- Beni Hilal
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Die Banu Hilal waren ein arabischer Beduinenstamm, der vor allem im Maghreb Geschichte machte.
Die Banu Hilal wanderten schon im 8. Jahrhundert mit den Banu Sulaym aus Arabien nach Unterägypten ein. Wegen ständiger Unruhen wurden sie im 10. Jahrhundert von den Fatimiden nach Oberägypten umgesiedelt. Nachdem sich die Ziriden von den Fatimiden unabhängig erklärt hatten (1046), nutzten die Fatimiden die Chance die unruhigen Beduinen nach Ifriqiya abzuschieben.
Die Banu Hilal fielen mit 50.000 Kriegern in Ifriqiya ein, was zu Zerstörungen in der Landwirtschaft und zu einer Beeinträchtigung des Karawanenhandels führte. Der Versuch des Ziriden Al-Muizz ibn Ziri, die Beduinen als Söldner in das Reich einzubinden scheiterte. Nach einem Sieg über die Ziriden bei Gabès (1052) und weiteren erfolglosen Verhandlungen eroberten und plünderten die Beduinen 1057 Kairuan.
In der Folgezeit bildeten sich mehrere Scheichtümer der Beduinen in Ifriqiya. Dies führte dazu, dass sich der wirtschaftliche Schwerpunkt vom Binnenland zu den Küstengebieten verlagerte, da die Seestädte besser gegen die Beduinen zu verteidigen waren. Bis heute ist umstritten ob der Einfall der Banu Hilal Ursache für den wirtschaftlichen Niedergang Ifriqiyas war oder ob dieser schon vor der Beduineninvasion begonnen hatte.
Von Ifriqiya aus wanderten die Beduinen auch in das Reich der Hammadiden (Algerien) ein und wurden als Söldner eingestellt. Als solche kämpften sie erfolgreich gegen die marokkanischen Almoraviden. Dennoch gelang es auch den Hammadiden nicht, die Beduinen dauerhaft unter Kontrolle zu halten. In dieser Zeit begann auch die zunehmende Arabisierung der sesshaften Berberbevölkerung auf dem Land, die sich die folgenden Jahrhunderte hinzog.
Nachdem die vereinigten Banu Hilal 1152 bei Sétif von den Almohaden geschlagen wurden, erfolgte eine Umsiedlung von Stammesteilen nach Marokko. Dies führte in den folgenden Jahrhunderten auch dort zu einer durchgreifenden Arabisierung der Bevölkerung.
Literatur
- Ulrich Haarmann: Geschichte der Arabischen Welt. C.H. Beck München, 2001
- Stephan und Nandy Ronart,: Lexikon der Arabischen Welt. Artemis Verlag, 1972
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