- Zissexualität
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Cisgender (lat. cis- „diesseits“ und engl. gender „Geschlecht“) ist das Gegenteil von Transgender (lat. trans- „jenseitig“, „darüber hinaus“), bezeichnet also Menschen, deren Geschlechtsidentität mit ihrem körperlichen Geschlecht übereinstimmt. Dies trifft auf die allermeisten Menschen zu, Cisgender ist also der entsprechende Fachausdruck.
Den Ausdruck Zissexualität bzw. Zissexuelle hat 1991 der Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch eingeführt, um auszudrücken, dass es Zissexuelle geben muss, wenn es Transsexuelle gibt und dass das als normal unterstellte Zusammenfallen von Körpergeschlecht und Geschlechtsidentität keine Selbstverständlichkeit ist (s. Literatur).
Cisgender löst als Bezeichnung die älteren Bezeichnungen für Nicht-Transgender ab wie „geborene Frauen (oder Männer)“ oder „genetische Männer (oder Frauen)“ oder auch „Biomann“ und „Biofrau“.
Vergleiche auch Cis-trans-Isomerie für ein gleichgebildetes Begriffspaar, oder Gallia cisalpina für das von Rom aus diesseits der Alpen gelegene Gallien und Gallia transalpina für das von Rom aus jenseits der Alpen gelegene.
Literatur
- Joan Roughgarden: Evolution's Rainbow. Diversity, Gender, and Sexuality in Nature and People. Taschenbuchausg., University of California Press, Berkeley (USA) 2004, ISBN 978-0-520-24679-9. (engl.)
- Sigusch, Volkmar: Die Transsexuellen und unser nosomorpher Blick. Zeitschrift für Sexualforschung 4, 225-256, 309-343, 1991
- Sigusch, Volkmar: Geschlechtswechsel. Hamburg: Klein, 1992, 1993 (Taschenbuch: 1995)
- Sigusch, Volkmar: Transsexueller Wunsch und zissexuelle Abwehr. Psyche - Zeitschrift für Psychoanalyse 49, 811-837, 1995
Weblinks
- Begriffserklärung auf eminism.org: „Cissexual/Cisgender – decentralizing the dominant group“ (engl.)
- „Frequently Asked Questions“ auf der Website der University of Texas, Austin (USA): „FAQ – Transgender Issues“; „How should I identify myself if I am not transgender?“ (engl.)
- Volkmar Sigusch über Zissexuelle [1]
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