- Zinkhochdruck
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Der Zinkhochdruck ist eine Form des Buchdrucks die bis zur Mitte der 1960er Jahre als Standarddruckform Anwendung fand.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Im konventionellen Buchdruck, der bis zum umfassenden Einzug des Offsetdrucks (etwa Mitte der 1960er) das vorherrschende Druckverfahren war, wurden zur Reproduktion von Bildern ausschließlich Zinkklischees, so genannte „Zinkos" verwendet (zur Unterscheidung von deren Abgüssen aus Blei, den so genannten „Stereos" oder den mit einer mikroskopischen Kupferschicht zur Erhöhung der möglichen Druckauflage versehenen Stereos, den so genannten „Galvanos").
Anwendung
Herstellung der Zinkklischees
Diese Zinkklischees werden nach der fotografischen Kopie des Sujets und dessen eventuell notwendigen Rasterung (Darstellung von Halbtönen) im Säurebad geätzt, und zwar in der Weise, dass schlussendlich die nicht druckenden Bildteile tiefer sind als die im Druck sichtbaren. Deshalb färbt die darüberrollende Farb-Auftragswalze auch nur die höher in einer Ebene stehenden Teile ein ( = elementare Voraussetzung für den Hoch- bzw. Buchdruck).
Druckverfahren
Für den Farbdruck von Zinkklischees wird bereits bei der Reproduktion die farbige Original-Vorlage in der Reprokamera durch das Vorschalten von Farbfiltern in die drei Bunt-Druckfarben Magenta, Cyan und Gelb sowie in Schwarz „zerlegt". Von jedem der so entstandenen vier Repros ätzt man daraufhin nach der fotografischen Übertragung auf eine 2-mm-Zinkplatte für jede Druckfarbe ein separates Klischee. Zur Vermeidung eines „Moirés" ( = sich auf dem gedruckten Sujet regelmäßig wiederholende Muster als Folge eines „nicht ausgedrehten" Rasters) haben die einzelnen Raster auf den verschiedenen Farbklischees eines „Vierfarbsatzes" festgelegte „Rasterwinkelungen": 60°/120° für Magenta/Cyan, 90° für Gelb, 45° für Schwarz. Durch das „passgenaue" Übereinanderdrucken der vier einzelnen Druckfarben vom Zinkklischee auf das Papier entsteht für das Auge dann wieder das ursprüngliche Sujet in reproduzierter Form.
Verdrängung der Technik
Diese kostenaufwändige Klischee-Herstellung im Zinkhochdruck, ganz besonders in größeren Formaten wie Bildbänden, Kalendern und ähnlichem, war eine wesentliche Ursache für den rasanten Einzug des Offsetdrucks ( = Flachdruck) in die europäischen Druckereien vor mehr als vier Jahrzehnten.
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