- Bengalengeier
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Bengalgeier Systematik Klasse: Vögel (Aves) Ordnung: Greifvögel (Falconiformes) Familie: Habichtartige (Accipitridae) Unterfamilie: Altweltgeier (Aegypiinae) Gattung: Gyps Art: Bengalgeier Wissenschaftlicher Name Gyps bengalensis (J. F. Gmelin, 1788) Der Bengalgeier (Gyps bengalensis), oft auch Pseudogyps bengalensis, ist ein Greifvogel aus der Unterfamilie der Altweltgeier (Aegypiinae).
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Der Bengalgeier ähnelt dem Gänsegeier (Gyps fulvus), ist allerdings etwas kleiner. Der nackte Kopf und Hals ist graublau bis dunkelblau gefärbt, der Hinterkopf und die Rückseite des Halses ist dabei eher dunkler als die Vorderseite. Der Bauch ist heller und besitzt vereinzelt weiße Federn. Die Halskrause ist schneeweiß bis hellgrau. Die Länge eines Bengalgeiers kann bis zu 95 cm betragen, während das Gewicht zwischen 3,5 und 5,5 kg liegt. Seine Flügelspannweite liegt bei etwa 210 cm bis 280 cm.
Nahrung und Jagd
Der Bengalgeier ist ein reiner Aasfresser. Oft versammeln sich große Gruppen mit mehr als 50 Geiern bei Tierkadavern, um zu fressen. Dabei verschlingen sie alles, selbst Knochen. Doch manchmal überfressen sich die Vögel und können kaum oder gar nicht vom Boden abheben.
Fortpflanzung
Die Brutzeit dauert von Oktober bis Februar. Dabei brüten die Geier in Kolonien von 20 bis 40 Paaren auf hohen Bäumen. Die Anzahl der weißlich-grünen Eier liegt bei einem bis zwei. Der Brutvorgang, an dem sich beide Elternteile beteiligen, kann 40 bis 55 Tage dauern. Die Nestlingsdauer der Jungvögel beträgt weitere 80 bis 90 Tage.
Verbreitung & Bedrohung
Bengalgeier leben in Myanmar, Indonesien, Indien, Südostasien, Afghanistan und Südwestchina. Sie bevorzugen offene Baumlandschaften und bilden mit anderen Geierarten verschiedene Gruppen. Ihre Lebenserwartung liegt bei 20 bis 25 Jahren; die Art ist nach dem Status von IUCN gefährdet. Der Bestand ist seit 1993 um 99,9 Prozent eingebrochen. Als Ursache des Geiersterbens wurde der Wirkstoff Diclofenac identifiziert. Fressen Geier an Kadavern von Vieh, das mit dem Entzündungshemmer behandelt worden ist, erleiden sie ein tödliches Nierenversagen.[1] [2]
Quellen
- ↑ Naturschutzbund Deutschland: Katastrophales Geiersterben in Indien
- ↑ Scienceticker.info: Menschliche Todesopfer durch Geier-Rückgang
Weblinks
- Eintrag auf der Avibase
- Gyps bengalensis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: BirdLife International, 2008. Abgerufen am 18. Dezember 2008
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Gyps bengalensis in der Internet Bird Collection
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