Zimmertemperatur

Zimmertemperatur

Als Raumtemperatur, präziser Raumlufttemperatur wird die Temperatur bezeichnet, die üblicherweise in bewohnten Räumen herrscht. Sie wird an der Raumluft gemessen.

Begriffsklärung Innentemperatur – Zimmertempereratur

Als Innentemperatur oder Raumtempereratur bezeichnet man allgemein die im Raum gemessene Temperatur. Raumtemperatur ist eine zusammenfassende Temperaturgröße aus der örtlichen Lufttemperatur und den Strahlungstemperaturen der einzelnen Umgebungsflächen. Lufttemperatur ist die Temperatur der den Menschen umgebenden Luft ohne Einwirkung von Wärmestrahlung. Sie wird in einer Höhe von 0,75 m über dem Fußboden an den Arbeitsplätzen mit einem wärmestrahlungsgeschützten Thermometer in Grad Celsius (°C) mit einer Messgenauigkeit von ± 0,5 °C gemessen.

Raumlufttemperatur, auch Zimmertemperatur ist ein feststehender Begriff, auch wenn ein Zimmer unterschiedliche Temperaturen haben kann. Es handelt sich regelmäßig um eine Temperatur, die von den Personen, die sich in dem betrachtetet Raum aufhalten, als angenehm empfunden wird („Wohlfühtemperatur“). Dabei wird davon ausgegangen, daß die Personen eine für den Aufenthalt in diesen Räumen typische Bekleidung tragen, die nicht für wesentliche höhere oder niedrige Temperaturen vorgesehen ist. Es ist anzumerken, daß die Empfindung „angenehm“ für eine Temperatur in nicht unwesentlichem Maße auch von der relativen Luftfeuchtigkeit abhängig ist: Je höher die relative Luftfeuchte bei einer gegebenen Temperatur ausfällt, desto wärmer (bis hin zum unangehmen) kann die Temperatur individuell erlebt werden.
Die damit verbundenen Temperaturwerte liegen in Deutschsprachigen je nach Norm bei 20 oder 23 Grad Celsius. In anderen Ländern gibt es unterschiedliche Spannweiten zwischen 18 °C und 25 °C.

Verwendung des Begriffs der Raumlufttemperatur als Bezugs- und Richtwert

In der Klimatechnik ergeben sich aus der Differenz aus angestrebter Raumtemperatur (Innentemperatur) und einer gewissen Mittelung der Außentemperatur alle relevanten Größen, für die Heiztechnik etwa Heizlast und Wärmebedarf, Heiztage und Heizperiode, Gradtagzahl/Heizgradtage und daraus resultierend die Heizkosten – die Begriffe der Kühltechnik, wenn die Außentemperatur die Innentemperatur übersteigt, oder die Sonneneinstrahlung die Gebäude aufheizt, sind analog Kühllast und Kältebedarf, Sommer-/Hitzetage und Kühlgradstunden.

Für Büroräume wird eine Raumtemperatur zwischen 21 °C und 22 °C empfohlen, sie gilt als behaglich und konzentrationsfördernd. Bei hohen Außentemperaturen soll die Raumtemperatur in Büroräumen gemäß Arbeitsstättenverordnung einen Wert von 26 °C nicht überschreiten. Die Rechtsprechung hierzu ist in Deutschland umstritten, da es sich bei der Formulierung in der Arbeitsstättenverordnung um eine Soll-Bedingung, nicht um eine Muss-Bedingung handelt.

In der Physik, insbesondere der statistischen Physik, wird in der Regel eine Raumtemperatur von 293 Kelvin (20 Grad Celsius) angesetzt, womit sich überschlagsmäßig eine thermische Energie kB·T von etwa 25 meV ergibt. Auch Maßangaben zu (Dampf-)Drücken oder dem spezifischen Gewicht bzw. der Dichte z. B. von Flüssigkeiten sowie chemische Reaktionsgeschwindigkeiten werden auf solche Temperaturen bezogen.

Die Raumlufttemperatur findet auch Anwendung bei der Bemessung und Auslegung technischer Geräte und Konstruktionen, Angaben zur Haltbarkeitsdauer für Lebensmittel, Medikamente oder anderes.

Bei Wein, insbesondere guten Rotweinen, ist meist die Empfehlung zu hören, diese zu chambrieren, das heißt, auf Zimmertemperatur zu bringen. Damit ist allerdings eine Temperatur von 17 bis maximal 19 °C gemeint, da die Anweisung aus Zeiten stammt, als die Räume nicht so warm beheizt wurden wie heutzutage.

Siehe auch


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