche abgestattet. Die Jungen erhalten Segensgebete von den Älteren, indem die Jungen die Hände der Älteren küssen. Eine weiter Tradition ist, dass den Kindern kleine Geschenke und Geld überreicht werden. Den Besuchern werden am Zuckerfest Bonbons und Schokolade angeboten. Am Opferfest dagegen werden nicht nur Bonbons, sondern auch Fleisch des geschlachteten Opfertieres angeboten. Dem Gelehrten Al-Biruni aus Chorasan zufolge, der im 10. Jahrhundert lebte, hängt das Anbieten von Bonbons an den Feiertagen damit zusammen, dass ein persischer König, an einem Nevruz-Tag den süßen Saft des Zuckerrohres entdeckt hat. Danach soll die Bonbonproduktion entstanden sein und sich verbreitet haben.
Das Opferfest vergeht in der Türkei im Vergleich zum Zuckerfest mit weniger Spaß und Vergnügen. Es bezieht sich auf die in der islamischen Religion sehr wichtige Geschichte des Propheten Ibrahim. Indem Moment, als der Sohn des Propheten geopfert werden sollte, stieg vom Himmel ein Widder herab mit dem Befehl Gottes, ihn anstelle seines Sohnes zu opfern.
Zwischen den Monaten "Şevval" und "Zilhicce" liegt der Monat "Zilkade" (11. Monat). Man glaubt daran, dass es kein Glück bringt, in diesem Monat zu heiraten. Der erste Tag des Opferfestes ist jener Tag, an dem in Mina (der Raststelle für Mekkapilger) bei Mekka die Opfertiere geschlachtet werden. Nach islamischem Glauben ist jeder wirtschaftlich wohlgestellte Knecht Gottes dazu verpflichtet, ein Opfer zu bringen. Als Opfertiere werden Schafe, Rinder oder Kamele geschlachtet. Das zu opfernde Tier muss gesund und das weibliche Tier darf nicht trächtig sein.
Es gibt einige Traditionen, die bei der Überbringung befolgt werden müssen. Einige davon sind auf den Islam zurückzuführen, wovon wiederum einige länder- oder regionsspezifische Traditionen sind. Beispielsweise ist es in einigen Gebieten der Türkei Brauch, dass die zu opfernden Schafsböcke zuvor gewaschen, mit Henna bestrichen und mit Engelshaar und Bändern verziert werden. Das Bestreichen mit Henna ist in der Türkei ein sehr alter Brauch, der auch im Judentum zu beobachten ist. Das Verzieren mit Engelshaar und Bändern ist dagegen ein Brauch, der in manchen Regionen der türkischen Stämme vorkommt. Ein Drittel des Opferfleisches verbleibt im Haus, ein weiteres Drittel wird an Nachbarn und das letzte an die bedürftigen Verwandten und an Arme verteilt.
Ein gemeinsames Merkmal des Zucker- und Opferfestes ist, dass gesellschaftliche Vergnügungen organisiert werden. Besonders in den Städten und Ortschaften treffen sich die Kinder und Jugendlichen an den Stellen, an denen die Opfertiere geschlachtet werden. Diese Orte fungieren zu diesen Zeiten als eine Art "Messegelände".
Als Zuckerfest werden jene Feiertage bezeichnet, die nach der Beendigung einer einmonatigen Fastenzeit abgehalten werden. In diesem Monat Ramadan sind einige Gebräuche und Traditionen von Bedeutung. Früher warteten die Fastenden, besonders im Sommer, wenn die Nächte kurz waren, ohne zu schlafen auf die Morgenstunden, um die "sahur"-Mahlzeit, das Frühstück vor Tagesanbruch in der Fastenzeit, zu sich zu nehmen. Somit wurde die Zeit nach dem gemeinsamen nächtlichen Gebet bis zum Fastenbrechen in den Morgenstunden mit Vergnügungen verbracht. In den Nächten der Fastenzeit gab es Theatervorführungen wie "Karagöz" und "Ortaoyun". In den Städten und Ortschaften im Landesinneren unterscheiden sich die Versammlungen zu Hause und in den Kaffeehäusern, in denen Volkslieddichter auftreten. Neben den Volksliedern erzählen die Volkslieddichter "aşık", oft mehrere Nächte andauernde Volkserzählungen.
Heilige Tage und Nächte
Heilige Tage und Nächte, ähnlich wie im Christentum der Heilige Abend, existieren auch im Islam. An diesen Tagen werden die Minarette der Moscheen beleuchtet; in der Nacht wird gebetet. Da man früher für die Beleuchtung "kandil" verwendete, bezeichnet man die heiligen Feierlichkeiten als Kandil. Diese sind:
Mevlid-i Şerif Geburtstag des Propheten مولد النبي maulid an-nabiy Regaip Kandili Nacht der Wünsche, Nacht der Empfängnis des Propheten ليلة الرغائب laylat ar-raghāʾib Miraç Kandili Himmelsreise ليلة المعراج laylat al-miʿrādsch Berat Kandili Nacht der Vergebung ليلة البراءة laylat al-barāʾa und ليلة نصف شعبان layla nisf schaʿbān Kommunale und andere Feiertage
In der Türkei existieren neben den zahlreichen nationalen und religiösen Feiertagen noch viele andere, welche sich manchmal nur auf eine bestimmte Kommune oder Berufsgruppe beschränken. Einige davon sind:
- Tag der Lehrer
- Befreiungstag von İzmir
- Erntedanktag
- Woche der Bibliotheken
- Befreiungstag Eskisehir
- Befreiungstag Urfa
Quellen
- Temel Britannica- Band 3 / Seite 103: Bayramlar ve kutsal günler, ISBN 975-7760-51-X
- ↑ ULUSAL BAYRAM VE GENEL TATİLLER HAKKINDA KANUNDA DEĞİŞİKLİK YAPILMASINA DAİR KANUN - Kanun No. 5892. In: http://www.tbmm.gov.tr/. Große Nationalversammlung der Türkei, 22. April 2009, S. 1. Abgerufen am 25. April 2009. (Türkisch)
- ↑ a b Tröger, Gabriele u. a.: Istanbul. Erlangen: Müller 2007. ISBN 978-3-89953-284-5
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