Zink(II)-sulfid

Zink(II)-sulfid
Kristallstruktur
ZnS, Kristallstruktur von Sphalerit (kubisch)ZnS, Kristallstruktur von Wurtzit (hexagonal)

Kristalltrukturen des Zinksulfids, ZnS
links: Sphalerit (kubisch); rechts: Wurtzit (hexagonal)

Allgemeines
Name Zinksulfid
Andere Namen
  • Zink(II)-sulfid
  • Sphalerit
  • Zinkblende
  • Wurtzit
Verhältnisformel ZnS
CAS-Nummer 1314-98-3
Kurzbeschreibung gelbliches Pulver, Kristalle haben geringe Härte
Eigenschaften
Molare Masse 97,46 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,01 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

1185 °C[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [1]
keine Gefahrensymbole
R- und S-Sätze R: keine R-Sätze
S: keine S-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Zinksulfid (genauer Zink(II)-sulfid; Summenformel ZnS) ist das Zink-Salz der Schwefelwasserstoffsäure. Es kommt in der Natur mineralisch als kubischer Sphalerit (Zinkblende) und hexagonaler Wurtzit vor und kann bergmännisch abgebaut werden. Sowohl in Sphalerit als auch im Wurtzit sind die Zink-Ionen tetraedrisch von vier Sulfid-Ionen umgeben und umgekehrt. Beide Kristallstrukturen sind Prototypen für eine ganze Reihe von Verbindungen. Wurtzit stellt die Hochtemperatur-Modifikation dar. Zinksulfid ist ein II-VI-Verbindungshalbleiter (EG= 3,54 eV, bei Raumtemperatur).

Darstellung

Zinksulfid kann durch Oxidation von Zink mit Schwefel hergestellt werden:

\mathrm{8 \ Zn + S_8 \longrightarrow 8 \ ZnS}

Es entsteht auch bei der Umsetzung wässriger Lösungen von Zinksalzen mit Ammoniumsulfid-Lösung als weißer bis schwach gelber amorpher Niederschlag.

Verwendung

Mit Al3+- und Cu+-Ionen dotiertes Zinksulfid zeigt Lumineszenz und wird für Leuchtschirme in Bildröhren, Magischen Augen und nachleuchtende Zifferblätter von Uhren verwendet. Ebenso kommt es in Elektrolumineszenz-Folien zur Anwendung. Alternativ ist eine Dotierung mit Silberionen möglich.

In der Malerei wird es zusammen mit Bariumsulfat als Weißpigment genutzt (s. Lithopone). Nachteilig für die Anwendung als Pigment ist die eingeschränkte Beständigkeit von ZnS speziell bei Außenanwendungen. Sauerstoff oxidiert ZnS langsam zu löslichem Zinksulfat.

Wegen seiner hohen Brechzahl von 2,37 werden dünne, im Vakuum aufgedampfte ZnS-Filme zur Vergütung von optischen Bauteilen verwendet.

Quellen

  1. a b c d Eintrag zu Zinksulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 4.9.2007 (JavaScript erforderlich)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Zink(II)sulfid — Kristallstruktur …   Deutsch Wikipedia

  • Sulfid — Das sulfidische Mineral Stibnit eine chemische Verbindung von Antimon mit Schwefel Sulfide sind Salze oder Ether des Schwefelwasserstoffs (H2S). Die Salze gehören zur Stoffgruppe der Metall Schwefel Verbindungen und enthalten das Sulfid Anion S2 …   Deutsch Wikipedia

  • Zink — Zur Gewinnung des Zinks dienen hauptsächlich Zinkblende (Schwefelzink), Galmei (kohlensaures Zink) und Kieselgalmei (kieselsaures Zink). In den Vereinigten Staaten verhüttet man auch Rotzinkerz (Zinkoxyd), das dort mit Franklinit (Zinkoxyd, Eisen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kupfer-Zink-Zinnsulfid — Kristallstruktur Cu2+ Z …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Nachweisreaktionen — Nachweisreaktionen sind möglichst spezifische chemische Reaktionen, die qualitativ das Vorhandensein eines Ions oder einer Stoffgruppe anzeigen und mit einfachen Mitteln durchgeführt werden können. Zum Teil können diese Reaktionen auch für… …   Deutsch Wikipedia

  • ZnS — Kristallstruktur …   Deutsch Wikipedia

  • Zinksulfid — Kristallstruktur …   Deutsch Wikipedia

  • Leuchtschirm — Leucht|schirm 〈m. 1〉 mit Leuchtstoff versehene Fläche, die beim Auftreffen von Röntgen , Elektronenstrahlen o. Ä. aufleuchtet * * * Leucht|schirm, der (Physik): mit fluoreszierenden Substanzen beschichtete Auffangfläche, die beim Auftreffen von… …   Universal-Lexikon

  • Hoering — Walter Hoering (* 22. Mai 1933 in Tetschen Bodenbach) ist pensionierter Professor für Philosophie an der Universität Tübingen. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Logik, die Didaktik der Logik, die Philosophie der Mathematik und die… …   Deutsch Wikipedia

  • Leuchtstoff — Als Leuchtstoff werden allgemein feste Stoffe bezeichnet, die durch Anregung mit kurzwelligem Licht bis ins Ultraviolett oder Elektronenbeschuss sichtbares Licht erzeugen. Die Bezeichnung Phosphore (plural) leitet sich aus dem englischen Wort… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”