Zerbel

Zerbel
Alfred Zerbel, 1960

Alfred Zerbel (* 8. September 1904 in Ostritz; † 15. Dezember 1987) war ein deutscher Generalleutnant des Heeres der Bundeswehr und diente vom 16. April 1960 bis 30. September 1964 als zweiter Inspekteur des Heeres.

Militärische Laufbahn

1924 trat Zerbel in den Dienst der Reichswehr und wurde zur Infanterie versetzt. 1927 wurde er zum Leutnant befördert und war bis 1933 Zugführer und Bataillonsadjutant im Infanterieregiment 10.

Nach Gründung der Wehrmacht absolvierte Zerbel von 1935 bis 1937 die Generalstabsausbildung und diente anschließend bis 1940 in verschiedenen Verwendungen im Oberkommando des Heeres (OKH). Danach war er als Major bis 1942 Erster Generalstabsoffizier (Ia) der 299. Infanteriedivision unter dem Kommando des Generals der Artillerie Willi Moser. Die Division wurde 1941 an der Ostfront innerhalb der 6. Armee im Raum Kiew und Donezbecken eingesetzt.

Vom 4. September 1942 bis 16. Februar 1943 war Zerbel im Rang eines Obersten Chef der Ausbildungsabteilung im Generalstab des Heeres im OKH. Die Heeresausbildungsabteilung erließ Verfügungen für die Truppenausbildung einschließlich der Truppenübungsplätze, für Herbst- und Sonderübungen sowie für die Ausbildung von Reserve- und Landwehrverbänden. Weiterhin hatte sie die von den Waffeninspektionen bearbeiteten Ausbildungsvorschriften vor der Ausgabe an die Truppe zu prüfen. In dieser Zeit leitete Zerbel bei der Heeresgruppe Mitte an der Ostfront vom 16. Februar bis 20. März 1943 den Generalstab des XIII. Armeekorps unter dem Kommando des Generals der Infanterie Friedrich Siebert. Im Februar 1945 erhielt Zerbel das Deutsche Kreuz in Silber. Er diente zuletzt als Kampfgruppenführer der 11. Panzerdivision unter Generalleutnant Wend von Wietersheim. Am 5. Mai 1944 kapitulierten die Reste der Division unter Wietersheim in Lothringen vor den US-Truppen und Zerbel ging bis 1948 in US-Kriegsgefangenschaft.

Nach Kriegsende und Entnazifizierungsverfahren wurde er Mitglied der Operational History (German) Section der Historical Division der US Army. Einige der für die Historical Division tätigen ehemaligen deutschen Offiziere wurden ab 1955/56 in den aktiven Dienst der neu gegründeten Bundeswehr übernommen worden, so zum Beispiel Burkhart Müller-Hillebrand, Hellmuth Reinhardt, Herbert Büchs, Friedrich Ruge, Gerhard Wagner und eben auch Zerbel selbst. Er wurde 1956 als Oberst wiedereingestellt und mit den Aufgaben des Leiters der Annahmestelle im Wehrbereich IV. betraut. Vom September 1956 bis März 1958 diente er als stellvertretender Kommandeur der 5. Panzerdivision unter Generalmajor Heinrich Baron von Behr in Diez. Dabei war er in dieser Zeit für zwei Monate stellvertretender Kommandierender General des neu aufgestellten III. Korps unter Generalleutnant Smilo Freiherr von Lüttwitz. Vom 1. Juni 1958 bis zum 10. Februar 1960 führte Zerbel als Generalmajor die 2. Grenadierdivision in Gießen, die dem III. Korps in Koblenz unterstellt war. Während dieser Zeit wurde der Verband in die Heeresstruktur II überführt und am 1. April 1959 in 2. Panzergrenadierdivision umbenannt und das Divisionskommando nach Marburg verlegt.

Am 16. April 1959 übernahm er, zum Generalleutnant ernannt, als Zweiter den Posten des Inspekteurs des Heeres von Hans Röttiger. Zerbel trat schließlich am 30. September 1963 in den Ruhestand.

Weblinks

Offizielle Biographie


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