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Varanasi (hindi: वाराणसी, Vārāṇasī, Aussprache: vɑːrɑːɳəsiː; frühere Namen: Benares, / bənɑːrəs /, Kāshī (die Leuchtende)), liegt im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh und gilt als heiligste Stadt des Hinduismus. Varanasi liegt am Ganges und hat 1.166.200 Einwohner (Stand 1. Januar 2004). Sie ist eine der ältesten Städte Indiens. Varanasi war die Hauptstadt des mittelalterlichen Königreichs Kashi, gehörte aber nicht zu dem 1911–48 bestehenden Fürstenstaat Benares.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Varanasi liegt am nordwestlichen Ufer des Ganges, an einer Stelle, wo der Lauf des Flusses Richtung Norden, also Richtung Himalaya biegt. Die eigentliche Stadt wird durch zwei Flüsse begrenzt, die hier in den Ganges münden: der Varuna im Nordosten und Assi im Südwesten. Diesen beiden Flüssen verdankt die Stadt ihren Namen.
Nahe der Mündung des Varuna liegt eine Furt, durch die eine Handelsstraße von Bengalen nach Nordindien führte. Dieser Straße verdankt die Stadt Varanasi ihre Entstehung, und auf ihr war auch im 6. Jahrhundert v. Chr. Buddha entlanggegangen, als er in der Region predigte.
Religion
Varanasi gilt als Stadt des Gottes Shiva Vishwanat ("Oberster Herr der Welt") und als eine der heiligsten Stätten des Hinduismus. Seit mehr als 2.500 Jahren pilgern Gläubige in die Stadt, die zudem ein Zentrum traditioneller hinduistischer Kultur und Wissenschaft ist.
Als besonders erstrebenswert gilt es für strenggläubige Hindus, in Varanasi im Ganges zu baden sowie dort einmal zu sterben und verbrannt zu werden. Entlang des Flusses ziehen sich kilometerlange stufenartige Uferbefestigungen hin, die Ghats, an denen auf der einen Seite die Gläubigen im Wasser des für sie heiligen Flusses baden und wenige Meter weiter die Leichen der Verstorbenen verbrannt werden. Die Asche streut man anschließend ins Wasser. Ein Bad im Ganges soll von Sünden reinigen, in Varanasi zu sterben und verbrannt zu werden vor einer Wiedergeburt schützen.
Zehn Kilometer nördlich Varanasis liegt Sarnath, der Ort, an dem Buddha die erste Predigt gehalten haben soll, nachdem er in Bodhgaya (Bihar) Erleuchtung gefunden hatte. Diese Predigt ist auch als Hirschpredigt bekannt, weil sie im Hirschpark von Sarnath stattfand. Buddha Shakyamuni gilt als Inkarnation von Vishnu. Der buddhistische Kaiser Ashoka machte später aus Sarnath einen Wallfahrtsort, indem er dort (und in seinem ganzen Reich) viele Stupas und Klöster errichten ließ.
Sehenswürdigkeiten
Neben den erwähnten Ganga-Ghats, den etwa einhundert getreppten Bade- und Verbrennungsplätzen, verfügt Varanasi über hinduistische Tempel. Zu den meisten davon haben Nicht-Hindus allerdings keinen Zutritt.
- Vishwanath-Tempel (auch: "Goldener Tempel")
- Durga-Tempel
- Tulsi-Manas-Tempel
- Neuer Vishwanath-Tempel
- Bharat-Mata-Tempel ("Mutter-Indien-Tempel")
- Annapurna Tempel
Bildung
Die Banaras Hindu University hat hier ihren Sitz.
Literatur
- Diana L. Eck: Banãras. Stadt des Lichts. Insel, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-458-16037-X (Taschenbuchausgabe: Insel, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-458-34871-9)
- Edwin Greaves: Kashi the city illustrious or Benares. Allahabad 1909 (Digitalisat)
- Niels Gutschow, Axel Michaels: Benares. Tempel und religiöses Leben in der heiligen Stadt der Hindus. Köln 1993, ISBN 3-7701-2849-4
- Reginald Heber: Benares. Die heilige Stadt der Hindus. In: Johannes Paul (Hrsg.): Von Grönland bis Lambarene. Reisebeschreibungen christlicher Missionare aus drei Jahrhunderten. Berlin 1952, S. 41–49
Weblinks
- Varanasi - Indiens Alptraum am Ganges, Reportage von Frank Hoffmeier
- Vishwanath temple (englisch)
- Englische Seite
25.32583.006944444444Koordinaten: 25° 20′ N, 83° 0′ O
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