Zirkulationstypen

Zirkulationstypen

Der Begriff Zirkulationstypen kennzeichnet in der Limnologie (Gewässerkunde) im Zusammenhang mit Seen fünf mögliche Typen der Durchmischung des Wasserkörpers im Jahreswandel, die in ihrem Auftreten außer von der Form des Sees vor allem von den klimatischen Bedingungen abhängen.

Diese auch Mixistypen genannten Gruppen sind im Einzelnen:

  • Holomiktischer Typ: Seen dieses Typs erfahren wenigstens einmal im Jahr (z. B. im Herbst oder im Frühjahr) eine vollständige Durchmischung. Sie werden unterteilt in
    • Monomiktischer Typ mit den Untertypen kalt-monomiktisch und warm-monomiktisch: Der Wasserkörper im monomiktischen See zirkuliert nur einmal jährlich. Dieser Typ kommt sowohl in subpolaren und polaren Gebieten, wo die Zirkulation im Sommer stattfindet, als auch in den Subtropen vor, dort zirkuliert er im Winter.
    • Dimiktischer Typ mit den Untertypen kalt-dimiktisch und warm-dimiktisch: Die Zahl der Zirkulationen in einem dimiktischen See beträgt zwei im Jahr, Gewässer dieses Typs findet man vor allem in der gemäßigten Zone, wo die Zirkulation des Wasserkörpers im Frühjahr und im Herbst stattfindet, während im Sommer und im Winter zwei in Temperatur und Dichte sehr unterschiedliche Wasserschichten durch eine Pufferzone getrennt fast ohne Austausch übereinander liegen. Andere dimiktische Seen gibt es beispielsweise in Westafrika, wo die Zirkulation von der Regenzeit abhängig ist.
    • Oligomiktischer Typ: Dieser Typ findet sich in Tropenregionen mit im Tagesgang gleichmäßig hohen Temperaturen, die Zirkulationen dieser Seen sind unregelmäßig und eher selten.
    • Polymiktischer Typ mit den Untertypen gemäßigt-polymiktisch, kalt-polymiktisch und warm-polymiktisch: Seen dieses Typs gibt es als Flachgewässer in den gemäßigten Breiten, und als Seen in tropischen Gebieten mit starker nächtlicher Abkühlung, wie im tropischen Hochgebirge; bei ihnen zirkuliert das Wasser häufig oder ganzjährig.
    • Atelomiktischer Typ: Dieser Typ kommt bei schwach geschichteten Gewässern vor; sie erfahren eine kurzfristige Durchmischung während nächtlicher Abkühlungsphasen.
  • Meromiktischer Typ: Seen diesen Typs erfahren keine vollständige Durchmischung. Dies geht in der Regel auf ein ungünstiges Verhältnis zwischen Oberfläche und Tiefe zurück. Ihre Durchmischung kann im Frühjahr und Herbst nicht bis zum Grund vordringen, weil sich schon vorher nahe der Oberfläche die neue Schichtung auszubilden beginnt. Im tieferen nicht durchmischten Wasserkörper reichert sich das Wasser von 3,98 °C, der Temperatur der größten Wasserdichte, mit Sedimentations- und Abbauprodukten an und wird so noch dichter. Erreicht die Frühjahrs- oder Herbstzirkulation häufiger diese Tiefen nicht, kann sich ein dauerhaft sauerstofffreier und mit Salzen angereicherter Tiefenbezirk, das Monimolimnion, ausbilden, z. B. bei einigen Eifelmaaren. Der jahreszyklisch durchmischte Bereich wird als Mixolimnion bezeichnet. Meromiktische Seen entstehen auch dann, wenn ein durchmischter Süßwasserkörper einen dichteren exogen gespeisten Salzwasserkörper überlagert, der dann nicht durchmischt wird (z.B. die industriell erzeugte Calciumchloridschicht im Traunsee).
  • Amiktischer Typ: Seen dieses Typs weisen keine Vollzirkulation auf und sind chemisch stabil. Das kann beispielsweise durch Versalzung des Wasserkörpers oder durch Ausbildung einer permanenten Eisdecke in hochpolaren Regionen eintreten.

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