- Zalophus californianus
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Kalifornischer Seelöwe Systematik Überordnung: Laurasiatheria Ordnung: Raubtiere (Carnivora) Unterordnung: Hundeartige (Cynoidea) Familie: Ohrenrobben (Otariidae) Gattung: Zalophus Art: Kalifornischer Seelöwe Wissenschaftlicher Name Zalophus californianus (Lesson, 1828) Der Kalifornische Seelöwe (Zalophus californianus) ist eine pazifische Ohrenrobbe. Es gibt drei Populationen: eine im westlichen Nordamerika, eine auf den Galapagos-Inseln und eine in Ostasien, die aber ausgestorben ist. Früher wurden diese drei Gruppen als Unterarten geführt; nach jüngeren Erkenntnissen stellen sie eigene Arten dar. Diese werden als (Eigentlicher) Kalifornischer Seelöwe (Zalophus californianus), Galápagos-Seelöwe (Zalophus wollebaeki) und Japanischer Seelöwe (Zalophus japonicus) bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Obwohl mit anderen Seelöwen (Stellerscher Seelöwe, Neuseeländischer Seelöwe) verwandt, unterscheidet sich der Kalifornische Seelöwe in seiner Gestalt von ihnen. Er ist schlanker, sein Kopf ist zugespitzt und die für andere Seelöwen typische Mähne der Bullen fehlt. Männchen werden 220 Zentimeter lang und 280 Kilogramm schwer, Weibchen kommen auf 180 Zentimeter und 90 Kilogramm. Bullen sind dunkelbraun gefärbt, Kühe sind deutlich heller.
Verbreitung
Der (Eigentliche) Kalifornische Seelöwe hat seine Kolonien an den Küsten Kaliforniens und Nordmexikos; besonders prominent ist er auf Inseln vertreten, zum Beispiel auf den Channel Islands. Außerhalb der Fortpflanzungszeit wandern die Tiere weit umher und gelangen bis an kanadische Küsten.
Der Galápagos-Seelöwe kommt auf den Galápagos-Inseln vor. Und der japanischer Seelöwe war einst an den Küsten Japans und Koreas beheimatet, ist heute aber wahrscheinlich ausgestorben.
Lebensweise
Kalifornische Seelöwen bevorzugen Sandstrände und entfernen sich selten weit von der Küste. Beim Beutefang tauchen sie etwa 40 m tief und suchen nach Fischen und Tintenfischen. Oft tauchen die Seelöwen in Gruppen und kreisen gemeinsam Fischschwärme ein. Kalifornische Seelöwen gelten als die elegantesten und schnellsten Robben. Bei einem Exemplar wurde schon mal 40 km/h gemessen.
Das Fortpflanzungsverhalten ähnelt dem der anderen Ohrenrobben: Die Männchen treffen einige Tage vor den Weibchen an den Küsten ein. Sobald die Weibchen eintreffen, beginnen die Männchen, um ihre Reviere zu kämpfen. Im Verlauf dieser Kämpfe werden jüngere und schwächere Männchen an ungünstige Plätze am Rand der Kolonie gedrängt. Die Weibchen, die sich in der Umgebung des siegreichen Bullen befinden, bilden seinen Harem. In den Kolonien leben die Seelöwen dicht gedrängt; einem Individuum steht selten mehr als 1 m² zur Verfügung. Im Schnitt umfasst ein Harem sechzehn Weibchen; abhängig von der Lage des Territoriums können es auch erheblich mehr oder sehr viel weniger sein. Durch die vorausgegangenen Kämpfe ist gesichert, dass die stärksten Männchen die größten Harems unterhalten.
Die Weibchen bringen kurz nach dem Landgang ihre Jungen zur Welt (wie bei allen Robben nur ein Junges je Weibchen), kümmern sich schätzungsweise sieben Tage intensiv um den Nachwuchs und paaren sich dann mit dem Bullen. Die Jungen sind nach zwei Wochen sehr selbständig und bilden kleine Verbände, in denen sie gemeinsam umherlaufen und spielen.
Menschen und Seelöwen
Wenn in einem Zoo oder Zirkus Seelöwen vorgeführt werden, handelt es sich fast immer um diese Art, da sie weniger aggressiv und leichter zähmbar als andere Seelöwen ist. Außerdem wurden die Kalifornischen Seelöwen lange wegen ihrer Haut und ihres Trans bejagt. Die Robbenjäger haben dabei während des 19. Jahrhunderts beinahe das Aussterben der Art herbeigeführt:
- Die kalifornische Population war am Anfang des 20. Jahrhunderts in freier Wildbahn extrem selten. So gab es 1908 auf den Channel Islands nur noch einen einzigen Seelöwen. Inzwischen gibt es wieder 75.000 Seelöwen an US-amerikanischen Küsten (davon etwa 70.000 auf den Channel Islands) und 85.000 an mexikanischen Küsten.
- Der Galápagos-Seelöwe hat sich ebenfalls weitgehend von den Robbenjagden erholt. 50.000 Tiere umfassen die Kolonien auf den Galápagos-Inseln, die neben den ebenso umfangreichen Kolonien der Galápagos-Seebären bestehen.
- Der Japanische Seelöwe ist seit über dreißig Jahren nicht mehr gesehen worden und wird nun von der IUCN als ausgestorben geführt. Er wurde von Fischern exzessiv bejagt, und die japanische Kriegsmarine soll während des Zweiten Weltkriegs Zielschießübungen auf Seelöwen durchgeführt haben.
Systematik
Traditionell wurden die drei Populationen als Unterarten einer gemeinsamen Art geführt, was aber umstritten war. Schon Wilson & Reeder 2005 klassifizierten die drei Populationen als eigene Arten, folgend der Sichtweise von D. W. Rice. [1]
Eine molekulargenetische Studie kam zu dem Schluss, dass die SNPs der Mitochondrien und Zellkerne eine Auftrennung in mehrere Arten rechtfertigen. Laut molekularer Uhr haben sich der Kalifornische und der Galápagos-Seelöwe vor rund 2,3 (± 0,5) Millionen Jahren getrennt. [2]
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0-8018-5789-9
- Don E. Wilson & DeeAnn M. Reeder: Mammal Species of the World, a Taxonomic & Geographic Reference. Johns Hopkins Univ. Press, 3rd ed., 2005 ISBN 0-8018-8221-4
Weblinks
- Zalophus californianus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Seal Specialist Group, 1996. Abgerufen am 12. Mai 2006
Einzelnachweise
- ↑ D. W. Rice: Marine mammals of the world - Systematics and distribution. Society of Marine Mammalogy Special Publication Number 4, 1998.
- ↑ J. B. W. Wolf, Diethard Tautz und Fritz Trillmich: Galapagos and Californian sea lions are separate species: Genetic analysis of the genus Zalophus and its implications for conservation management. In: Frontiers in Zoology, 4:20, 2007 Fulltext
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